Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1418 - Die Höhle des Giganten

Titel: 1418 - Die Höhle des Giganten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
standen bekassische Schlafstätten, der Schwerelosigkeit wegen fest im Boden verankert. In der Mitte gab es mehrere Tische von der für die Bekassu typischen niedrigen und eigenwillig geschwungenen Art sowie Sitzgelegenheiten.
    Etwa ein Dutzend Bekassu waren anwesend und mit unterschiedlichen Verrichtungen beschäftigt. Sie blickten erstaunt auf, als die beiden Fremden eintraten. Es wäre Perry Rhodan wohl schwergefallen, in der Menge der Wesen, die für ihn alle gleich aussahen, den jungen Eheenza zu finden. Gucky jedoch hatte die Mentalemission Eheenzas angepeilt und steuerte schnurstracks auf ihn zu. Eheenza war im Begriff gewesen, seine Schlafstätte zu ordnen. Als die Tür sich öffnete, hatte er ebenfalls aufgeblickt. Er konnte sich denken, wem der Besuch galt.
    Er stand, wie es die Gewohnheit seiner Art war, hoch aufgerichtet, auf den Steiß gestützt. Seine Körpergröße betrug 240 cm. Die großen Augen saßen in umfangreichen Höhlen, die zu beiden Seiten des konisch geformten Vorderkörpers angebracht waren. Die Augen waren überaus beweglich. Sie quollen bis zum Rand der Höhlen nach vorne, so daß ihr Blickfeld die wesentlich kleineren Fremdwesen mühelos erfaßte. Eheenzas lederne Haut war von hellgrauer Farbe. Der junge Bekassu war recht eitel - ein Charakterzug, den man an vielen heranwachsenden ,Mitgliedern seiner Spezies fand - und hatte eine besondere Art entwickelt, die großen Schwingen an den Leib zu falten. Auf dem Leib gab es zahlreiche Stellen von der Größe einer menschlichen Fingerkuppe, an denen die Epidermis Pigmentstörungen entwickelt hatte. Eheenza war stolz auf die eingesprenkelten Flecke und betrachtete sie als Schönheitsmerkmale. Um sie besser zur Geltung zu bringen, hielt er den Leib stets ein wenig nach vorne gereckt, als wäre er schwanger. Dabei hatte es mit dem Schwangersein bei ihm durchaus noch seine Zeit. Die eingeschlechtigen Bekassu pflegten erst in gereifterem Alter zu konzipieren. „Ich sehe euch, die Fremden, die wir für Götter hielten."
    Die Worte kamen rauh und abgehackt auf gurradsch aus der Mundöffnung, die eine Handbreit unter den Augenhöhlen angesiedelt war und den Unbefangenen an ein Haifischmaul erinnerte. Er bezog sich auf Ereignisse der jüngsten Vergangenheit: Perry Rhodan und seine Begleiter waren eine Zeitlang für Vertreter des Volkes gehalten worden, das den Bekassu die interstellare Raumfahrt beschert hatte. Man hatte Götter in ihnen gesehen. Als der Irrtum offenbar wurde, war besonders Eheenza enttäuscht gewesen, und seine Enttäuschung hatte vorübergehend die Merkmale der Feindseligkeit angenommen. „Wir sehen dich auch", antwortete Rhodan in derselben Sprache. „Wir sehen den schönen Eheenza und wollen uns nach seinem Wohlbefinden erkundigen."
    Die übrigen Anwesenden hatten ihre Tätigkeiten inzwischen wiederaufgenommen.
    Sie schenkten den Fremden keine Beachtung mehr. Nur einer, ein Riese von wenigstens 280 cm Körpergröße, stand in der Nähe des Eingangs und beobachtete, was sich in der Umgebung von Eheenzas Schlafstätte abspielte, mit scharfem Blick.
    Der junge Bekassu fühlte sich durch die Anrede geschmeichelt. „Ich stehe im Dienst der Götter", antwortete er. „Es geht mir gut."
    „Was tust du für die Götter?" erkundigte sich Perry Rhodan. Er mußte das Gespräch in Fluß halten und gezielte Fragen stellen, damit Gucky Gelegenheit erhielt, die Gedanken seines Gesprächspartners zu lesen. „Ich bin erst seit kurzem hier, wie ihr wißt", antwortete Eheenza. „Ich habe soeben erst meine Anweisungen erhalten.
    Die Götter erwarten von mir, daß ich mich nach den Anweisungen des Vorstehers richte. Es gibt verschiedene Räume unterschiedlicher Funktion, die ich zu gewissen Zeiten zu besuchen habe. Mehr weiß ich noch nicht."
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Rhodan, wie der riesige Bekassu an der Tür sich in Bewegung setzte. Er stieß sich mit den tentakelähnlichen Sprungbeinen ab und kam langsam herbeigeschwebt. „Darfst du uns den einen oder anderen dieser Räume zeigen?" fragte Rhodan. „Ich müßte den Vorsteher fragen", sagte Eheenza. „Ist es dieser dort?" erkundigte sich Rhodan und wies auf den näher schwebenden Riesen. „Er ist es", bestätigte Eheenza.
    Der Riese brachte den Körper in senkrechte Haltung. Er stieß einen Schwall Luft aus dem großen Mund und erreichte damit, daß sein Steiß sich zu Boden senkte. „Wer seid ihr?" fragte er barsch. „Wir sind Bekannte dieses jungen Bekassu", antwortete Perry
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher