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1433 - Blockadebrecher

Titel: 1433 - Blockadebrecher
Autoren: Unbekannt
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enthielt geringfügige Blutspuren. Mochte ihm der Kleine auf die Schliche gekommen sein, er wollte verhindern, daß auch andere die richtige Schlußfolgerung zogen.
    Mitten im Gewitter hatte er sich auf den Weg gemacht. Der Sturm kam ihm gelegen.
    Die Spur, die er mit Absicht so deutlich hinterließ, würde später vom Regen weggewischt werden. Für Sato Ambush dagegen, wenn er ihn richtig eingeschätzt hatte, mußte sie noch gut sichtbar sein.
    Er legte die Strecke bis zur Transmitterstation in weniger als einer halben Minute zurück. Natürlich begegnete ihm niemand. Bei solchem Wetter hielten sich die Weichlinge in ihren Häusern auf.
    Die Fahrzeuge, die auf dem Platz rings um die Station standen, waren unverschlossen.
    Auf Phönix wurde nicht gestohlen. Er durchsuchte eines nach dem anderen, eigentlich mehr aus Neugierde, als daß er etwas Bestimmtes zu finden hoffte. In einem der Gleiter entdeckte er einen Paralysator von schwerem Kaliber. Er nahm ihn an sich. Ursprünglich hatte er den Kleinen mit der Kraft seiner synthetischen Muskeln überwinden wollen. Aber die Waffe bot ihm eine einfachere Möglichkeit.
    Er suchte sich ein Versteck und begann zu warten. Er dachte darüber nach, daß das Synchronschalten dreier Syntronelemente nicht die optimale Lösung seines Problems war. Er hatte sich mit komplizierten Rearrangements seines nichtorganischen Innenlebens nicht aufhalten können, weil es in jeder Sekunde geschehen mochte, daß der Pfortenrobot ansprach und einer der Freihändler Einlaß verlangte. Die Operation, die er vorgenommen hatte, barg eine tödliche Gefahr in sich. Er würde sie binnen 150 Stunden rückgängig machen müssen, oder er verlor den gesamten Inhalt des zentralen Energiespeichers. Der Betrieb der drei synchrongeschalteten Elemente war ungeheuer leistungsaufwendig. Wenn aber der zentrale Speicher sich leerte, dann brach die syntronische Komponente seines Körpers zusammen, und da die Tätigkeiten der organischen und syntronischen Organe aufeinander abgestimmt waren, bedeutete ein solcher Zusammenbruch seinen augenblicklichen Tod.
    Darüber machte er sich im Augenblick wenig Sorgen. In 150 Stunden lag Phönix längst hinter ihm. Welches Schiff ihm auch immer in die Hand fiel, er würde es verstehen, seine Spuren zu verwischen, und keine Verfolgung zu fürchten brauchen.
    Einmal draußen in den Weiten des Halos, konnte er die Synchronschaltung rückgängig machen und geduldig darauf warten, daß ihm ein Cantaro-Schiff in die Quere kam, das er um Hilfe bitten konnte.
    Er kannte die Routen, die von den Fahrzeugen seines Volkes am häufigsten befahren wurden. Es würde keine Schwierigkeiten geben.
    Seine Geduld wurde belohnt. Er befand sich noch nicht lange in seinem Versteck, da tauchte der Kleine mit dem dicken Kopf auf. Ein naher Blitz mußte ihn wohl geblendet oder erschreckt haben. Er machte einen weiten Satz und landete unmittelbar vor dem Punkt, an dem Daarshol auf ihn wartete.
    Der Rest war einfach. Er wußte aus langjähriger Erfahrung, wie die volle Ladung eines Paralysators auf Menschen wirkte. Die Waffe, die er gegen Sato Ambush anwandte, war von besonders schwerem Kaliber und Ambush ein schmächtiger Vertreter seiner Spezies. Der Kleine würde wenigstens 60 Stunden bewußtlos sein. Womöglich erwachte er überhaupt nie mehr. Das mußte man in Kauf nehmen.
    Er machte sich auf den Weg. Die schwere Waffe deponierte er in dem Gleiter, dem er sie entnommen hatte. Um jegliches Risiko zu vermeiden, würde er in Kürze sein organisches Bewußtsein blockieren und nur noch mit dem Syntron arbeiten. Von da an waren die Gedanken, die ihn bis jetzt beschäftigt hatten, nur noch emotionsfreie Datenelemente im Speicher des syntronischen Zentralprozessors.
     
    *
     
    Gegen 11 Uhr kam ein Anruf von der CIMARRON. Sedge Midmays war am Apparat. Als er sah, wie Roi Dantons Miene sich augenblicklich erhellte, winkte er ab. „Nichts dergleichen", sagte er, als wäre eine Frage an ihn gerichtet worden. „Sato ist nach wie vor bewußtlos. Wir müssen mit dem Einsatz medotechnischer Mittel vorsichtig sein. Im Augenblick bleibt uns nichts anderes übrig, als seine Lebensfunktionen zu stabilisieren. Er wird überleben, aber ein paar Stunden lang hing er am Rand des Abgrunds.
    Ich habe etwas anderes zu berichten. Ich kann dir ungefähr das Kaliber der Waffe nennen, mit der Sato Ambush ausgeschaltet worden ist."
    Danton horchte auf. „Hört sich ominös an, wie du das sagst", kommentierte er. „Ich habe
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