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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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geschlossen werden.
    Vielleicht hatten entgegen den bisherigen Informationen einzelne Zweige der Feliden ihr Schiffe technisch verbessern können - siebenhundert Jahr waren Zeit genug für so manche Entwicklung.
    Ginsen begriff, daß sie die Leistungsfähigkeit des Trimarans nicht berechnen konnte. Die graue Metallhülle warf an vielen Stellen Blasen; aus dem dreigeteilten Heck ragten scheinbar angeschmolzene Streben und Aggregatetrümmer. „Sie haben gute Arbeit geleistet", murmelte sie. „Ohne unsere Vermessungsflüge wären wir blind in die Falle getappt."
    Wrede Parnelle verstand ihre leisen Worte trotzdem. „Was soll das heißen?" fragte sie. Ihre Stimme klang ein wenig hysterisch. „Das heißt, daß wir nicht blindlings in unser Verderben rennen werden. Wir stehen dreißig Kilometer von diesem Trimaran entfernt. Ohne unsere Schirme würde ein mittleres Impulsgeschütz zur Vernichtung der MONOCEROS reichen."
    „Das stimmt schon", warf Woome Bilabong mit listigem Blick ein. „Aber dann würde die MONOCEROS explodieren..."
    „Und?" fragte Ginsen irritiert zurück.
    Sie konnte dem Gedankengang des kleinen Mannes nicht folgen, fürchtete jedoch, daß er wieder einmal auf Umwegen ihre Autorität erschüttern wollte. Doch die nächsten Worte widerlegten ihren Verdacht - und Ginsen war froh darum. „Ich will auf diese Kursänderung hinaus.
    Meiner Ansicht nach ist der Trimaran schuld daran; dieser und womöglich noch ein paar andere im Trümmerfriedhof, wer weiß das schon. Aber haben die Kursänderungen je zu irgendwelchen Schäden geführt? Im Gegenteil. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zum gegenteiligen Schluß. Wer das immer da drüben sein mag, er ist an der Erhaltung der BASIS interessiert. Fragt mich nicht nach dem Grund. Es ist eben so, und wir können damit rechnen."
    Ginsen überlegte sekundenlang. „Syntron?" fragte sie.
    Der Computer antwortete in neutralem Tonfall. „Woomes Überlegungen haben mehr als achtzig Prozent Wahrscheinlichkeit. Der Trimaran würde hier, nahe bei Point Zero, kein offenes Feuergefecht riskieren."
    „Wer sagt uns überhaupt, daß man im anderen Schiff feindliche Absichten hat?" fragte Enlo Chartar. „Pidders Hilferufe", antwortete sie. „Ich tue es nicht gern, aber ich werde mich auf die mehr als achtzig Prozent Wahrscheinlichkeit verlassen. Die Schirme der MONOCEROS bleiben aktiviert, und wir gehen bis auf zehn Kilometer an das Bauteil der BASIS heran. Aber auf der Seite, die dem Trimaran abgewandt ist. Ich will, daß es wie Zufall aussieht. Sie sollen noch nicht wissen, daß wir sie erkannt haben."
    „Bleibt es bei den dreißig Leuten?" fragte Woome Bilabong. „Es bleibt dabei. In zehn Minuten verlassen wir das Schiff und dringen in dieses Fragment ein. Dann sehen wir, was es mit den Hilferufen auf sich hat."
    „Das wird gefährlich", sagte Woome. „Ginsen, du mußt mir einen Gefallen tun..."
    „Welchen?"
    „Nimm mich mit."
    Ginsen dachte an sein Verhalten während der sechs Monate, berücksichtigte aber gleichzeitig den wertvollen Hinweis von vorhin. Die Zeit der Konfrontation war vorbei. Endlich gab es wieder Gemeinsamkeit zwischen ihnen. „In Ordnung, Woome", sagte sie, „du bist dabei."
     
    *
     
    Ginsen aktivierte den Schutzschirm ihres SERUNS. „Es geht los!" rief sie über Helmfunk.
    Einunddreißig leuchtende Blasen verloren den Kontakt mit der MONO-CEROS und schwebten hinüber zum BASIS-Bauteil. Diese zehn Kilometer durch freien Raum waren der zunächst gefährlichste Teil, das wußte sie. Ihre Nerven spielten Ginsen einen Streich nach dem anderen. Einmal sah sie eine Lichtquelle weit entfernt, als habe ein Fremder eine Strahlwaffe abgefeuert. Aber nein, dachte sie, vollkommen unmöglich.
    Im Vakuum hätte sie den Strahl nicht mehr gesehen, höchstens als Treffer gefühlt.
    In kurzer Entfernung zog ein Trümmerstück vorbei. Seine Form erinnerte an den kartanischen Trimaran. Aber er war es nicht. Ein Blick auf die Helmortung zeigte, daß das Schiff seinen Standort um keinen Zentimeter verändert hatte. „Wir bekommen eine Ortung, Ginsen!"
    Die Stimme gehörte Enlo Chartar, der nun auf der MONOCEROS das Kommando führte. „Was ist es? Eine Waffe?"
    „Nein, Ginsen, mit Sicherheit keine Waffe. Im Grunde ist nur eine der Hintergrundenergiequellen, die wir schon vorher gemessen haben, stark angewachsen. Um einen Faktor sechs etwa.
    Jetzt können wir definitiv aussagen, daß irgendwo in diesem Fragment etwas geschieht."
    „Danke,
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