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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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Enlo. Ich melde mich wieder."
    Wenn jetzt etwas geschah, und sie hatten dieselbe Ortung schon vorher gehabt, dann war es vielleicht beim Eintreffen der Dreizehn ebenso geschehen. Besonders der Faktor sechs gab Ginsen in dem Zusammenhang zu denken. Sie waren etwa sechsmal so viele wie die Besatzungsmitglieder der Space-Jet.
    Das kleine Schiff erkannte sie als Ausbuchtung am unteren Rand des BASIS-Bauteils. Es wirkte verlassen, doch Ginsen hatte es nicht anders erwartet. Wären die sechs Personen noch an Bord gewesen - dann hätte sie dieses Kommando nicht führen müssen.
    Wenige Meter entfernt war die Wand des BASIS-Fragments.
    Ginsen spürte den Aufprall kaum. Sie drehte sich mit dem Kopf zur MO-NOCEROS und überließ es der Anzugautomatik, sich festzukrallen. Hintereinander trafen sämtliche Mitglieder ihres Kommandos ein. Woome Bilabong und ein paar Leute mit militärischer Ausbildung trugen deutlich sichtbare Symbole. Die übrigen mußte sie vorerst anonym ansprechen. Vielleicht konnte man im Inneren die Helme öffnen. „Sieht jemand einen Eingang?" fragte sie über Helmfunk. „Ich sehe einen!" riefeine Stimme, die sie nicht zuordnen konnte. „Hier, am Rand der Landungsgruppe!"
    Ginsen reckte sich und sah, daß eine der Gestalten vierzig Meter entfernt den Arm hob. Im diffusen Dämmerlicht des Trümmerfriedhofs war die Geste kaum sichtbar. „Wir sammeln uns dort. Noch nicht öffnen."
    Sekunden später beriet sie sich mit Woome Bilabong. „Was meinst du, wie kommen wir am besten hinein?"
    „Ich schlage vor, wir orten sorgfältig.
    Und wenn nichts geschieht, öffnen wir das Schott einfach. Die MONOCEROS hat ja bestätigt, daß gegen uns keine Waffe in Stellung ist. Es ist etwas anderes..."
    „Womöglich ist es genauso gefährlich."
    Ginsen starrte skeptisch auf den Riegelmechanismus. „Aber wir haben keine Wahl. Wir warten fünf Minuten untätig ab."
    Niemand sprach ein überflüssiges Wort.
    Ginsen sah zurück, doch den kugelförmigen Schatten der MONOCEROS fand sie nicht mehr. Das Schiff mußte da sein, sicher. Trotzdem fühlte sie sich verletzlich in diesem Schutzanzug, der dicken Wände und starken Schutzschirme beraubt. Und vor allem war hier nicht der leistungsfähige Schiffssyntron. Nur ein kleines Modell im Anzug, der sämtliche Funktionen steuerte und ihr im Notfall ein wenig beistehen sollte. „Die fünf Minuten sind um."
    Ginsen entriegelte die Sicherung und zog sich in den dunklen Raum dahinter.
    Lauerte bereits hier eine Gefahr? Ihre Anzugscheinwerfer verbreiteten unregelmäßiges Licht und holten zunächst Details, dann den Großteil der Wände aus dem Dunkeln. „Ein Korridor", sagte sie. „Es ist nur ein dunkler Korridor. Nichts zu sehen, ihr könnt nachkommen."
    Innerhalb weniger Sekunden strömten dreißig Menschen in den Gang. Es schien sich um einen Abschnitt der Lagerräume zu handeln. Türen führten in kleine Räume mit beweglichen Regalwänden und Durchgängen nach hinten hinaus. Ginsen allerdings wollte auf dem Hauptgang bleiben. Hier fühlte sie sich noch am ehesten sicher. „Was ist das da hinten?" fragte eine der Frauen mit militärischer Ausbildung.
    Ginsen kam auf ihren Namen nicht. „Dieses rote Leuchten?"
    Stocksteif starrte sie in den Korridor.
    Jetzt war es soweit, das begriff sie instinktiv. Um sie herum entstand eine verschwommene, durchsichtige Landschaft. Am Horizont erhoben sich schroffe Felsgebirge, deren Ausläufer bis unmittelbar an sie heranreichten. Ginsen sah ihre Leute nicht mehr. Tatsächlich nicht? Doch, da waren sie, als matte Schemen gegen die scheinbare Realität der Bilder.
    Aus dem roten Leuchten wurde eine gehörnte Gestalt.
    Mehr als zehn Arme schwangen primitiv geformte Waffen, Faustkeile offenbar, und aus dem Kiefer des Horrorwesens drängte eine vielgliedrige Zunge ins Freie.
    Ginsen sah, daß das Wesen es auf sie abgesehen hatte. Sie hörte sogar sein rasselndes Atemgeräusch, obwohl sie den SERUN trug. Den SERUN? Etwas ging durcheinander. Sie zog die Waffe und drückte ab. Das Wesen löste sich auf, entstand aber sogleich wieder in unmittelbarer Nähe. Es bewegte sich rasend schnell, und bevor Ginsen noch zum zweiten Mal abdrükken konnte, hatte es sich vor einen der durchsichtigen Schemen gestellt. Jetzt durfte sie nicht schießen, unter keinen Umständen...
    Mühsam verdrängte sie den Einfluß. Das Alptraumwesen verschwamm, die Gestalt vor ihr gewann an Konsistenz. „Nicht schießen!" rief sie. „Man greift uns mit Suggestivprojektoren an!
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