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1407 - Der Eremit von Satrang

Titel: 1407 - Der Eremit von Satrang
Autoren: Unbekannt
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wobei er nicht verschwieg, daß er nicht mehr wisse, woher er käme, ob er wirklich so heiße. Dann erst beantwortete er die indirekte Frage Rhodans: „Der Eremit ist tot. Ich war dabei, als er starb. Der kleine Außerirdische, er nennt sich Gucky, ist noch bei ihm."
    „Tot...?" Wir sind zu spät gekommen, durchzuckte es Rhodan. „Wo finden wir ihn?"
    Ehe Bixby ihnen den Weg hinab zum Wohnsektor erklären konnte, materialisierte zwei Meter von ihnen entfernt der Mausbiber. Seine Augen schimmerten noch immer feucht, aber er schien den ersten Schock überwunden zu haben.
    Trotzdem wirkte er verlegen, und es war ganz offensichtlich, daß er nicht die richtigen Worte fand, den beiden Freunden das Grauenhafte beizubringen.
    Um das Unvermeidliche hinauszuzögern, und auch deshalb, weil es lebenswichtig für sie alle war, sagte er mit seltsam dumpf klingender Stimme: „Die bereits aktivierte Selbstvernichtungsanlage kann jeden Moment hochgehen. Wir müssen hier weg!"
    Rhodan beschwichtigte ihn: „Wir haben noch gute zwei Stunden Zeit, bis dahin sind wir in Sicherheit. Wir sind informiert worden, durch eine Aufzeichnung. Du wirst alles noch früh genug erfahren. Nun rede endlich: Wer ist - oder war der Eremit? Wir kennen ihn, das sehe ich dir an. Mach endlich den Mund auf, Gucky!"
    Der Mausbiber preßte die Lippen fest aufeinander, und auch Rhodan sah zum erstenmal Tränen aus den braunen Augen hervorquellen.
    Mit versagender Stimme flüsterte der Mausbiber: „Der Eremit war Geoffry Abel Waringer..."
    Das dunkelhäutige Gesicht Ras Tschubais wurde schmutziggrau. Regungslos stand er da, als sei er plötzlich zu Stein geworden. Nichts mehr an ihm rührte sich. Seine Augen starrten durch den Mausbiber hindurch ins Leere. Dann erst wurden die Augen feucht, und er schlug die Hände vors Gesicht, Rhodan brauchte eine knappe Sekunde, um den ersten Schock zu überwinden. Er drehte sich um und entfernte sich von den anderen. Er drehte ihnen den Rücken zu. Niemand konnte sein Gesicht sehen, und Gucky enthielt sich jeden Versuchs, jetzt seine Gedanken aufzunehmen.
    Bixby war taktlos - oder auch ahnungslos genug, das schmerzvolle Schweigen zu brechen: „Waringer...? Von ihm habe ich schon gehört. War das nicht der geniale Wissenschaftler, der..."
    „Halts Maul!" fuhr ihn Gucky grob an.
    Bixby fuhr erschrocken zusammen und zog sich zu einem Labortisch zurück, der heil geblieben war, und setzte sich. Er begann zu ahnen, wie groß der Verlust war, den Gucky und die Terraner erlitten hatten.
    Es dauerte lange, bis Rhodan sich mit dem Handrücken über die Augen wischte und sich dann umdrehte. „Ich hätte es wissen müssen. Denn wer sonst als er hätte dieses gewaltige Unternehmen aus eigener Kraft aufbauen können? Nur er besaß das geniale Gehirn, die Grundlage zum Widerstand gegen die unbekannten neuen Beherrscher der Milchstraße zu schaffen. Nur er konnte in der Lage gewesen sein, die wahre Natur der Wahnsinnsbarriere zu erkennen und ihr den Namen zu geben, der uns die Spur weiter verfolgen läßt: Chronopuls-Wall.
    Nur er, Geoffry Abel Waringer!"
    Langsam kehrte die normale dunkle Hautfarbe Tschubais zurück. „Wir haben nicht nur den genialsten Wissenschaftler verloren, sondern auch unseren Freund. Bei allem Schmerz wollen wir jedoch nicht den Begriff Chronopuls-Wall vergessen. Die Sperre, die undurchdringlich scheint, hat etwas mit Zeit zu tun. Verzeih mir, Perry, wenn ich das gerade jetzt erwähne, aber es ist wichtig. Eine Barriere, die mit der Zeit oder einer Zeitversetzung zu tun hat, kann mit den gleichen Mitteln neutralisiert werden. Ich frage mich nur, warum jeder Versuch, den Wall zu durchbrechen, mit Irrsinn endete - oder doch beinahe."
    Gucky ließ das Thema unberührt - so zumindest schien es. Er sah sich suchend um. - .„Waringer ist nun seit einer halben Stunde tot. Die Anlage fliegt in knapp zwei Stunden in die Luft. Meint ihr nicht auch, daß es Zeit wird, nicht nur uns, sondern auch die sterblichen Überreste unseres Freundes in Sicherheit zu bringen?"
    Rhodans Gesicht verriet nichts, als er sagte: „Du hast recht, Kleiner. Kannst du hier etwas Passendes finden? Wir müssen uns beeilen."
    Bixby, der alles so miterlebte, als sei er der unbeteiligte Zuschauer einer Videowiedergabe, und nur allmählich begriff, welchem tragischen Ereignis er als Zeuge beiwohnte, kam von seinem Tisch herab und ging zu ihnen. „Ich weiß, wo ein Schrank mit Behältern steht, nicht weit von hier, drüben auf der anderen
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