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1413 - Aufstand der Toten

1413 - Aufstand der Toten

Titel: 1413 - Aufstand der Toten
Autoren: Jason Dark
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stand fest.
    Suko wollte sofort reinen Tisch machen. Zunächst leuchtete er in das Gesicht der Gestalt.
    Unter den noch vorhandenen Augen, die allerdings ausgetrocknet waren, hing ein Teil der Haut in Streifen herab, als wäre sie eine Tapete. Der Mund bestand aus fransigen Lippen, und das Haar hing schmutzig an seinem Kopf herab.
    Er ging – und stieß zu!
    Darauf hatte Suko gewartet. Mit einem raschen Schritt trat er zur Seite. Die drei Zinken der Heugabel verfehlten ihn, aber Suko verfehlte die Gestalt nicht. Mit einem aus dem Handgelenk geführten Schlag erwischten die drei Riemen die Gestalt und drehten sich um deren Hals.
    Ein kurzer Ruck reichte aus. Der Zombie verlor sein Gleichgewicht und kippte nach hinten. Dabei drehte Suko die Riemen von seinem Hals, und er tat nichts mehr, als das Wesen am Boden lag.
    Es verging. Die Haut wurde dunkel, und der Kopf saß plötzlich nur noch locker auf dem Hals. Suko trat dagegen.
    Er löste sich.
    Zudem drang dem Inspektor ein widerlicher Gestank in die Nase, als würde der Zombie verbrennen. Wer immer ihm dieses unheimliche Scheinleben eingehaucht hatte, es war vorbei.
    Für Suko war es keine große Aktion gewesen. Dennoch machte er sich seine Gedanken. Er fragte sich, woher der Zombie gekommen war. War er der Letzte von zweien, oder gab es ein ganzes Nest?
    So schlimm der Gedanke war, aus dem Kopf bekam Suko ihn nicht. Ein Nest voller Zombies. Ein Aufstand der Toten. Da bekam selbst er eine trockene Kehle.
    Er blieb für eine gewisse Zeit neben der leblosen Gestalt stehen, sie sich jetzt gänzlich auflöste. Die Reste würden wieder Futter für die Vögel werden, und Suko nahm sich vor, das Scheunentor offen zu lassen, wenn er den Bau verließ.
    Er trat den Rückweg an. Draußen tobten noch immer die Vögel.
    Sie flogen auch gegen die Wände, was Suko sehr genau hörte. Dafür vernahm er ihre Schreie jetzt gedämpfter.
    Das änderte sich, als er das Tor geöffnet hatte – und eine Überraschung erlebte!
    Die meisten Vögel hockten auf dem Boden. Sie schienen darauf gewartet zu haben, dass ihnen jemand den Weg freimachte.
    So war es auch. Suko riss instinktiv die Arme schützend vor sein Gesicht, als der Pulk in die Höhe stieg und sich das heftige Flattern sowie das Krächzen und Schreien vervielfältigten.
    Es war ein einziger Sturmflug, als die Tiere in die Scheune drangen, um sich sodann mit der Beute zu beschäftigen. Suko war das völlig egal.
    Er war froh, wieder die frische Luft atmen zu können. Er ging zurück zu seinem BMW.
    Bevor er einstieg, ließ er seinen Blick über das Feld schweifen. Vögel sah er keine mehr, und es bewegten sich auch keine Gestalten über die freie Fläche hinweg.
    Dafür fuhren auf der Straße zwei Autos in Richtung Hullbridge.
    Jetzt galt es, nach vorn zu schauen, und die nahe Zukunft hatte für ihn einen Namen: Ethan Scott, der Farmer…
    ***
    »Eigentlich sollte ich Sie hassen, Sinclair!«
    »Und warum tun Sie es nicht?«
    Anna Lebrun lächelte schief. »Weil Sie mir schließlich das Leben gerettet haben. So einfach ist das.«
    »Ja«, gab ich mit leiser Stimme zu, »das stimmt.«
    Neben mir saß Glenda Perkins. Sie hielt sich aus diesem Gespräch heraus. Der letzte Fall, der Glenda und mich nach Deutschland geführt hatte, war nicht nur auf Grund der Reise – Glenda hatte uns hingebeamt – ungewöhnlich gewesen, wir waren auch mit Saladin zusammengetroffen, der in Anna Lebrun eine Gefahr für sich gesehen hatte, denn er fürchtete sich davor, dass sie dank ihrer hellseherischen Fähigkeiten zu mächtig wurde.
    Glenda und ich hatten ihren Tod tatsächlich verhindern können und dabei auch erfahren, dass Saladin bereit war, die Vampirwelt seines Freundes Mallmann mit Menschen zu füllen, wobei er sich dann besondere Typen aussuchte. Es war ihm diesmal nicht gelungen, und auch die Lebrun befand sich noch in unserer Welt. Sie lebte, und das hatte sie mir zu verdanken, auch wenn sie mich hatte töten wollen. [1]
    Jetzt sahen die Dinge wohl anders aus. Sie war tatsächlich mit zum Flughafen gekommen, um Glenda und mich zu verabschieden. Gemeinsam standen wir an einem Bistrotisch in einem Hallenbereich und tranken Kaffee.
    »Trotzdem haben Sie mir meine Frage nach nicht beantwortet, Frau Lebrun. Warum sollten Sie mich hassen?«
    »Weil wir zu unterschiedlich sind.«
    »Ach ja?«
    Sie deutete mit dem linken Zeigefinger auf mich. »Wir stehen auf zwei verschiedenen Seiten. Ich setze auf den Teufel. Bereits als ich ein Baby war, steckte
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