Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Augenbrauen.
»Und du meinst .. .« Er führte
nicht aus, was er sagen wollte.
    »Ich weiß es nicht«, setzte Termans nach.
»Ich hab’ nur so ein komisches Gefühl. In dem Interview, das ich vor einigen
Monaten las, wurde Hollenz gefragt, was er hauptsächlich von seiner Reise
erwarte. Und er antwortete, daß er in erster Linie Erkenntnisse über Leben,
Religion, Kunst und Geschichte der primitiven Völker Afrikas erwarte. In der
Vergangenheit der Eingeborenenstämme, so ließ er durchblicken, sei noch viel Rätselhaftes
und Geheimnisvolles verborgen, das bis heute nicht aufgezeichnet worden sei.
Und er nannte den Schatz des Königs Salomon und meinte, vielleicht könne man -
wenn einer nur lange genug beim richtigen Stamm lebe - von einem der alten
Weisen etwas über die Lage des Verstecks erfahren.
    In den Kisten ist etwas, Hans! Vielleicht
Gold, Geschmeide oder Juwelen? Jeder denkt, es handelt sich um
>Forschergepäck<. Ich bin anderer Ansicht! Ich glaube, daß Hollenz nicht
mit Speerspitzen und Tontöpfen heimkehrt, sondern wertvolle Dinge mitbringt,
die ihm ein Leben wie ein Fürst ermöglichen. Dafür, Hans, lohnt sich auch mal
ein Aufenthalt von drei Jahren unter Entbehrungen. Vielleicht gelingt es mir,
eine Handvoll von dem, was er mitgebracht hat aus einer Kiste zu nehmen. Eine
Handvoll Juwelen - wenn sie nur eine Million bringen. Das würde reichen ...«
    In seine Augen trat ein versonnener, beinahe
fanatischer Ausdruck. »Eine Handvoll für dich, eine für mich. Ich möchte dich
gern dabei haben. Du bist zwar nicht mit großen Geistesgaben gesegnet, aber du
hast Kraft und Geschick, wenn es darum geht, eine solche Kiste aufzubrechen.
Heute nacht, wenn alles an Bord schläft, treffen wir uns in Laderaum drei. Kurz
danach werden wir mehr wissen .«
     
    *
     
    Der Hafen lag schon weit hinter der »Anja T .«
    Der Frachter bewegte sich auf offener See.
Sie war ruhig, und für die nächsten Tage war gutes Wetter angesagt.
    Im Schiff war bis auf das gedämpfte, monotone
Pumpgeräusch der hochgezüchteten Dieselmotoren nichts zu hören.
    In dem großen Schlafraum der Mannschaft - er
faßte dreißig Betten - ging es allerdings nichts so ruhig zu. Wo dreißig Männer
schliefen, wurde auch geschnarcht.
    Piet Termans tat nur so, als würde er
schlafen.
    Er atmete tief und ruhig und ließ manchmal
einen schnarchenden Laut vernehmen.
    Dabei waren seine Sinne aufs äußerste
gespannt.
    Er hatte die Augen halb geöffnet und blickte
in den dämmerigen großen Schlafraum.
    Hans Schaller lag unter ihm.
    Auch er schnarchte, und in Termans stieg die
Unruhe.
    Das war kein Täuschungsmanöver mehr. Der Narr
da unter ihm war wirklich eingeschlafen.
    Der rotblonde Matrose aus Eckernförde, mit
Seeluft in der Nase groß geworden, streckte seine Hand nach unten und beugte
sich über den Rand des Bettes.
    Hans Schaller lag auf dem Rücken, hatte die
Augen fest geschlossen und den Mund halb geöffnet. Er glich einem friedlich
schlafenden Kind, das keiner Fliege etwas antun konnte.
    Piet Termans tastete nach der spitzen Nase
des Schnarchers und drückte fest zu.
    Das Geräusch brach abrupt ab. Schaller riß
den Mund noch weiter auf, röchelte und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf
dem trockenen.
    Er wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht,
und Piet Termans ließ ebenso schnell wieder los, wie er sein Manöver begonnen
hatte.
    Er war überzeugt davon, mit dieser Schocktherapie
Wirkung erzielt zu haben.
    Aber Hans Schaller schlief wie ein Murmeltier
und warf sich mit einem Ruck auf die Seite, daß die Matratze quietschte.
    Termans verdrehte die Augen. Er war wütend.
    Aber es hatte alles keinen Zweck.
    Schaller konnte er abstreichen. Den kriegte
er nicht mehr wach.
    Termans blieb noch einige Minuten ruhig
liegen und ließ seine Gedanken spielen.
    Hatte einer von der Mannschaft etwas bemerkt?
    Er war schon lange genug auf dem Schiff, um
die Gewohnheiten der einzelnen Seeleute zu kennen. Die meisten ließen sich
abends mit Rum oder Bier vollaufen und legten sich dann in die Koje. Dort
schnarchten sie durch bis in die Morgenstunden, bis zum Wecken.
    Auch Termans nahm abends gern einen zur
Brust. Er war der Ansicht, daß es sich danach besser schlief, ob es stimmte
oder nicht. Heute aber hatte er die Finger von der Flasche gelassen. Er wollte
klar im Kopf sein, wenn er sein Unternehmen startete.
    Als weitere fünf Minuten verstrichen waren
und sich nichts im Schlafraum tat, stieg er aus. der Koje.
    Er trug khakifarbene Shorts und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher