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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia
Autoren: Unbekannt
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verborgen. Er brauchte sie nur herauszunehmen und sie richtig einzusetzen, dann gab es einen Ausweg.
    Er zögerte nicht länger. Die Hoffnung gab ihm neue Kraft. Er stand auf und verließ den Raum.
    Mit dem Gedanken, seinen Freunden zu helfen, befaßte er sich gar nicht erst. Er konnte nicht gegen die Besatzung eines ganzen Schiffes dieser Größe kämpfen. Ein solches Unterfangen wäre aussichtslos gewesen.
    Er verließ das Deck, auf dem sich das Medo-Center befand, und sank im Antigravschacht nach unten. Dann begann er damit, die Wandschränke zu untersuchen, und schon bald fand er die Waffen, die er benötigte. Es waren zwei schwere Strahlgewehre. Er schulterte sie und näherte sich damit der IKARUS auf dem gleichen Gang wie Stunden zuvor. Als er das letzte Schott vor seinem Raumschiff erreichte, blickte er vorsichtig durch die Scheibe. Wie nicht anders zu erwarten war, stand der Kampfroboter noch immer vor der Schleuse zur IKARUS, blickte jedoch nicht in seine Richtung.
    Holm legte eines der beiden Strahlengewehre auf den Boden und richtete es mit Hilfe einiger Kleinteile, die er ebenfalls den Schränken entnommen hatte, auf den Kampfroboter aus. Dabei ging er besonders sorgfältig vor. Immer wieder ging er zum Fenster im Schott und blickte hindurch, um sich davon zu überzeugen, daß er keinen Fehler gemacht hatte.
    Schon der erste Schuß muß sitzen! sagte er sich immer wieder.
    Mit seinem kleinen Handstrahler verschweißte er den Kolben des Strahlengewehrs auf dem Boden, damit es nicht wegrutschen konnte. Dann brachte er einen Auslöser an der Waffe an, den er über Funk steuern konnte. Diese Vorbereitungen nahmen trotz aller Kompliziertheit nur wenige Minuten in Anspruch. Er schloß seine Arbeiten ab, indem er am Schott eine weitere Fernsteuerung anbrachte. Dann eilte er bis zum Antigravschacht zurück und rannte über eine Querverbindung zu einem anderen Gang hinüber, der ebenfalls zur IKARUS führte.
    Als er durch das Fenster im letzten Schott spähte, stellte er erleichtert fest, daß der Roboter ihm den Rücken zuwandte. Es war eine mehr als zwei Meter große, außerordentlich wuchtig wirkende Maschine von menschlicher Gestalt. Sie schimmerte matt im Widerschein der Leuchtelemente. Ihre Waffenarme waren auf den Boden gerichtet.
    Holm wußte nicht, wie schnell der Roboter reagierte und in welcher Zeitspanne er zu handeln vermochte.
    Reichten die Vorbereitungen aus, um die Maschine zu überlisten?
    Der Ingenieur wunderte sich, daß der Kommandant und Eylaraud noch nicht aufgetaucht waren. Suchten sie ihn nicht?
    Ihnen mußte doch aufgefallen sein, daß er sich nicht in der Messe befunden hatte.
    Oder sollten sie noch nicht gemerkt haben, daß man ihn nicht in das Medo-Center gebracht hatte?
    Durchaus möglich! beruhigte er sich. Es sind ja viele, die operiert werden müssen.
    Er nahm das Strahlengewehr, justierte es auf höchste Energieausschüttung und entsicherte es. Dann stellte er sich vor das Schott, nahm die Waffe in die rechte Hand, um sie sofort hochreißen zu können, und öffnete das Schott im benachbarten Gang mit der Fernsteuerung. Dabei ließ er den Kämpfroboter nicht aus den Augen. Er sah, daß die Maschine sich zur Seite drehte, und er feuerte mit dem Strahlengewehr im Nebengang.
    Ein sonnenheller Blitz zuckte auf den Roboter zu und traf ihn im gleichen Augenblick, als er selber schoß. Holm beobachtete, daß die Maschine zur Seite geschleudert wurde.
    Er drückte seine linke Hand gegen die Kontaktscheibe des Schottes und hob das Strahlengewehr an die Schulter. Als sich ein Spalt vor ihm auftat, feuerte er.
    Unter der Wucht der aufprallenden Energien hatte der Kampfroboter das Gleichgewicht verloren und einen Ausfallschritt gemacht. Jetzt bewegte er sich in seine alte Stellung zurück und richtete sich gleichzeitig auf, wandte dabei Holm jedoch den Rücken zu.
    Der Ingenieur zielte kurz, schloß die Augen, um nicht geblendet zu werden, und schoß.
    Er vernahm eine krachende Explosion.
    Aus dem Rücken der Maschine stieg eine Flamme auf.
    Holm hob sein Armbandkombigerät an den Mund und rief: „IKARUS - hilf mir!"
    Die Syntronik seines Raumschiffes reagierte schneller als erwartet. Sie schien sich bereits auf eine derartige Situation vorbereitet zu haben.
    Holm sah, wie sich das Schleusenschott öffnete. Gleichzeitig verlor der qualmende Roboter den Boden unter den Füßen. Eine unsichtbare Kraft riß ihn hoch und zog ihn zur Schleuse hin. Gleichzeitig schloß sich das Schott wieder. Es
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