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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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hält. Der Syntron soll alles genau berechnen. Ich will auf der gegnerischen Seite keinerlei Verluste. Sie sollen mit dem Schrecken davonkommen und uns für immer in Ruhe lassen."
    Bilabong stieß schnaubend Luft durch die Nase aus. Der kleine Mann tat, als wolle er sich das dunkle Kraushaar raufen, machte am Ende aber nur eine hilflose Geste. „Das klappt nicht so einfach. Auch mit der besten Berechnung lassen sich Verluste nicht von vornherein vermeiden.
    Jedenfalls nicht mit deiner Methode."
    „Du irrst dich."
    „Fragen wir den Syntron", meinte Woome Bilabong provozierend.
    Pidder sah, wie sehr die neuerliche Machtprobe vor der gesamten Zentralebesatzung Ginsen ärgerte - jedoch gab es keine Möglichkeit, ihr aus dem Weg zu gehen. „Syntron?" fragte sie widerwillig. Der Rechnerverbund antwortete mit neutraler Stimme: „Meine Prognose garantiert keine völlige Sicherheit. Mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent wird es auf gegnerischer Seite leichte Verluste geben. Ich rate zu schneller Entscheidung, da die Kartanin rasch näher kommen."
    Die Kommandantin kämpfte mit sich.
    Pidder war ein scharfer Beobachter, ebenso wie offenbar auch Woome Bilabong. „Tue es nicht!" rief der Zweite Pilot beschwörend. „Wir haben Alternativen.
    Wir könnten uns zu erkennen geben und ihnen drohen; wir können mit den Transformkanonen Warnschüsse abgeben..."
    „Schluß, Woome! Du hast vollkommen recht, wir könnten all das tun."
    Sekundenlang stand sie fast reglos da und starrt auf die Schirme. Dann aber fuhr sie um so heftiger fort: „Nur was ist, wenn wir es tun? Womöglich verteilen sie sich dann und greifen ihrerseits uns an. Dann gibt es Verluste bei uns. Wir wissen wenig über ihre Kampfstärke. Vermutlich sind es Sashoy, dann kann uns im Augenblick wenig passieren. Aber sie würden zurückkehren und von einem einzelnen Schiff erzählen, und dann wäre bald eine Flotte da. - Nein, Woome. Wir machen es, wie ich gesagt habe. Syntron! Es geht los!"
    Pidder sah die Gesichter der anderen.
    Ginsen machte sich immer mehr Feinde, Woome Bilabong gewann ständig Unterstützung für seine Sicht der Dinge.
    Und das selbst in dieser Lage - nichts warf ein bezeichnenderes Licht auf die Zustände an Bord der MONOCEROS.
    Für drei oder vier Sekunden verschwamm das Bild auf den Orterschirmen.
    Graphische Projektionen erloschen und entstanden kurz darauf neu. Ein Ruck erschütterte die MONOCEROS. Dann wurde ein heftiges Dröhnen daraus, und bevor Pidder noch recht zur Besinnung kam, war alles schon vorbei.
    Die neun Kartanin hatten scheinbar unbeschädigt neuen Kurs eingeschlagen.
    Es mochte ihnen vorgekommen sein, als breche unvermittelt die Hölle über sie herein; genau, wie Ginsen Khartu das Ganze hatte haben wollen. „Verluste?" erkundigte sich die Kommandantin beim Syntron. „Keine", lautete die unbewegte Antwort.
    Indessen verschwanden die neun Schiffe im Linearraum. „Auch nicht beim Gegner?"
    „Auch dort nicht. Bevor wir ernsthaft zuschlugen, haben ihre automatischen Systeme die Schutzschirme aufgebaut. Es gibt höchstens ein paar Schmelzspuren an den Außenhüllen..
    Ansonsten haben die Waffen der MO-NOCEROS ihre Schirme bis höchstens siebzig Prozent ausgelastet."
    „Also sind sie mit dem Schrecken davongekommen", stellte sie fest, und ihre Genugtuung war deutlich hörbar. „Nun, Woome?"
    Der kleine Mann mit der schwarzen Hautfarbe sah sie störrisch an. „Wenn du von mir eine Entschuldigung willst, Ginsen, wartest du vergebens.
    Diesmal hast du recht behalten, und ich bin froh darum. Natürlich verstehe ich deinen Standpunkt, wir sind allein hier draußen.
    Das gebe ich zu. Trotzdem bitte ich dich, auch meine Auffassung zu verstehen.
    Terraner schießen nicht, bevor sie fragen."
     
    *
     
    Pidder fühlte sich bereits leicht angetrunken, als es an der Tür klopfte. Ein Klopfzeichen war ebensogut wie der normale Summer, er dachte sich nichts dabei. Rasch stellte er die halb geleerte Weinflasche verdeckt in eines der Regale. „Herein!"
    Der Türservo öffnete auf Zuruf automatisch.
    Im Korridor stand Wrede Parnelle. „Darf ich dich stören um diese Zeit?" wollte sie wissen. „Ich hoffe, du hattest nicht gerade vor, schlafen zu gehen."
    „Eigentlich schon." Er sah ihre enttäuschte Miene und fügte hastig hinzu: „Aber noch nicht sofort. Du kannst ruhig auf ein paar Minuten hereinkommen, Wrede. Bitte! Den Krempel auf dem Sessel kann man ja auf den Boden legen. Worum geht es?"
    „Ich möchte ein paar Dinge
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