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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia
Autoren: Unbekannt
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fuhr zur Seite, erfaßte den Kampfroboter, schleuderte ihn gegen die Wand und zermalmte ihn.
    Der Ingenieur war so überrascht, daß er sekundenlang zögerte. Er sah, wie sich das Schott wieder öffnete und wie die Reste der Maschine auf den Boden fielen. Dann endlich handelte er. „Großartig!" rief er, während er zum Schott rannte. Er beugte sich über die Reste des Roboters und zog sie aus dem Bereich des Schotts, damit sich dieses schließen konnte, sobald er an Bord war. „Bertie, du solltest wirklich keine Zeit verlieren", ermahnte ihn die Stimme der Syntronik.
    Er richtete sich auf, um ins Schiffsinnere zu gehen, blieb jedoch wie gelähmt stehen.
    Afrab Ardahan, Eylaraud und eine Gruppe von wenigstens zwanzig Besatzungsmitgliedern schritten mit angeschlagenen Energiewaffen auf ihn zu. „Keine Bewegung", rief die junge Blues-Frau. „Wenn das Schott sich schließt, bist du ein toter Mann."
    „Warte noch", bat Holm die Syntronik. „In dieser Situation kann ich gar nicht handeln", antwortete der Computer. „Ich würde dein Leben gefährden."
    Holm sah plötzlich die Bilder aus dem Medo-Center vor sich. „Was spielt das für eine Rolle", schrie er. „Lieber tot als das!"
    Er drehte sich um und versuchte, ins Innere der IKARUS zu fliehen.
    Irgend jemand schoß mit einem Paralysator. Holm verspürte einen Schlag, und er hatte plötzlich das Gefühl, als hätte er beide Beine verloren. Er stürzte schlagartig zu Boden, rutschte noch ein Stückchen weiter und blieb dann auf dem Rücken liegen.
    In seiner Verzweiflung griff er nach dem Strahler in seinem Gürtel, doch Afrab Ardahan war bereits bei ihm. Der Kommandant beugte sich über ihn und nahm ihm die Waffe weg, bevor er sie auslösen könnte. „Nicht doch", sagte er mit einem warmherzigen Lächeln. „Albert, du bist ein wertvoller Mann für uns. Wir wollen dich nicht durch einen solchen Unsinn verlieren."
    Hoffnung flackerte in ihm auf.
    Hatte er sich geirrt? War alles ganz anders, als er glaubte? Hatten die operativen Maßnahmen an Zarlo Yilgrizz, Oggil und den anderen womöglich gar nichts mit ihm zu tun?
    Er erinnerte sich daran, daß er aufgrund der Aussagen von Zarlo ins Straflager von Lokvorth geschickt worden war und daß er ihn lange Zeit für einen Verräter gehalten hatte. Zarlo hatte seinen Verdacht zerstreut und ihn davon überzeugt, daß ihn keine Schuld traf. Hatte er sich allzu leicht von jemandem täuschen lassen, den er fünfzig Jahre lang nicht gesehen hatte und der sich in dieser Zeit vollkommen verändert haben konnte? Vielleicht waren die Maßnahmen gegen Zarlo und seine Kinder durchaus gerechtfertigt?
    Holm blickte erst den Kommandanten und dann Eylaraud an, und er wußte nicht mehr, was er denken sollte. „Bringt ihn ins Medo-Center", befahl Afrab Ardahan.
    Der Ingenieur erschrak. „Was habt ihr mit mir vor?" stammelte er. „Du bist an den Beinen verletzt", antwortete Eylaraud. „Du merkst es nur nicht, weil du zugleich auch paralysiert worden bist."
    Er versuchte, sich aufzurichten und auf seine Beine zu blicken, doch das gelang ihm nur unzureichend, und mit seinen tastenden Händen kam er nur bis zu den Knien. „Nun beruhige dich doch", bat der Kommandant lächelnd. Er klopfte ihm freundschaftlich an die Schulter. „Es kommt alles in Ordnung."
    „Wieso bist du Amok gelaufen?" fragte Eylaraud. „Du hattest doch gar keinen Grund dazu."
    „Was habt ihr mit Zarlo und den anderen gemacht?" fragte er. „Ach, das ist es!" seufzte Ardahan. „Jetzt verstehe ich."
    „Ich habe euch beobachtet", sagte Holm. „Ich habe einen Interkom manipuliert."
    Der Kommandant nickte. „Und nun machst du dir ein völlig falsches Bild von uns und der Situation an Bord", stellte er fest. „Na, das werden wir schon in Ordnung bringen."
    Er gab den anderen ein Handzeichen, und sie hoben Holm behutsam auf. „Tut mir leid, daß ich dir in die Beine geschossen habe", sagte einer von ihnen und blickte ihn mitfühlend an.
    Holm beruhigte sich nicht. Er spürte allzu deutlich, daß ihm Gefahr drohte. Er nahm dem Kommandanten und seiner Besatzung nicht ab, daß sie es gut mit ihm meinten.
    Er glaubte noch nicht einmal, daß er wirklich verletzt war!
    Sie lügen! dachte er, während er verzweifelt nach einem Ausweg suchte.
    Warum sagen sie nicht die Wahrheit?
    Sie legten ihn auf eine Antigravtrage und gingen schweigend neben ihm her, während sie ihn nach oben zur Medo-Station brachten. „Was haben die Kapseln zu bedeuten, die ihr Zarlo Yilgrizz und
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