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1415 - Letzte Station Hölle

1415 - Letzte Station Hölle

Titel: 1415 - Letzte Station Hölle
Autoren: Jason Dark
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schöner Name, aber ich kenne dich nicht.«
    Sie senkte den Kopf und nickte. »Aber wir kennen dich. Wir kennen viele, auch unsere Feinde. Die besonders. Aber wir kennen auch diejenigen, die gegen unsere Feinde kämpfen. Zu ihnen gehörst du, Marek. Das ist bei uns bekannt.«
    Der Pfähler hatte jedes Wort verstanden und dachte nach. Er war natürlich kein Promi, den jeder kannte, doch in gewissen Kreisen war sein Name schon eine Größe.
    Er wusste auch, dass Mallmann wahrlich nicht nur Freunde hatte.
    Seine Hauptfeindin war Assunga, die Schattenhexe, mit der er einst verbündet gewesen war, und sie hatte sich ebenfalls eine Macht aufgebaut. Sie war herrschsüchtig, auf ihre Art und Weise war sie auch gnadenlos, allerdings steckte sie auch voller Raffinesse und weiblicher Tücke. Das alles setzte sie ein, um gegen ihre Feinde zu bestehen.
    Hexen gegen Vampire.
    Es war der große Kampf, und bisher hatte es keinen Sieger gegeben. Marek konnte sich gut vorstellen, dass Marlene zu Assunga gehörte und als Spionin in die Vampirwelt geschickt worden war.
    »Uns?«, sagte Marek leise. »Das heißt auch Assunga.«
    »Ja, von ihr komme ich. Sie hat mich als Spionin ausgeschickt, aber ich bin zu schwach gewesen. Ich lief in eine Falle.«
    »Und dann?«
    Marlene verengte die Augen. »Mallmann war es, der sich einen Spaß mit mir machen wollte. Erst hatte er vor, mich den Wölfen zu überlassen, dann jedoch fielen ihm die hungrigen Ratten ein. Sie sollten mich anfressen und auch erledigen, damit er später meine Leiche der Schattenhexe vor die Füße werfen kann.«
    »Da hast du Glück gehabt.« Marek konnte zum ersten Mal nach langer Zeit wieder lächeln.
    »Das habe ich. Wenn du nicht rechzeitig genug gekommen wärst, würde ich jetzt anders aussehen.«
    »Und wie stark fühlst du dich?«
    »Ich bin wieder ganz gut dabei.«
    »Dann kannst du auch aufstehen?«
    »Klar.«
    Marek half ihr trotzdem. Er sah auch, dass die andere Person ebenfalls lächelte. Dass sie so gut wie nackt war, machte ihr nichts aus, doch Marek reichte ihr den Mantel.
    »Es ist besser, wenn du ihn überstreifst.«
    »Wie du willst.«
    Sie schloss ihn nur nachlässig. Die Füße steckten in flachen Schuhen. So musste sie nicht barfuß laufen, und Marek schaute sich in diesem Kellerraum um. Bisher hatte er nur wenig davon gesehen. Er wunderte sich, wie groß er war. Graues feuchtes Gestein, das manchmal Risse oder kleine Löchern aufwies. Durch beide Öffnungen konnten sich die Ratten zurückziehen und für eine gewisse Zeit verschwinden.
    Marek suchte nach einer zweiten Tür, die vielleicht zu einem anderen Verlies führte, aber die Stimme der Frau lenkte ihn ab.
    »Komm bitte!«
    »Was ist?«
    »Schau dir die Wand an.«
    Marlene wies nach vorn auf zwei Bilderrahmen. Beide hingen an verschiedenen Wänden und im rechten Winkel zueinander.
    »Kennst du sie?«
    Der Pfähler schüttelte den Kopf. »Ich sehe sie erst jetzt richtig.«
    »Sie sind ungewöhnlich nicht?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Rahmen ohne Bilder. Und Spiegel sind es auch nicht. Aber sie müssen etwas zu bedeuten haben.«
    »Stimmt.«
    »Und was?«
    Frantisek Marek machte sich seine eigenen Gedanken. Er sprach sie nicht aus, weil er sich erst sicher sein wollte. Die Rahmen hingen nicht besonders hoch. Er konnte die Innenfläche durch das Ausstrecken seiner Hände erreichen, ohne sich dabei recken zu müssen.
    Er fasste sie an – und wusste nicht, was er von der Reaktion halten sollte. Es war keine weiche und auch keine harte Masse, die er unter den Fingern fühlte, aber es gab einen Widerstand, und er zog seine Hände schnell zurück.
    »Was ist denn damit?«, fragte Marlene.
    »Ich kann es nicht genau sagen, aber die Wand habe ich unter meinen Fingern nicht gespürt.«
    »Sondern was?«
    Der Pfähler hob die Schultern. »Wenn du keine Erklärung hast, ich habe sie auch nicht.«
    Die Frau blieb für eine Weile stumm, bevor sie flüsterte: »Könnten es Wege sein?«
    Frantisek runzelte die Stirn. »Wege? Vielleicht. Oder auch Tore. Wohin sollten sie führen?«
    Marlene fing an zu grinsen. »In die Hölle. Zum Teufel, wie auch immer. So ist das.«
    »Bist du sicher?«
    »Nichts ist hier sicher und…« Sie winkte ab, ging selbst auf das ›Bild‹ zu, drückte mit beiden Handflächen hart dagegen und setzte auch eine gewisse Kraft ein.
    Es passierte sehr schnell. Der Ausschnitt bewegte sich. Es war wie bei einer Klappe, die nach hinten überkippt, und vor den beiden hinschauenden Augenpaaren
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