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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen
Autoren: Jason Dark
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sie entkommen lassen. Seine Blut-Banditen hatten den Befehl, die Verfolgung aufzunehmen. Er wusste nicht, ob die Hexen mit einem Fahrzeug gekommen waren oder zu Fuß unterwegs waren. Er konnte sich aber vorstellen, dass sie einen Wagen bestiegen hatten. Das war aber kein Grund, die Verfolgung nicht aufzunehmen.
    Wütend trat er einige Scherben zur Seite, als er sich auf den Weg zur Tür machte. In seinem Innern kochte es. Er blieb vor dem Haus stehen und ließ die Tür offen.
    Von den Hexen war nichts mehr zu sehen. Das war klar, das störte ihn auch nicht weiter. Seine Blutsauger suchte er ebenfalls vergebens. Sie hatten die Verfolgung aufgenommen, und sie würden die Hexen hoffentlich einholen.
    Er aber wollte sich um eine andere Person kümmern – um den Pfähl er!
    Mallmann hatte sich vorgenommen, Marek zu vernichten. Das musste er einfach tun. Er war es sich schuldig. Er brauchte nach all den Demütigungen einen Sieg. Etwas anderes zählte bei ihm nicht mehr. Der Sieg musste her.
    Der Pfähler war auf sich allein gestellt. Es gab keinen John Sinclair in der Nähe und auch keinen Suko. Marek musste allein zurechtkommen, und als Einzelperson war er schwach. Gut, so schwach auch wieder nicht, denn er hatte viele Vampire auf dem Gewissen, aber er war nicht stark genug, um gegen Dracula II anzukommen.
    Er hatte die Flucht ergriffen. Wohin hatte er sich gewandt? Die Gestalt mit dem blutigen D auf der Stirn verzog die dünnen Lippen zu einem scharfen Lächeln. Zu beiden Seiten lief die Straße entlang, über der Dunst lag und den Anschein erweckte, als würde sie rechts und links in einer anderen Welt enden.
    Dahin war er bestimmt nicht gelaufen. Er brauchte Sicherheit, die ihm die Straße nicht gab.
    Also kam nur eine Möglichkeit in Frage.
    Gegenüber. Dort lag der Wald – so dicht wie ein Dschungel. Bäume, Unterholz, viel Laub. Für einen Fliehenden ein idealer Ort, um sich zu verstecken.
    Mallmann nickte.
    Es gab keine andere Möglichkeit für ihn. Er musste hinein in den Wald…
    ***
    Ich schwebe!
    Ich bin gesprungen, ich habe die Grenze überschritten, und ich bin in eine andere Welt hineingeraten, die mich mit langen Schlangenfingern geholt hat.
    Es waren nicht allzu starke Gedanken, die den Pfähler beschäftigten. Sie gingen sehr rasch wieder vorbei, und so griff die Realität nach dem einsamen Mann.
    Er schwebte nicht mehr, er lag. Das Schweben hatte wohl das Laub verursacht, dessen Rascheln er jetzt nicht mehr vernahm, denn alles war über ihm zusammengefallen.
    Zuerst stellte der Pfähler fest, dass er auf dem Bauch lag. Sein Gesicht lag ebenfalls nicht frei. Er spürte die feuchte und klebrige Unterlage, die sich auf seiner Haut festgesetzt hatte, und stellte fest, dass es ihm nicht gelang, normal Luft zu holen, ohne irgendetwas Fremdes zwischen seine Zähne zu bekommen.
    Allmählich sortierte er seine Gedanken, und das Gesicht hatte er dabei zur Seite gedreht. So klappte es besser, denn zwischen den Blättern sah er eine gewisse Helligkeit schimmern. Für ihn der Beweis, dass er noch nicht zu lange im feuchten Herbstlaub gelegen hatte.
    Ruhig atmen, cool sein und sich freuen, dass er mit dem Leben davongekommen war. Unter seiner Brust spürte er den besonderen Druck. Marek konzentrierte sich auf diese einzig harte Stelle und stellte fest, dass es der Pfahl war, der dieses Gefühl bei ihm verursachte. Er hatte ihn also nicht verloren und ihn bei seiner Flucht wie einen Rettungsanker bei sich behalten.
    Es war natürlich ein Pluspunkt!
    Er war nicht unbewaffnet, und darüber musste er sich schon irgendwie freuen.
    Aber er wusste auch, dass er in dieser mit Laub gefüllten Mulde nicht stundenlang bleiben konnte. Er musste weg und sich ein anderes Versteck suchen.
    Natürlich war ihm klar, dass Dracula II und seine Helfer so schnell nicht aufgeben würden. Vor allen Dingen Mallmann nicht.
    Er würde an seiner Niederlage zu knacken haben und vielleicht an der eigenen Wut ersticken. Nur nicht lange, er würde sich fangen, und er hatte Helfer, doch vor denen fürchtete Marek sich nicht, denn er dachte zugleich an seine unbekannten Retterinnen, die sicherlich mit all dem Hass verfolgt wurden, zu dem die andere Seite fähig war.
    Er kam sich vor wie ein Igel, der sich zum Winterschlaf eingegraben hatte. Aber er wollte aus dem Loch raus und seine Flucht fortsetzen.
    Er kannte die Stille des Waldes und wusste auch, dass jedes Geräusch auf eine recht weite Entfernung hin gehört werden konnte.
    Umso vorsichtiger
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