Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
daß dieser Mann
genau wußte, was er wollte.
    Berry McDuff stieß sich von der Wand ab. Mit
unsicheren Schritten kam er näher. Kunaritschew erkannte, daß McDuffs Blick auf
die Wand neben der Tür gerichtet war, als suche er noch immer etwas ganz
bestimmtes.
    »Was hat es mit diesem Zimmer auf sich?« fragte der
PSA-Agent. »Ich lasse Sie gehen, wenn Sie mir sagen, was für einen Grund Ihr
Besuch hier gehabt hat...«
    Steven Lucanny nagte an seiner Unterlippe. »Sag's ihm,
Berry«, raunte er. »Etwas ist schief gegangen. Das mußt du doch selbst merken.
Es kann nicht hier sein. Sonst wäre dieser Mann nicht hier einquartiert
worden...«
    »Was kann nicht hier sein?« forderte Iwan zu wissen.
    »Das Alraunen...«, weiter kam Steven Lucanny nicht.
    Instinktiv spürte der PSA-Agent noch, daß im Zimmer
etwas nicht stimmte.
    Gefahr, signalisierte sein Gehirn...
    Kunaritschew warf sich gerade noch rechtzeitig zur
Seite, als er schon den scharfen Luftzug neben seiner linken Schläfe verspürte.
    Iwan stürzte zu Böden und wirbelte gleichzeitig herum.
Im Fallen zuckte seine Rechte zur
Schulterhalfter, um die Smith & Wesson-Laser zu ziehen.
    Ein dumpfes Stöhnen erfolgte hinter ihm.
    Kunaritschews Augen weiteten sich vor maßlosem
Schreck.
    Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    Mitten in Steven Lucannys Brust steckte - ein
daumendicker Pfeil!
     
    *
     
    Lucanny rutschte an der Wand langsam in die Tiefe.
    Kunaritschews-Kopf wirbelte herum. Der Russe starrte
auf das Schachtloch mitten in dem hell erleuchteten Zimmer, in dem derart
gespenstige Dinge passierten.
    Er sah gerade noch einen Schatten in der Tiefe
verschwinden und drückte, seitlich auf dem Boden liegend, kurzerhand ab.
    Der grelle Strahl aus der Laserwaffe jagte lautlos wie
ein Blitz in das Bodenloch, traf jedoch nur die Seitenwand, die die
Schachtöffnung rahmte.
    Der Tod war aus der Tiefe gekommen.
    Ein geheimnisvoller, dritter Mann hatte verhindert,
daß Steven Lucanny eine Aussage machte, die ihn für Iwan Kunaritschew unter
Umständen zu einem unliebsamen Zeugen gemacht hätte.
    X-RAY-7 zögerte nicht. Er warf sich nach vorn und
befand sich im nächsten Moment vor der Falltür im Boden, wagte es jedoch nicht
sofort, den Kopf nach vorn zu schieben, um in die Tiefe zu starren.
    Das wäre sträflicher Leichtsinn gewesen.
    Dort unten lauerte nämlich etwas, und Steven Lucanny
hatte die Anwesenheit des Unbekannten, den niemand wahrgenommen hatte, mit dem
Leben bezahlt.
    Wenn X-RAY-7 jetzt unüberlegt handelte, konnte er
damit rechnen, daß in dem Augenblick, wo sein Kopf über der Schachtöffnung
auftauchte, der andere dort unten erneut zu einem günstigen Schuß kam.
    Iwan tat etwas, was er nie zuvor in seinem Leben in
dieser Form getan hatte. Er brachte seine Hand einige Zentimeter über der
Schachtöffnung und jagte zwei, drei Schüsse aus der Laserwaffe in die Tiefe.
    Dann erst schob er seinen Kopf nach vorn und starrte
nach unten. Er sah eine ausgetretene, scharf gewundene Treppe, die steil wie
eine Leiter in die Tiefe führte.
    Wie tief der Schacht wirklich war, konnte er mit
seinen Blicken nicht ausloten.
    Er hörte kein Geräusch und vernahm keinen Schrei. Wenn
ein Wesen aus Fleisch und Blut im Schacht von dem Laserstrahl getroffen worden
wäre, hätte er sich auf irgendeine Weise bemerkbar gemacht.
    Kunaritschew vermutete, daß er mit dem Laserlicht den
Todesschützen vertrieben - aber wahrscheinlich nicht empfindlich getroffen
hatte.
    Drei Sekunden lang hockte er dicht vorm Schachtrand
und wartete, daß sich dort unten in der Tiefe etwas tat.
    Es tat sich zwar etwas - aber genau hinter ihm!
    Berry McDuff nützte die einmalige Chance, die sich ihm
in dieser Sekunde bot.
    Auf Zehenspitzen kam er näher. Iwan Kunaritschew war
so sehr auf die finstere Tiefe und auf eine eventuelle Gefahr aus dem Schacht
konzentriert, daß ihm entging, was sich im Zimmer abspielte.
    Berry McDuff wurde zur tödlichen Gefahr für den
Russen.
    Rechtzeitig erkannte dies Steven Lucanny. Der hagere
Schotte befand sich an der Grenze zwischen Leben und Tod, bekam aus einem sich
verengenden Blickwinkel und einem schweren, immer dunkler werdenden Schleier
vor Augen mit, was sein Begleiter da offensichtlich im Schild führte.
    Lucanny öffnete die schmalen, zitternden Lippen und
wollte einen Warnruf abgeben. Doch er war zu schwach, es auch zu tun.
    So kam McDuff zum Erfolg.
    Er warf sich kurzerhand gegen Kunaritschews Rücken.
    X-RAY-7 stürzte direkt in das Loch,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher