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1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf und zischte dabei einen leisen Fluch.
    Ich schielte zu den anderen. Sie hatten ihre Stellungen nicht verlassen, aber die Körper sahen plötzlich steif aus. Dann hörte ich das Rascheln, danach hastige Trittgeräusche, und einen Moment später erschienen die vermummten und bis an die Zähne bewaffneten Gestalten.
    Wir wurden zu Statisten deklassiert. Den Part übernahmen die Mitglieder des Sondereinsatzkommandos, denn dazu gehörten die Vermummten. Es lief alles ab wie unzählige Male geübt. Kaum ein Laut entstand, als die vier Türken überwältigt und weggeschleppt wurden. Ebenso lautlos verschwanden die Männer, die uns aus dieser Lage befreit hatten.
    Bis auf einen Mann. Er war nicht vermummt und ließ sich erst jetzt blicken.
    Ich kannte ihn von anderen Einsätzen her. Er war Captain, an seinen Namen erinnerte ich mich im Moment nicht.
    »Alles klar, Sinclair?«
    »Jetzt schon.« Ich stand noch immer unter dem Eindruck der Aktion und schüttelte den Kopf.
    »Setzen Sie sich später bitte mit Sir James Powell in Verbindung. Er hat für dieses Training gesorgt.«
    »Training?«
    Der Captain lächelte. »Es ist doch nichts passiert – oder?«
    »Nein, es ist nichts passiert.«
    »Dann fiel Glück.«
    Der Mann verschwand so schnell, wie er gekommen war. Alles hatte sich aufgelöst wie ein Spuk, und Sema meinte:
    »An Wunder glaube ich ja nicht. Aber das kommt mir fast wie eines vor.«
    »Unser Chef hat die Fäden gezogen.«
    »Und wahrscheinlich angestoßen von Glenda Perkins«, meinte Suko. »Sie hat den richtigen Riecher gehabt.«
    Das war es wohl. Genaues würden wir erfahren, wenn alles hinter uns lag. Nur musste es dazu erst mal kommen. Wir drehten uns dem Eingang der Gruft zu. Gesehen hatte wir den Killer noch nicht, aber wir gingen davon aus, ihn in diesem großen Grab zu finden.
    »Okay«, sagte Suko, »bringen wir es hinter uns…«
    Er machte auch den Anfang.
    Ich sah, dass Sema Mayek mit einer entschlossenen Bewegung ihre Waffe zog, und so erübrigte sich meine Frage, ob sie mitgehen wollte oder nicht…
    ***
    Der Zugang war wieder geschlossen, und so rechneten wir damit, in ein Dunkel hineinzutreten, was aber nicht der Fall war, denn kaum hatten wir die Tür ein wenig geöffnet, da sahen wir das Flackerlicht einer Fackel, die nicht weit vom Eingang entfernt leuchtete.
    Suko hielt sich noch zurück. Wir mussten hinein, daran gab es nichts zu rütteln, aber wir würden versuchen, uns so leise und vorsichtig zu bewegen wie eben möglich.
    Was uns erwartete, wussten wir nicht. Wir gingen nur davon aus, dass sich Akasa in der Urnengruft aufhielt und hoffentlich so beschäftigt war, dass er für den Eingang keinen Blick hatte.
    Zu hören war von ihm nichts und auch zunächst nichts zu sehen, denn beim Eintreten blendete uns das leicht unruhige Licht. Wir stellten auch fest, dass es sich nicht nur um eine Fackel handelte. Es gab mehrere, die den Weg in die Tiefe erhellten, der über eine Treppe nach unten führte, deren Stufen recht ausgetreten waren.
    Wir duckten uns. Es war besser, wenn wir unter dem Lichtschein hinwegtauchten und ihn nicht direkt durchschritten.
    Am Beginn der Treppe hielten wir an. Unsere Gesichter lagen teils im Schatten, teils wurden sie vom unruhigen Licht erhellt. Es staunte jeder, aber keiner gab einen Kommentar ab.
    Von der Treppe aus blickten wir in einen kreisrunden Saal hinab.
    Er war unter der Erde angelegt worden. Steine bildeten die Wände.
    In sie waren nach vorn offene Nischen hineingeschlagen worden.
    Darin standen Urnen, die jederzeit zugänglich waren.
    Warum dann die Kombination?
    Wir sahen es wenig später auf der gegenüberliegenden Seite. Dort befanden sich ebenfalls die Gräber der Urnen, diese aber waren verschlossen. Wir stellten es im Schein der Fackel fest, die ihren Platz auf dem Boden gefunden hatte. Das nicht ohne Grund, denn der Mann, der eine Klappe geöffnet hatte und auch die Kombination der Schlüsselnummer kannte, wollte bei seiner Arbeit Licht und zugleich beide Hände frei haben.
    »Das ist er«, wisperte Sema. »Ja, das ist Azer Akasa, der Liebling und der Nachfahre der Götter.«
    »Und ein Mörder«, murmelte ich.
    Er hatte uns noch nicht gesehen, weil er mit seiner Aufgabe beschäftigt war. Er griff mit beiden Händen in das Fach und holte etwas hervor, das wir nicht so genau erkennen konnten. Es schien sich aber um ein Paket zu handeln.
    Sema nahm alles sehr mit. »Das ist es. Das ist das verdammte Heroin. Aber er hat sich
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