Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
verkraften konnte.
    Und es war mehr, als ihm erlaubt war...
    Hatte ihn - durch das Auge der Kamera - auch
ein Fluch getroffen?
    Einer, der sich anders auswirkte als bei
Charles Henniet?
    Hatte der Fetischpriester, der einige Male
groß im Bild erschienen war, vorher mit. den Elementargeistern einen Pakt
geschlossen, hatte er einen magischen Sicherheitskreis um den Ort gelegt, damit
kein Fremder etwas davon an die Außenwelt trug?
    War das des Rätsels Lösung?
    Waren die Zombies und die Zombie- Skelette
die Schatten dieses Fluches, die Professor Hollenz bis hierher nach Deutschland
verfolgt hatten, die Plage, die er mitbrachte? Ohne es zu ahnen? Waren sie auch
die Ursache für das eigenartige Verhalten des Mannes, daß er sich hier
einquartiert hatte, daß der Geist des Fetischpriesters immer dann auftauchte,
wenn es besonders brenzlig wurde?
    Eine besonders brenzlige Situation hatte es
für Larry Brent in London gegeben. Eine weitere im Hinterhof zwischen den
beiden Häusern.
    Um die Spuren zu verwischen, hatte der
Zauberer seine ganze Macht ausgespielt.
    Nur durch Zauberei hatte das Fenster im
ersten Stock wieder »geflickt« werden können!
    Plötzlich paßte alles zusammen. Nur nicht
das, was im nächsten Moment hinter Morna geschah.
    Sie hörte ein Geräusch.
    Professor Hollenz stöhnte leise.
    Der Tote erwachte!
     
    *
     
    Bei dem Angreifer konnte es nur um den bisher
unbekannten Gegner handeln, der ihn in der Kapitäns-Koje eingesperrt hatte.
    Das bedeutete einen weiteren Zombie, der sich
bisher versteckt hatte und nun in das makabre Geschehen eingriff.
    Berührung, die zu lange dauerte, bedeutete in
diesem Fall den Tod!
    Diese Gedanken gingen ihm blitzartig durch
den Kopf und bestimmten sein Handeln.
    Er spürte im selben Moment auch schon das
Gefühl von Kälte, die Schultern abwärts, Richtung Herz.
    Mit einem Ruck und einem Aufschrei, wie
Aikido- und Teakwan-Do- Kämpfer ihn ausstoßen, wenn sie ihre ganze Kraft auf
einen Punkt sammelten, beugte sich X-RAY-3 nach vorn.
    Er wollte nicht zum Zombie werden!
    Gleichzeitig riß er beide Arme hoch, packte
die bärtige Gestalt, die an seinem Körper hing, und verstärkte dadurch noch die
Wucht seiner Verteidigung.
    Er schleuderte den Angreifer in hohem Bogen
über sich hinweg und stand so, daß die Feuerwand sich genau vor ihm befand.
    Der Zombie landete mitten in den Flammen.
    Die trockene, morsche Haut, die seinen Körper
umhüllte, fing sofort Feuer. Handgroße Teile lösten sich wie welke Blätter von
seinen Knochen und wehten verglühend über Deck und zum Kai hinüber.
    Larry taumelte Atem schöpfend zurück. Das
Haar hing wirr in seine Stirn, und er spürte noch immer die Kälte im
Brustkasten, als befände sich irgendwo zwischen seinen Rippen oder in seinem
Rücken eine Öffnung, durch die kalter Wind in den Körper dringen konnte.
    Larry Brent tastete sich blitzschnell ab.
    Noch konnte er denken und fühlen wie ein
Mensch. Aber gab es vielleicht an ihm schon eine Stelle, an der sich das
Fleisch aufgelöst hatte und der blanke Knochen vortrat?
    Er fühlte Hals und Nacken ab, die Schultern
und betrachtete im flackernden Flammenschein seine Hände.
    Kein Knochen war zu sehen.
    Er wich vor der Hitze zurück.
    In der Ferne hörte er das Heulen einer Sirene
und nahm ein Polizeiboot wahr, das ins Hafenbecken schoß. Er registrierte
ebenfalls in der Dunkelheit ein langgestrecktes Schiff mit Spezialaufbau.
Diesen konnte er durch die gesetzten Positionslichter mehr ahnen als sehen. Es
handelte sich um eines der Feuerschiffe, Elbe I oder Elbe II, die alarmiert
worden waren. Der Brand auf der »Anja T .« war entdeckt
worden.
    Vom Kai her kamen ebenfalls einige Personen,
die durch den Feuerschein angelockt worden waren.
    An den Häuserwänden zeigte sich der
Widerschein eines blitzenden Blaulichts. Das erste Polizeifahrzeug traf ein.
    Für Larry war der Zeitpunkt gekommen, zu
verschwinden.
    Erstens wegen des Aufruhrs, der entstanden
war, zweitens wegen des um sich greifenden Feuers.
    Mächtige Rauchwolken wälzten sich in die Höhe
und wurden vom Wind Richtung Land und in den Stadtteil St. Pauli getrieben.
    Der Weg zum Kai war Larry versperrt, erstens
wegen der Feuersbrunst, zweitens wegen der Menschen, die sich dort einfanden.
    X-RAY-3 sprang über Bord. Er tauchte ein und
schwamm unter Wasser zehn Meter weiter, ehe er wieder auftauchte. Im Schutz der
Dunkelheit und der mächtigen Schiffe, die im Hafen lagen, erklomm er rund
hundert Meter vom Ort des Geschehens
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher