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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen
Autoren: Jason Dark
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Tür.
    Mallmann blieb allein in Mareks Haus zurück. Auch wenn er nichts tat, aufgegeben hatte er nicht. Wenn Blicke eine Botschaft senden können, dann stand in ihnen das Todesurteil für den Pfähler zu lesen.
    So leicht gab Dracula II nicht auf…
    ***
    Schon beim ersten Hinschauen hatten Marina und Dunja erkannt, mit wem oder was sie es zu tun hatten, und sie dachten an die Warnungen der Schattenhexe Assunga, die Gegner nicht zu unterschätzen.
    Sie erlebten, dass sie plötzlich der Mittelpunkt waren und nicht mehr der Pfähler.
    Das hatten sie erreichen wollen, doch sich auf einen Kampf einzulassen, das brachte ihnen nichts ein. Sie mussten fliehen, mussten die wenigen Sekunden ausnutzen, die ihnen blieben. Beide wussten nicht, wie schnell ihre Verfolger waren, deshalb zählte die auch noch so geringste Zeitspanne.
    Marina hatte wieder die Führung übernommen. Das war sie gewohnt, und sie zerrte ihre Hexenfreundin herum.
    »Zum Wagen!«
    Damit war alles gesagt. Den Weg, den sie gekommen waren, rannten sie jetzt zurück. Und sie liefen dabei so schnell sie konnten.
    Der Teufel persönlich schien ihnen im Nacken zu sitzen. Mit langen Schritten verließen sie das Grundstück, erreichten die Straße und hetzten schräg auf die andere Seite, denn dort stand der Wagen.
    Marina war schneller. Sie besaß längere Beine. Ihre Schuhe trommelten auf den Boden, und sie sah ihre Flucht nicht als eine Niederlage an. Denn jetzt konnten sie Assunga melden, dass sie Dracula II gefunden hatten, und das war ein Erfolg.
    Der Dunst hüllte die Landschaft ein. Er hatte sogar an Dichte zugenommen. Es gab keinerlei Lücken in den Fahnen, die der Wind gerissen hätte. Sie bewegten sich durch die kühle Masse und über einen feuchten Untergrund hinweg, der an einigen Stellen durchaus glatt war, sodass sie Acht geben mussten, nicht auszurutschen.
    Keine von ihnen hielt an, um sich zu umzuschauen. Das würden sie erst tun, wenn sie den Wagen erreichten. Auch wussten sie, wie schnell Mallmann sein konnte, wenn er sich verwandelte. Dann würden sie einen Angriff aus der Luft erleben, dem sie kaum etwas entgegenzusetzen hatten.
    Wider Erwarten klappte alles. Als sie den Geländewagen wie ein lauerndes Gespenst im Nebel sahen, da konnte Marina nicht anders, sie musste einfach einen Schrei ausstoßen, und für einen Moment leuchteten ihre Augen auf. Die Lippen verzogen sich zu einem kantigen Lächeln, und der Wagenschlüssel glitt wie von selbst in ihre Hand. Sie drückte auf die Fernbedienung, und die Verschlüsse an den Türen schnellten in die Höhe.
    Jetzt kam ihr zum ersten Mal in den Sinn, dass sie es schaffen konnten.
    Marina rannte bis zur Fahrerseite und hatte Mühe, sich dort zu fangen. Sie prallte gegen die Tür, was ihr nichts ausmachte. So schnell wie nie riss sie den Wagenschlag auf und schaute erst dann nach ihrer Freundin.
    Dunja hatte noch ein paar Schritte zu laufen, aber auch sie würde es schaffen.
    »Rein, komm!«
    »Ja, ja!«
    Mehr konnte sie nicht sagen. Sie warf sich nach vom und prallte gegen das Fahrzeug.
    Von innen öffnete Marina ihr die Tür. Sie stieß sie so weit auf wie möglich.
    Dunja hatte zu kämpfen. Sie fühlte sich so verdammt schwach auf den Beinen. Ihr Gesicht war verzerrt, dass sie schon aussah wie eine fremde Person.
    Dann kletterte sie in den Wagen. Sie rammte die Tür wieder zu.
    Marina warf ihr einen Blick zu. Sie stellte fest, dass mit Dunja alles in Ordnung war, und lächelte knapp.
    Dann kümmerte sie sich um ihre Umgebung. Sie schaute nicht in die Spiegel, weil sie zum Haus hin parkten. Sie hätten die Verfolger jetzt sehen müssen, was aber nicht der Fall war. Die Straße war leer.
    Marina brauchte wertvolle Sekunden, um dies zu begreifen. Auf dem Nebensitz kämpfte Dunja gegen ihre Erschöpfung, aber sie konnte auch wieder lachen und einen ersten Satz sprechen.
    »So schnell kriegt man uns nicht!«
    »Ja, du sagst es.«
    »Fahr los!«
    Marina startete und hatte sich selbst auch wieder gefangen. Auf ihrem Gesicht lag ein Leuchten. Der Mund war in die Breite gezogen und zeigte ein kantiges Lächeln. Allen würde sie es beweisen. So leicht kamen auch Vampire nicht an sie heran. Sie würde es durchziehen, sie würde Assunga Bescheid geben und dann einen neuen Anlauf nehmen, um endlich den verfluchten Mallmann zu vernichten.
    Assunga hatte sich bisher bewusst zurückgehalten. Das würde sie auch weiterhin tun. Sie wollte den Vampir hetzen, in eine Falle locken, und wenn das passiert war, dann
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