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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht
Autoren: Unbekannt
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zurück, das wir ein Stasis-Feld nennen. Die Natur des Stasis-Feldes muss noch erforscht werden. Auf jeden Fall waren wir in dieses Feld eingebettet - für unsere Begriffe nur für den Bruchteil einer Sekunde, nach Meinung der Khorra jedoch mehrere hundert Jahre.
    Das Stasis-Feld muss anfänglich eine intensive Psi-Quelle gewesen sein. In den ersten zwei Tagen, als die vierzehn Schiffe des Verbands in unglaublicher Vergrößerung am Nachthimmel über Chattu zu sehen waren, fand die Rekonstruierung des khorraschen Bewusstseins statt. Der Glaube an die Götter der Nacht entstand, und man meinte zu hören, wie die Götter befahlen, die Raumfahrt aufzugeben und alle wissenschaftliche Forschung einzustellen. Ob es sich hier wirklich um eine suggestive Beeinflussung handelte oder ob der famose Yaiwardenapuur die Gunst des Augenblicks nützte, um ein paar Ge- und Verbote zu schaffen, die seinen Zwecken dienlich waren, wissen wir nicht. Es spielt auch keine Rolle.
    Das Stasis-Feld erzeugte einen beachtenswerten Nebeneffekt. Es veränderte die Struktur des Raumes in seiner unmittelbaren Umgebung derart, dass sie wie ein System von Linsen wirkte und vergrößerte Abbildungen unserer Fahrzeuge nach Chattu projizierte. Dieses Phänomen nennen Enza und ich die Raumlinse. Die Raumlinse blieb in ihrer ursprünglichen Wirkung nur zwei Chattu-Tage erhalten, dann wurde sie schwächer. Sie muss aber, in geschwächter Form, bis zum Ende des Stasis-Feldes existiert haben. Denn unsere Schiffe hätten aus einer Entfernung von neun Lichtstunden völlig unsichtbar sein müssen.
    Das bringt uns zu der Frage, warum die vierzehn Einheiten als Leuchterscheinungen wahrgenommen 'wurden. Wir wissen dafür keine Erklärung.
    Aber dass wir während des Aufenthalts im Stasis-Feld tatsächlich wie die Fackeln geleuchtet haben, daran besteht kein Zweifel. Enza und ich haben für dieses Phänomen den Begriff Stasis-Lumineszenz geprägt."
    Er sah von seinen Notizen auf, und ein verlegenes Lächeln spielte um seine Lippen, als wolle er um Entschuldigung bitten. „Wie gesagt, wir haben keine Erklärung", schloss er. „Aber da sind drei Begriffe, mit denen wir arbeiten und uns untereinander verständigen können." Perry Rhodan nickte und wandte sich an Enza Mansoor. „Kabauls Photographie ist ausgewertet worden?" fragte er. „Ja, und die Ergebnisse sind eindeutig", antwortete die Wissenschaftlerin. „Die Sternkonstellationen des Hintergrunds wurden identifiziert. Deklination und Rektaszension weisen in Richtung des Standorts, den der Verband einnahm, als das Stasis-Feld erlosch."
    „Warum ist es überhaupt erloschen?" erkundigte sich der Arkonide.
    Er bekam keine Antwort. Sato Ambush und Notkus Kantor hoben viel. sagend die Schultern; das war alles. „Innerhalb des Stasis-Feldes hatte die Gravitation der Sonne Masharta und anderer Himmelskörper keine Wirkung", fuhr Enza fort. „Unsere vierzehn Schiffe blieben also relativ zum kosmischen Hintergrund an Ort und Stelle. Sie. benahmen sich wie Fixsterne, obwohl sie nur neun Lichtstunden von Masharta entfernt waren. Als Konstellation gehörten sie dem weiteren zirkumpolaren Kreis an. Deswegen waren sie sowohl von Zuul als auch von Pemtach aus jede Nacht zu sehen."
    „Apropos kosmischer Hintergrund", sagte Reginald Bull. „Wenn wir wirklich ein paar hundert Jahre im Stasis-Feld verbracht haben, dann erklärt sich, warum wir kein rotes Leuchten mehr sehen und die Strukturverdrängungen verschwunden sind. Der Wert der Hangay-Strangeness ist auf Null gesunken, die Wärme hat sich verflüchtigt. Und die Strukturverdrängungen haben sich schlicht und einfach totgelaufen."
    „Es wäre interessant zu wissen, wie lange wir genau im Stasis-Feld eingeschlossen waren", meinte Atlan. „Wenn wir Rangvilaan verlassen haben, können wir uns umsehen", antwortete Sato Ambush. „Wir kennen die Eigenbewegungen der Galaxien der Lokalen Gruppe. Aus der Bestimmung der Standorte wird sich das aktuelle Datum bis auf den Tag genau ergeben."
    „Abschätzen lässt sich die Sache jetzt schon", fügte Perry Rhodan den Worten des Pararealisten hinzu. „Kabaul sprach von fünfundzwanzig Generationen, die seit jenem katastrophalen Ereignis vergangen sein müssten.
    Wir rechnen die khorrasche Generation zu vierzig Khorra-Jahren, ergibt eintausend Khorra-Jahre. Das Khorra-Jahr hat, wie wir wissen, knapp sechstausendeinhundertfünfzig Standardstunden im. Vergleich mit achttausendsiebenhundertsechzig Standardstunden des Terra-Jahres.
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