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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown
Autoren: Jason Dark
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präsentierte ihm meinen Ausweis und flüsterte noch den Begriff Scotland Yard.
    »Oh – was ist…«
    »Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Wir haben bereits mit dem Direktor gesprochen. Wir sind nur zur Sicherheit hier.«
    »Ja, ich verstehe.« Noch recht durcheinander zog er sich zurück und war kaum verschwunden, als der zweite Teil der Vorstellung begann. Es fing mit einem Trompetenstoß an, dann war die Musik zu hören, und zugleich öffnete sich der Vorhang.
    Vier in enge Kostüme gezwängte Artisten – zwei Frauen und zwei Männer – liefen auf die beiden Strickleitern zu. Der Beifall umtoste sie. Einige Zuschauer pfiffen und trampelten, und das Quartett verbeugte sich kurz in verschiedene Richtungen, um alle Zuschauer zu begrüßen.
    Dann ging es los.
    Jeweils ein Paar kletterte die helle Strickleiter hoch. Das alles geschah sehr zügig. Man sah den Leuten an, dass sie so etwas nicht zum ersten Mal taten.
    Natürlich verfolgten die Zuschauer sie mit ihren gespannten Blicken. Da waren Jane und ich wohl die Einzigen, die nicht hinschauten, denn uns interessierte mehr die Umgebung. Bei den Artisten würde sich sicherlich nichts tun.
    Es war kein Störenfried zu sehen. Noch nicht. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Corky oben auf den Podesten erschien. Das war selbst für einen Vampir zu riskant. Er hätte sich von dort kaum gefahrlos zurückziehen können.
    »Da ist sie!«
    Janes Kommentar riss mich aus meinen Gedanken.
    »Von wem sprichst du?«
    »Von Justine natürlich!«
    Sie wies in die entsprechende Richtung. Ich musste mich nach links drehen, um die blonde Vampirin sehen zu können.
    Justine hatte sich einen günstigen Platz ausgesucht. Sie stand hinter der letzten Reihe, wo es recht dunkel war. Hätte sie nicht gewunken, dann hätten wir sie auch nicht entdeckt.
    »Beruhigt es dich?«, fragte ich.
    Jane lächelte. »Kann man so sagen. Dann wissen wir wenigstes, wo sie sich aufhält.«
    »Richtig. Fehlt nur noch Corky.«
    »Keine Sorge, der wird schon kommen.«
    Unter dem Zeltdach vollführten die Artisten ihre ersten Kunststücke. Was sie zeigten, war wirklich perfekt. Von ihren Podesten aus sprangen sie auf das Seil, balancierten von einem Ende bis zum anderen und liefen sich praktisch warm.
    Keine Spur von Corky.
    Ich überlegte, ob ich den Platz wechseln sollte, als ich sah, dass sich uns jemand näherte.
    Es war der Direktor Manuel Di Conti. Er nickte uns zu und lächelte breit.
    »Sie können sich auch in die Loge setzen«, schlug er vor.
    Ich winkte ab. »Nein, nein, lassen Sie mal. Es ist schon besser, wenn wir uns hier aufhalten.«
    »War nur ein Vorschlag.«
    »Danke.«
    »Haben Sie Ihren Clown schon gesehen?«, wollte Jane Collins von ihm wissen.
    Di Conti schaute sich um und schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich leider nicht. Aber das ist auch nicht ungewöhnlich. Corky kommt und verschwindet, wann er will.« Der Direktor hob die Schultern. »Ich kann ihn in kein Korsett pressen.«
    »Wird er die Hochseilartisten nicht stören?«
    »Nein, das hat er noch nie getan. Ich denke, dass er auftauchen wird, wenn die Gruppe abtritt. Also in der Zeit zwischen zwei Auftritten.« Di Conti sah uns fast betrübt an und fragte dann heiser:
    »Kann es sein, dass Corky eine Gefahr bedeutet? Ich meine, wir haben hier die Verantwortung für zahlreiche Menschen, und ich weiß selbst, dass Corky unberechenbar ist.«
    »Das will ich nicht hoffen«, sagte ich.
    »Schließlich sind Sie nicht grundlos gekommen.«
    »Schon, aber Sie sollten sich keine Sorgen machen.«
    »Danke.« Di Conti blies die Luft aus. »Ich hatte nur Zeit, ein wenig nachzudenken.«
    »Das ist schon okay.«
    »Dann – dann – ziehe ich mich jetzt zurück.«
    »Tun Sie das.«
    Ich schaute Jane an, die der Meinung war, dass der Direktor bestimmt Lunte gerochen hatte.
    »Was kann er wissen?«
    »Eigentlich nichts. Er kann es unter Umständen nur ahnen. Ich hoffe auch nicht, dass er Corky warnt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Jane, das glaube ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihm inzwischen begegnet ist. Das hätte er uns nicht verschwiegen.«
    »Wie du meinst.«
    Das Programm lief weiter. Immer wieder rissen die Artisten die Zuschauer zu Beifallsstürmen hin, denn ihre Darbietungen waren sehr eindrucksvoll.
    Nur blieb Corky verschwunden. Kein Grund zum Aufatmen, denn es gab nicht nur ihn, sondern auch seine beiden Artgenossinnen. Davon gingen wir zumindest aus.
    Das Finale stand an. Wie immer hörten
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