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1418 - Die Höhle des Giganten

Titel: 1418 - Die Höhle des Giganten
Autoren: Unbekannt
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erfüllte. Sie ließ nicht erkennen, was draußen vorging. Die Meldungen des Bordrechners überstürzten sich. Die Raumzeitblase war auseinandergebrochen. Die HA-LUTA stürzte mit ständig wachsender Geschwindigkeit auf die Singularität zu, die das Zentrum des Schwarzen Loches bildete.
    Der Orterreflex der Raumstation war undeutlich geworden. Man konnte noch erkennen, daß große Fetzen sich aus der Oberfläche lösten und davontrieben. Mit Bitterkeit und Trauer dachte Perry Rhodan an die Hunderte unschuldiger Bekassu, die sich dem Dienst an den Göttern gewidmet hatten und jetzt hilflos dem Tod preisgegeben waren.
    Das Schiff schlingerte und stampfte. Die Zelle ächzte in allen Fugen. Die HALUTA hatte keine Kraft mehr, sich gegen den mörderischen Sog der Singularität zu stemmen. Die Energiereserven waren beim Beschuß der Säule verbraucht worden.
    Eirene saß mit weißem Gesicht in ihrem Sessel, die Augen weit aufgerissen. Gucky und Beodu hatten sich aneinandergeklammert. Covar Inguard sah mit starrem Blick vor sich hin, erkennend, daß er hinnehmen mußte, was er nicht ändern konnte. Reginald Bulls Gesicht war zur Maske geworden. In diesen Sekunden vor dem Sturz in die Unendlichkeit glaubten sie alle zu wissen, daß der Tod unmittelbar bevorstand. „Ortung!" rief Taravatos mit ungewohnt schriller Stimme.
    Perry Rhodan sah auf. Bei dem ständigen Gerüttel war es schwer, den Blick auf das Orterbild zu konzentrieren. Er sah einen Schatten, der quer über die Bildfläche huschte, schemenhaft, konturlos. Ein anderes Fahrzeug, dachte er benommen. Es kam der HALUTA eine Millisekunde lang gefährlich nahe, aber kurz darauf war der Spuk verschwunden.
    In der milchigen Helle entstand ein greller Lichtpunkt. Das mußte die Singularität sein! Perry Rhodan starrte das leuchtende Gebilde wie hypnotisiert an. Das Licht wurde intensiver. Es blendete ihn. Er mußte die Augen schließen.
    In diesem Augenblick sagte die Stimme des Bordrechners: „Wir tauchen ein!"
    Von einer Hundertstelsekunde zur anderen hörten die Erschütterungen auf. Perry Rhodan, immer noch mit geschlossenen Augen, betastete die Armlehnen des Sessels. Es war eine kindliche Reaktion: Er wollte sich vergewissern, daß die Wirklichkeit noch existierte. Er wollte wissen, ob er noch lebte.
    Die Lider hoben sich zögernd. Die Bildfläche der Beobachtung zeigte einheitliche, konturlose Finsternis. Das milchige Leuchten im Innern des Schwarzen Loches war verschwunden. Die Stimme des Haluters dröhnte auf. „Fahrtwerte?"
    „Alle null", antwortete Taravatos. „Soweit ich erkennen kann, bewegen wir uns nicht."
    „Struktur der Raumzeit?"
    „Keine erkennbar. Wir befinden uns im Nichts."
    Icho Tolot löste die Gurte und stand auf.
    Wie ein Fels, dem die Natur in einer ihrer eigenwilligen Launen die Form eines Lebewesens verliehen hatte, stand er inmitten des Kontrollraums. „Willkommen im Bereich der Schwarzen Sternenstraßen", sagte er. „Was ist das?" fragte Eirene. „Der Nakk sprach schon davon. Was sind Schwarze Sternenstraßen?"
    Der Haluter grinste. „Du sollst alles erfahren, mein Kleinod.
    Wir hängen hier fest. Wenn meine Erfahrung nicht trügt, werden wir eines Tages irgendwo wieder zum Vorschein kommen.
    Bis dahin bleibt uns Zeit Ihr sollt meine Geschichte hören."
     
    ENDE
     
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