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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen
Autoren: Jason Dark
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noch stärker abgekühlt. Für ihn war auch der Frost spürbar, was ihn allerdings nicht weiter störte. Er mochte die frostklaren Nächte, denn sie sorgten dafür, dass der Himmel nicht von irgendwelchen Wolken bedeckt war, sondern klar und wie gelackt über ihm lag.
    Marek hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt. Er suchte den Himmel ab. Dabei folgte er seinem Gefühl, denn seine Feinde, die Vampire, schafften es leicht, sich in Fledermäuse zu verwandeln und hoch in die Luft zu steigen. Nicht alle, aber einer war dafür besonders prädestiniert.
    Mallmann oder Dracula II.
    »Ich weiß, dass ihr hier irgendwo lauert«, flüsterte er und schaute hoch zum Mond, der nicht als Kreis am Himmel stand. Die Zeit war vorbei. Er nahm ab, und weit oben sah Marek noch seinen allerletzten Schein.
    Nichts, leider…
    Und doch wollte seine Unruhe nicht weichen. Sie blieb in seinem Innern fest sitzen, und deshalb konnte sich Frantisek Marek auch nicht beruhigen.
    Er bewegte seinen Kopf leicht von einer Seite zur anderen, als er gegen den Himmel schaute. Er suchte nach einer Bewegung, aber er lauschte auch in die Umgebung hinein.
    Es war nichts zu hören. Kein Rascheln, kein fremdes Geräusch.
    Auch die Tiere hielten sich zurück, als würden sie ebenfalls etwas spüren.
    Allmählich drang die Kälte durch den Stoff seiner gestrickten Jacke. Er merkte, dass er anfing zu frieren. Über seinen Rücken strich eine Gänsehaut hinweg. Noch immer befanden sich seine Augen in Bewegung, aber die Dunkelheit verbarg alles.
    Doch eine Täuschung?
    Der Pfähler wollte es noch immer nicht glauben. Er ärgerte sich darüber, dass sein Instinkt versagt hatte, doch er musste zugeben, dass auch er nur ein Mensch war und die Jagd nach den Blutsaugern leicht zu einem Wahn werden konnte, bei dem er die Realität vergaß.
    Der letzte Blick nach oben.
    Und genau der brachte es!
    Es war wie ein Schrei in seinem Innern. In seinen Augen zuckte es. Er riss den Mund weit auf, und aus seiner Kehle drang ein Zischen. Plötzlich spürte er das Fieber, das in ihm hochstieg. Der alte Glanz des Kampfes drang in seine Augen, und auf seine Lippen legte sich ein scharfes Lächeln.
    Ja, er hatte es gewusst. Es war ihm von Begin an klar gewesen. Da gab es was.
    Über den dunklen Himmel segelte ein Schatten. Ein riesiger Vogel, das hätte man zumindest meinen können. Marek dachte anders.
    Es war kein Vogel. Es musste die Kreatur sein, die in seinem Innern die Unruhe ausgelöst hatte.
    Die Erregung wirkte bei ihm wie die Folgen eines Peitschenschlags. Er spürte die Kälte nicht mehr. Das alte Jagdfieber des Vampirjägers war wieder erwacht. So schaute er weiterhin gegen den Himmel wie der Action-Fan auf die Kinoleinwand.
    Der Schatten war da. Er bewegte sich auch, und es war ein Glück, dass er sich dorthin bewegte, wo es heller war, weil sich genau dort noch das Restlicht des Monds hielt.
    Frantisek wartete. Er beobachtete. Er wollte die Gestalt genauer sehen und die absolute Wahrheit wissen. Nichts sollte ihm dabei entgehen, und seine Augen weiteten sich noch stärker, denn er sah, wer da in das schwache Mondlicht hineinflog.
    Es war ein Vampir!
    Eine riesige Fledermaus, die ihre Schwingen heftig und zackig bewegte. Sie schien etwas zu suchen, denn sie flog bestimmte Kreise.
    Der Pfähler rechnete damit, dass er das Ziel war, doch seine Gedanken wurden durch eine andere Entdeckung abgelenkt.
    Das Wesen oben am Himmel hatte gedreht. Marek rechnete damit, dass es in die Tiefe stürzen würde und wie ein Adler auf die Beute zujagte. Genau das trat nicht ein. Nur für die Dauer weniger Sekunden sackte das Wesen dem Erdboden entgegen, dann erhob es sich wieder und flog hoch über den waldreichen Kamm eines Bergrückens hinweg.
    Frantisek hatte genug gesehen. Es war nicht nur die schwarze Gestalt gewesen, sie hatte noch ein besonderes Zeichen an sich gehabt.
    Ein blutrotes D!
    ***
    Der Pfähler hatte es nur für einen Moment gesehen, aber diese Zeitspanne war lang genug gewesen.
    Er wusste jetzt, mit wem er es zu tun hatte. Will Mallmann, der auch Dracula II genannt wurde. Der mächtigste aller Vampire. Ein Blutsauger der allerhöchsten Klasse, der Nachfolger des legendären Dracula, und einer, den Marek liebend gern für alle Zeiten vernichtet hätte.
    Er also war da. Er hatte den Weg nach Rumänien gefunden, obwohl er wusste, dass hier jemand auf ihn lauerte.
    Marek fragte sich, was er hier wollte. War es nur ein kurzer Besuch gewesen, ein Schauen und Abchecken, oder
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