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1415 - Letzte Station Hölle

1415 - Letzte Station Hölle

Titel: 1415 - Letzte Station Hölle
Autoren: Jason Dark
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nackten Körper sah. Bis auf ein dunkles Etwas um die Hüften trug die Frau nichts am Leib. Das linke Bein hatte sie ausgestreckt, das rechte angezogen. Das Gesicht war der dunklen Decke entgegengerichtete, und Marek wusste noch immer nicht, ob es sich bei ihr um einen Menschen handelte oder um einen weiblichen Blutsauger.
    Er war und blieb vorsichtig, nachdem er nach einigen seitlichen Blicken die beiden Gegenstände an den Wänden wahrgenommen hatte, aber nicht genau wusste, was sie zu bedeuten hatten. Sie waren unwichtig.
    Marek kniete sich neben die Frau. Allerdings so, dass er auch das Ende der Treppe im Auge behalten konnte. Dort blieb die Dunkelheit bestehen. Er entdeckte auch keine Bewegung.
    Das war gut. So konnte er sich um die Gestalt am Boden kümmern. Wieder leuchtete er mit dem Feuerzeug. Der Schein tanzte zuerst über den nackten Körper hinweg. Frantisek suchte nach irgendwelchen Wunden, die eine Waffe oder der Biss eines Vampirs hinterlassen hatten. Es war nichts zu erkennen, auch Rattenbisse malten sich auf der hellen Haut nicht ab.
    Marek entdeckte so etwas wie einen Mantel in der Nähe. Er zog ihn zu sich heran – und erlebte die nächste Ratte, die sich unter dem Stoff versteckt gehalten hatte und plötzlich wegrannte.
    Er breitete den Stoff noch nicht über dem Körper aus. Und sein Gefühl, auf das er sich gern verließ, sagte ihm immer mehr, dass diese Frau ein Opfer war und kein Feind.
    Dann kümmerte er sich um das Gesicht. Schwarze Haare umrahmten es. Ein schmales Gesicht, in den die Wangenknochen vorsprangen. Das Kinn war ebenfalls prägnant, und als er sich den Hals anschaute, um doch noch Bissstellen zu finden, überkam ihn die Erleichterung, denn es zeigte sich dort keine Verletzung.
    Ihm fiel zwar nicht gerade ein Stein vom Herzen, doch er war schon froh, hier keine Blutsaugerin vor sich zu haben. Okay, er hätte sie dann gepfählt, sie hätte danach keine Gefahr mehr dargestellt, aber die Neugierde zu erfahren, wer diese Person war, nahm Überhand.
    Er wollte nicht so lange warten, bis sie von selbst aus ihrem Zustand erwachte. So versuchte er, sie zu wecken, und schlug einige Male mit der Handfläche gegen ihre Wangen.
    Er hörte das Klatschen, und er sprach sie auch mit einem scharfen Flüstern an.
    »Aufwachen, bitte…«
    Hörte sie ihn? Hörte sie ihn nicht?
    Zuerst tat sich nichts. Er musste sie noch weiter ansprechen und auch gegen die Wangen schlagen, bevor sie sich von allein bewegte und ein leises Stöhnen abgab.
    Endlich!
    Der Pfähler hatte die Umgebung und auch die Gefahr, in der er sich befand, vergessen. Er kümmerte ich nur um die Frau, die glücklicherweise keine Vampirin war.
    Er hatte sie am Kinn angefasst und es etwas nach unten gezogen.
    So stand auch der Mund offen, und diese gefährlichen Blutzähne waren nicht zu sehen.
    »He, komm zu dir, es ist wichtig!«
    Das Stöhnen sah Marek als positiv an. Die Augendeckel bewegten sich, der Kopf zuckte und wollte angehoben werden, aber Marek musste schon nachhelfen, damit die Frau es schaffte.
    Die Flamme leuchtete nicht mehr. Trotzdem war genügend Helligkeit vorhanden. So konnte auch die Frau erkennen, dass sie Besuch bekommen hatte.
    Sie riss den Mund weit auf. Sie wollte schreien, aber Marek war schneller. »Nein, nicht!«
    Kein Schrei. Dafür die Überraschung im Gesicht der Schwarzhaarigen. In den dunklen Augen sah er noch immer das Misstrauen, sodass Marek nicht anderes übrig blieb, als einen beruhigenden Kommentar abzugeben.
    »Keine Sorge, ich gehöre nicht zu ihnen. Ich bin kein Vampir, das verspreche ich.«
    Die Frau überlegte. Jedenfalls machte sie auf Frantisek den Eindruck. Sie holte durch die Nasenlöcher Luft und richtete sich in eine sitzende Haltung auf.
    »Wo sind die Ratten?«
    »Weg!«
    »Wirklich?«
    »Ja, ich habe sie vertrieben.«
    Die Fremde starrte Marek an. »Ich weiß nicht, was du hier in dieser Hölle tust, aber du gehörst nicht zu ihnen.«
    »Stimmt. Ich bin kein Vampir, im Gegenteil. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, sie zu jagen und…«
    Die Frau unterbrach ihn. »Du hast graue Haare, du bist nicht mehr jung, und hast du auch einen Eichenpfahl?«
    »Stimmt.« Marek lächelte. »Woher weißt du…«
    »Dann musst du Marek, der Pfähler sein«, erklärte sie.
    Frantisek gab zunächst keine Antwort. Die Worte der Unbekannten hatten ihn schon überrascht. Er sah auch keinen Grund, sie anzulügen, darum nickte er.
    »Ich bin es tatsächlich. Und wer bist du?«
    »Marlene.«
    »Ein
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