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1418 - Die Höhle des Giganten

Titel: 1418 - Die Höhle des Giganten
Autoren: Unbekannt
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höre es ganz deutlich."
    Perry Rhodan horchte auf. Die Faszination, die die funkelnden Steine auf ihn ausübten, war schlagartig gewichen. „Was sagst du da?" fragte er. „Wie kommst du auf die Zeittafeln..."
    Im bunten Gefunkel sah er die Umrisse des Kleinen; sah auch, wie er den Arm ausstreckte und nach unten deutete. „Das sind sie", sagte er voller Ernst. „Oder vielmehr das, was von ihnen übriggeblieben ist. Eine Katastrophe hat die Tafeln vernichtet. Was ihr seht, sind ihre Trümmer. Einst waren sie voll psionischer Energie. Davon ist jetzt nur noch ein geringer Bruchteil vorhanden. Aber selbst die Trümmer kennen den Namen des ursprünglichen Gebildes noch. Ich höre sie wispern: die Zeittafeln von Amringhar... ein Fluch ist über das Land gefallen... so berichtet der Chronist des Überwesens ES..."
    „Der Chronist!"
    Perry Rhodan spürte, wie der Boden zu zittern begann. Überrascht wandte er sich um. Der Brustscheinwerfer trat automatisch wieder in Tätigkeit. Der Schutthaufen war in Bewegung geraten. Trümmerstücke rollten, dem geringen Sog der natürlichen Schwerkraft folgend, träge herab. Staub wallte auf und sank im Vakuum rasch wieder zu Boden. Covar Inguard fuhr mit einem knurrenden Laut des Schreckens zurück und riß den Kombilader aus der Halfter. „Nicht!" schrie Gucky. „Weg mit der Waffe!"
    Der Schutthaufen schien zu explodieren.
    Staub und Steine flogen nach allen Seiten.
    Fassungslos vor Staunen beobachtete Perry Rhodan, wie sich aus den Trümmern eine riesige Gestalt hervorwühlte, staubbedeckt, wie ein mumifiziertes Ungeheuer aus längst vergangener Zeit. Als das Monstrum sich vollends aufgerichtet hatte, war es weit über drei Meter groß. Seine Bewegungen, die zu Anfang unsicher und zögernd gewesen waren, wurden immer zielsicherer und rascher. Es reckte die Arme - vier Arme hatte es! - und schüttelte sich, daß der Staub nur so wirbelte und die kleinen Felsstücke, die sich in den Falten der Montur festgesetzt hatten, wie Geschosse davonspritzten.
    Da kam unter dem Staub und den sonstigen Ablagerungen der Jahrhunderte die Oberfläche einer Raumschutzkombination zum Vorschein, die in grellem Rot leuchtete. Staub rieselte herab und enthüllte die schimmernde Rundung eines halbkugelför migen Helms. Drei riesige, rotglühende Augen starrten aus dem schwarzen Gesicht. Und eine mächtige, tiefe Stimme dröhnte so laut, daß der Pikosyn selbsttätig auf stärkste Dämpfung schaltete: „Rhodanos! Ich wußte, daß du mich nicht im Stich lassen würdest!"
    Die Begrüßung wollte kein Ende nehmen. Die Begeisterung des Haluters war nicht zu dämpfen. Niemand konnte ihn daran hindern, seine Freunde auf die Arme zu nehmen und sie in die Höhe zu schnellen, als wären sie Jonglierbälle. Auch Covar Inguard bekam, ob er wollte oder nicht, seinen Teil der überschäumenden Freude des Giganten zu spüren.
    Erst auf Perry Rhodans halb lachend, halb stöhnend vorgebrachten Protest beendete Icho Tolot das übermütige Spiel. „Lange Jahre habe ich hier reglos gelegen", beschwerte er sich. „Ich brauche Bewegung, und die Freude verleiht mir solche Kraft, daß ich diese ganze Höhle auseinanderreißen könnte. Freunde, ich habe zu erzählen..."
    „Wir wollen alles hören, was du zu berichten hast", versicherte Rhodan. „Aber zuerst laß uns einen Ort aufsuchen, wo es bequemer ist als hier."
    „Ihr habt die HALUTA gefunden!" rief Icho Tolot. „Wir haben sie gefunden - auf dem Raumhafen von Paurazwei", bestätigte Rhodan. „Dein Schiff ist hier."
    Das Lachen des Haluters rollte wie dröhnender Donner aus den Helmempfängern. „Ich wußte es! Ich wußte, daß du mich finden würdest, Rhodanos. Das Märchen von deinem Tod habe ich nie geglaubt."
    „Das ist etwas, worüber wir uns unterhalten müssen, Tolotos", antwortete der Terraner. „Das Märchen will ich hören.
    Aber sprich zu mir von etwas anderem, solange wir noch hier sind. Was ist das für ein Geglitzer dort unten?"
    Icho Tolot wurde unvermittelt ernst. Die überquellende Heiterkeit war verflogen, und mit unterdrückter Stimme antwortete er: „Das sind die Trümmer der Zeittafeln von Amringhar, mein kleiner Freund. Ich wollte ihre Botschaft entziffern, aber ich kam zu spät. Vor siebenhundert Jahren deiner Zeitrechnung traf eine Katastrophe diesen Teil des Universums. Mächtige Erschütterungen brachten Raum und Zeit zum Zittern. Damals müssen die Zeittafeln zu kristallinem Staub zerfallen sein. Es war keine Botschaft mehr
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