Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht gut, und ausgerechnet jetzt meldete sich sein Handy.
    Es steckte in der linken Brusttasche. Der Klingelton war nicht schrill. Eine weiche Melodie erklang, und trotzdem schmerzte sie irgendwie in seinem Kopf.
    Mit spitzen Fingern klaubte er das Handy aus der Brusttasche hervor, und als er sich meldete, klang seine Stimme anders als sonst, was die Anruferin sofort merkte.
    »Duncan!«, rief sie.
    »Du, Kathy?«
    »Ja, ich! Wo steckst du? Himmel, wie hörst du dich an? Was ist denn passiert?«
    »Ach…«
    »Sag schon!« Die Stimme zitterte.
    »Ich bin niedergeschlagen worden.«
    »Was? Wo denn?«
    »An der Sinclair-Ruine.«
    Schweigen. Es dauerte nicht lange an. »Und wer hat das getan?«
    »Keine Ahnung. Der Typ war maskiert.«
    »Bist du beraubt worden?«
    »Nein. Ich habe mich mit ihm sogar noch unterhalten.«
    Die letzte Antwort war zu viel für Kathy. Sie konnte nur noch heftig atmen, aber nichts mehr sagen. Schließlich hatte sie sich gefangen und flüsterte: »Bitte, du bist doch noch ganz richtig im Kopf – oder?«
    »Keine Sorge, das bin ich.«
    »Und jetzt bist du noch…«
    »Nicht mehr an der Ruine. Ich sitze in meinem Wagen und werde zu dir kommen.«
    »Schaffst du das denn?«
    Duncan musste jetzt lachen. »Ja, das packe ich. In Glasgow hätte ich Probleme, aber hier nicht.«
    »Kann ich denn nichts für dich tun?«
    »Doch, Kathy. Sieh mal zu, dass du einen Eisbeutel auftreibst. Nacken und Kopf schreien danach.«
    »Gut, das mache ich.«
    »Dann bis gleich.«
    Viel besser ging es ihm nicht, aber das Gespräch mit seiner Frau hatte ihm gut getan. Die kurze Strecke würde er schaffen. Der Weg führte zum Glück nicht als Serpentine nach unten. Die paar Kurven, die er trotzdem fahren musste, waren kein Problem.
    Er schnallte sich an und startete. Das Licht der Scheinwerfer riss die Ruine aus der Dunkelheit und machte sie wieder zu einer Bühne, die allerdings jetzt leer war.
    Den Eichenbaum umrundete Duncan O’Connor in einer weit gezogenen Rechtskurve. Obwohl er manchmal das Gefühl hatte, die Straße vor ihm würde sich verengen, kam er gut durch die Kurven.
    Aber er fühlte sich schon mitgenommen, als er vor der Polizeistation anhielt, Licht ausschaltete und den Motor abstellte und zunächst für einer Moment erschöpft die Augen schloss…
    ***
    Kathy hatte auf ihren Mann vor dem Haus gewartet, und ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie den Streifenwagen anrollen sah, der schließlich neben ihr anhielt.
    Sie war eine Frau, die keinen Trubel brauchte. In die Großstadt zog sie nichts. Sie fühlte sich in der Beschaulichkeit dieser kleinen Stadt sehr wohl. Dazu kam, dass ihr Mann als Polizist im Ort angesehen war. Sie hatte nie etwas anderes gewollt, als ein ruhiges Leben zu führen.
    Das tat sie hier in Lauder in der Regel auch. Nur gab es leider Ausnahmen von der Regel. Das hatte sie erlebt, als sie noch in Umständen gewesen war und diese Zombie-Familie erleben musste, der Duncan fast zum Opfer gefallen wäre. Und nun war er auf dem Grundstück der Sinclairs niedergeschlagen worden.
    Wieder Sinclair!
    Beim letzten Fall hatte dieser Name ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt. Da aber war es John Sinclair gewesen, der Sohn, der hierher nach Lauder gekommen war, um die Familie der lebenden Leichen zu stoppen. Und nun ging sie davon aus, dass der Niederschlag ihres Mannes etwas damit zu tun hatte.
    Die Scheinwerfer verloschen, der Motor erstarb. Duncan würde das Auto verlassen wollen. Er drückte bereits die Tür auf, was recht langsam geschah.
    Kathy wartete keine Sekunde. Sie löste sich aus dem Schatten der Haustür und warf dann selbst einen Schatten, als sie in das Licht der Außenbeleuchtung trat, die an dieser kleinen Polizeistation immer brannte.
    Die Diensträume befanden sich zu ebener Erde, während die O’Connors die obere Etage bewohnten.
    Duncan schaute seine Frau an. Er versuchte zu lächeln, was ihm auch gelang, aber etwas mühsam aussah.
    »Ich bin da, Schatz.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Verdammt, damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Steig erst mal aus.«
    Kathy wollte ihren Mann unterstützen. Gern nahm er die Hilfe an und umfasste ihre Hände. Er ließ sich aus dem Fahrzeug ziehen und war froh, sich bei seiner Frau abstützen zu können, denn er war schon recht wacklig auf den Beinen.
    Kathy schloss den Wagen ab. Dann gingen sie und ihr Mann ins Haus.
    Die Treppe hinaufzusteigen, das wollte sie Duncan nicht zumuten, und so blieben sie in den Diensträumen. Kathy hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher