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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote
Autoren: Vladimir Volkoff
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Verehrern dieser gráfina so ergangen, ganz abgesehen von drei oder vier geschäftlichen Konkurrenten, die Seu Otávio auf die Nerven gingen. Die Sache war perfekt.«
    »Kurz, du hast den Nachmittag genutzt und Portugiesisch gelernt. Was heißt das alles?«
    »Gráfina ist ein Mädchen aus Rio.«
    »Was ist mit den Verehrern genau passiert?«
    »Einer wurde mit durchgeschnittener Kehle gefunden.
    Der andere…«
    »Nun, und der andere?«
    »Ich habe gehört, ein Wissenschaftler hat für viel Geld seinen Kopf erworben, der nach der Methode der Jivaroindianer um drei Viertel geschrumpft war. Er soll im Museum von São Paulo stehen. Du kannst ihn dir ansehen, wenn du Lust hast.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst, Lennet? Du glaubst, ich soll es tatsächlich riskieren, mir den Hals durchschneiden oder einen Schrumpfkopf aus mir machen zu lassen? Und danach, wenn ich all dem entgehe, werde ich von Gina durch den Fleischwolf gedreht? Wenn sie wirklich verlobt ist, deine Cascadelas, jagt sie mich sowieso zum Teufel!«
    »Aber nein! Welches Mädchen könnte dem Charme der ,blauen Stimme’ widerstehen? Schau die kleine Nanette an, wie sie dich mit ihren Augen verschlungen hat!
    Außerdem ist Senhor Otávio doppelt so alt wie Regina!«
    »Warum heiratet sie ihn dann?«
    »Das habe ich noch nicht herausbekommen. Ihr Vater ist Richter. Ein reicher Mann, der zu einer der größten brasilianischen Familien gehört. Seu Otávio ist ein Emporkömmling, der mit Immobilien zweifelhafte Geschäfte gemacht hat. Er kann nur profitieren, wenn er ein hübsches, in die Gesellschaft eingeführtes Mädchen heiratet… Aber sie… Es ist sicher leicht, bei Otávio Zweifel an der Treue seiner Verlobten entstehen zu lassen.«
    »Mag sein«, sagte Julio kühl, »ich habe meine Meinung geändert! Du kannst dich ja selber zur Verfügung stellen, wenn du Lust hast.«
    »Julio, du wirst hundertprozentig beschützt. Ich habe für dich ein Sicherheitssystem wie für einen Staatschef installiert.«
    »Glaubst du vielleicht, ich habe Angst? Nein, mein Lieber, ich weigere mich, mitzuspielen, wenn du mir nicht einmal den Einsatz bei diesem Spiel verrätst.«
    Lennet überlegte einen Augenblick. Den Brasilianern gegenüber war absolute Diskretion erforderlich, da Schmitsky behauptete, unter ihnen Komplizen zu haben.
    Julio dagegen stand wohl nicht in dem Verdacht, internationale Katastrophen auslösen zu wollen – wenn man nicht seine Musik in dieser Kategorie einordnen wollte.
    »Gib mir Zeit bis morgen«, sagte der Geheimagent.
    »Wenn ich dich im Lauf des Tages nicht davon überzeugen kann, deine Rolle weiterzuspielen, bist du mir nicht weiter verpflichtet.«
    Während er Julio fassungslos über diesen so leicht errungenen Sieg zurückließ, ging Lennet in sein Zimmer und schrieb eine chiffrierte Botschaft. Dann nahm er den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer, die er auswendig gelernt hatte. Es war die Niederlassung des FND in Rio. Eine unbekannte Stimme antwortete. Er diktierte seine Zahlen…: »5784289001 56642…«

    Eine unbekannte Stimme diktierte Lennet geheimnisvolle Zahlen 
    Dann nahm er eine Dusche. Ein Handtuch um die Hüften geschlungen, setzte er sich ans Radio. Rio besitzt eine Station, die rund um die Uhr Werbung sendet, aber das war Lennet egal.
    Er wollte sich einfach in die Sprache hineinhören und gewisse Wörter erkennen. Um drei Uhr morgens klingelte das Telefon. Die Stimme diktierte ihm eine Zahlenreihe, die er decodierte: Genehmigung erteilt, P 1.
    »Nun, diesmal kann sich der Hauptmann nicht über meine übertriebenen Initiativen beklagen!« sagte er laut zu sich selbst, warf sich aufsein Bett und schlief sofort ein.

Das geheimnisvolle Paket
    Für den nächsten Morgen war ein Ausflug auf den Zuckerhut geplant. Die Autos der Agentur Rainbow fuhren die Franzosen an den Roten Strand, der seinen Namen und seine Farbe unzähligen kleinen Granaten verdankt, die mit dem Sand vermischt sind. Dort stiegen sie in die Drahtseilbahn, um in 215 Meter Höhe die Spitze des Urca zu erreichen. Eine zweite Seilbahn transportierte die Touristen bis in 394 Meter Höhe. Die Aussicht, die sich ihnen von dort oben bot, war überwältigend.
    »Wundervoll«, murmelte Fak und wischte sich den  Schweiß von seinem kahlen Nacken. »Das ist eine  Stadt…«
    Geheimagent Lennet nahm Julio am Arm und zog ihn etwas beiseite. Sie lehnten nebeneinander an der Brüstung.
    »Eine schöne Stadt, nicht?« sagte Lennet kühl.
    »Du meinst, eine
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