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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage
Autoren: Jason Dark
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Wesen, von dessen Gesicht nichts zu sehen war. Selbst über die Augen hatte sich dieser alte Matsch gezogen.
    »So nicht!«, flüsterte der Reporter. »Du gehörst nicht mehr in diese Welt!«
    Er feuerte.
    Die Kugel erwischte die Gestalt ebenfalls im Kopf. Diesmal von vorn, und es trat genau das ein, was er vor kurzem schon einmal erlebt hatte. Der Kopf wurde regelrecht gesprengt. Bill musste sich ducken, um von den Resten nicht getroffen zu werden.
    Das kopflose Ding sackte zusammen. Ein stinkender, fauliger Körper fiel vor Bills Füße. Diesmal schlug er sogar recht schwer auf, sodass der Untergrund dem Aufprall nicht standhalten konnte. Er sackte weg, es entstand ein Loch, durch das Wasser quoll und die Umgebung sehr bald überschwemmte.
    Für Bill stand fest, dass dieses brüchige Stück Insel dem Untergang geweiht war. Lange würde es sich nicht mehr halten können.
    Es wurde für Elena Davies und ihn gefährlich.
    Sie mussten weg. Und da gab es nur eine Möglichkeit. Ohne das alte Boot war hier nichts zu machen.
    Bill dachte in diesem Moment an seinen Freund John. In den letzten Sekunden hatte er ihn vergessen gehabt. Und er dachte daran, dass die Insel ihre eigentliche Größe verloren hatte. Bei einem schnellen Hinschauen stellte er fest, dass sie in zwei Hälften zerbrochen war.
    Eine war kleiner. Auf ihr hielt sich John auf. Nicht allein. Es war noch eine dieser Gestalten da. Die kleine Insel trieb recht schnell ab.
    Bill hörte den Schuss. Er sah den Zombie regelrecht zerplatzen und in den Sumpf fallen.
    John blieb auf der Insel, nur hatte er keine Chance, sie trockenen Fußes zu verlassen. Es ging alles verdammt schnell, denn unter seinem Gewicht sackte die Insel zusammen.
    John würde in die Brühe eintauchen. Da gab es keine andere Alternative mehr.
    Umso wichtiger war jetzt das Boot!
    Elena hatte sich nicht hingestellt. Sie saß auf dem brüchigen Untergrund. Um sie herum quoll Wasser in die Höhe, und sie schaute Bill aus großen Augen an.
    »Kommen Sie!«
    Auch Bills Insel stand dicht davor, auseinander zu brechen. Wenn sie sich noch eine Minute hielt, war das viel. Das konnte der Reporter auf keinen Fall riskieren. Noch war der Kahn mit dem Inselrest verbunden und hatte sich nicht gelöst.
    Er trieb Elena an. Klatschte dabei in die Hände, um ihr klar zu machen, dass sie sich beeilen musste, und genau das hatte sie mittlerweile auch verstanden.
    Sie raffte sich auf. Auf dem immer weicher und nasser werdenden Untergrund einen Halt zu finden war nicht leicht. Es gab kaum noch sichere Trittstellen, die das Gewicht aushielten. Sie lief auf Bill zu, der dann ihre Hand nahm und sie weiterzog in Richtung Boot.
    Beide merkten, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb. Das Gebilde, auf dem sie sich bewegten, brach immer mehr zusammen. Wasser hatte sich freie Bahn geschaffen und überspülte jetzt fast jede freie Stelle. Sie selbst konnten kaum normal gehen und nur noch patschen. Aber sie schafften es, das Boot zu erreichen.
    Sie stiegen nicht hinein. Sie warfen sich auf die Planken. Zuerst schleuderte der Reporter Elena in den Kahn, dann folgte er. Am Tau brauchte er nicht groß zu zerren. Es hatte sich bereits von selbst gelöst. Es glich schon einem kleinen Wunder, wie nahe sich der Kahn noch an der Insel gehalten hatte, die in wenigen Minuten unter Wasser schwimmen und dann immer tiefer sinken würde.
    Bill sprang. Er hatte sich dabei kaum abstoßen können, deshalb setzte er den Sprung auch ein wenig zu kurz an. Er fiel nach vorn, prallte noch auf die Bordwand, aber er konnte sich fangen und rollte in das Boot hinein.
    Aufatmend blieb er liegen. Er spürte seinen Herzschlag für einen Moment überlaut, und es war ein gutes Gefühl, so etwas wie festen Boden unter sich zu spüren, auch wenn der Kahn Schusslöcher aufwies, durch die das Wasser quoll.
    Er raffte sich wieder auf.
    Elena hatte mitgedacht und hielt ihm das Paddel entgegen.
    »Danke!«
    Bill packte es und stach es ins Wasser. Sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck.
    An Aufgabe dachte Bill nicht.
    Der zweite Paddelstich brachte den Kahn noch weiter von der sinkenden Insel weg. Bill nahm sich jetzt die Zeit für einen kurzen Blick über das Wasser.
    Er hatte auch vorgehabt, das andere Ufer noch abzusuchen. Wenn er richtig gezählt hatte, gab es noch vier weitere Zombies, aber Elena lenkte ihn ab. Sie saß ihm gegenüber und in diesem Fall auch günstiger. Den rechten Arm hielt sie ausgestreckt. Sie deutete dabei an Bill Conolly vorbei auf
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