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1389 - Meine grausame Partnerin

1389 - Meine grausame Partnerin

Titel: 1389 - Meine grausame Partnerin
Autoren: Jason Dark
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eine von ihnen die Fackel dicht über sein Gesicht hinweg, als wollte sie damit zeigen, was ihm bevorstand.
    »Hoch mit ihm!«
    Jane und ich sahen ein Chaos. Sie Hexen stürzten sich auf ihn.
    Befreien konnte Mallmann sich nicht. Sie hingen wie die Kletten an ihm. Es war ihm auch nicht möglich, sich in eine Fledermaus zu verwandeln und wegzufliegen.
    Ich drehte kurz den Kopf, weil ich sehen wollte, wie sich Justine Cavallo verhielt.
    Sie war nicht mehr zu sehen. Sie hatte ihren Platz, an dem sie gestanden hatte, verlassen. So richtig konnte mir das nicht gefallen, denn sie war keine Person, die sich zurückzog.
    Ich wurde durch die Stimme der Schattenhexe abgelenkt.
    Assunga hatte sich hingestellt wie eine Herrscherin und deutete mit dem ausgestreckten Arm in eine bestimmte Richtung.
    »Ins Feuer mit ihm!«
    ***
    Es war genau der Befehl, auf den nicht nur die Hexen gewartet hatten, sonder auch Jane Collins. Dieser Schrei gellte uns in den Ohren, und ich spürte den plötzlichen Adrenalinstoß, der durch meine Adern jagte. Jane erging es nicht anders, sie verkrampfte sich, fasste nach meiner Hand, hielt sie fest und flüsterte: »Jetzt geht es los…«
    Und es ging los, denn der Aufschrei der Hexen hörte sich an wie aus einer Kehle stammend. Er war das Signal, um den Befehl auszuführen. Ich zählte die Hände nicht, die Mallmann in die Höhe rissen.
    Es waren so viele, dass er sich nicht befreien konnte. Gleichzeitig schnellten auch die Körper hoch, sodass sie uns den Blick auf die Gestalt nahmen.
    Der Vampir wurde in die Höhe gewuchtet. Wir sahen ihn für einen Moment schweben, aber keine Hand hatte ihn losgelassen. Sie bogen ihm die Arme nach hinten. Sie zerrten seine Beine auseinander, sie warfen sich auf ihn, sie schüttelten ihn durch, und das alles unter den Augen der Schattenhexe, die diesen Vorgang wohlwollend beobachtete.
    Das Feuer war für Mallmann nah. Vielleicht zwanzig Schritte entfernt, und es gab für die Hexen kein anderes Ziel. Diejenigen, die ihre Fackeln hielten, schritten wie Soldaten neben dem Pulk her. Das Feuer tanzte in der Luft. Licht und Schatten schufen schaurige Figuren, die sich auf dem Boden und an den Bäumen wiederfanden.
    Jane und ich waren passiv. Wir blieben es auch. Wir würden zuschauen können, wie man einem unseren Todfeind den Flammen übergab, und wir gingen dem Pulk nach.
    »Was denkst du, John?«
    »Im Moment gar nichts.«
    »Dies ist Mallmanns Ende.«
    »Noch lebt er.«
    »Ich sehe keine Chance.«
    Da dachte ich etwas anders, denn ich wunderte mich darüber, dass sich eine Justine Cavallo nicht zeigte. Wollte sie nur aus sicherer Deckung zuschauen, wie Mallmann verging?
    Das konnte ich mir nicht vorstellen. So sehr ich mich auch umschaute, ich sah sie nicht.
    »Du suchst Justine, wie?«
    »Wen sonst?«
    Jane hob die Schultern. »Sie hat immer gewusst, wann sie sich zurückziehen muss. Und sie schlug sich zudem stets auf die richtige Seite. Sie wird erkannt haben, dass ihr ehemaliger Verbündeter keine Chance hat. So zieht sie nur die Konsequenzen.«
    »Mal schauen.«
    Es fiel auch mir schwer, ruhig zu bleiben und ebenfalls so zu sprechen. Die Dinge lagen so klar und offen auf der Hand, und trotzdem konnte ich sie noch nicht glauben.
    Die Hexen hatten mit ihrem Opfer das Feuer erreicht. Ihr Geschrei raste wie eine schrille atonale Musik in unsere Ohren. Einige fingen bereits an zu tanzen. Sie bildeten vor dem Scheiterhaufen eine schaurige Kulisse zuckender Körper.
    Assunga stand da und beherrschte alles. Sie ließ ihre Verbündeten noch eine Weile toben, bis es ihr zu viel wurde und sie selbst eingriff.
    »Hoch mit ihm!«
    Nichts lieber taten die Hexen. Mallmann flog in die Höhe wie eine Puppe. Sie hielten ihn auch weiterhin fest, und er schwankte zwischen ihren Griffen.
    Einige Arme stemmten ihn in die Höhe, sodass auch wir ihn besser zu Gesicht bekamen. Eine schwarze Gestalt. Ein Gesicht bleich wie der Tod. Ein blutiges D auf der Stirn. Ein weit geöffneter Mund mit den vorstehenden Vampirzähnen, über die Licht und Schatten hinweghuschten und sie so fremd und beinahe wie lebendig aussehen ließen.
    Und dann schrie er!
    Es war ein grauenhafter Schrei, als hätte man ihm einen Eichenpflock ins Herz gejagt. Der Schrei jagte uns beiden einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Er jagte in die Luft gegen den dunklen Himmel der Hexenwelt.
    Jane umfasste meinen rechten Arm in Höhe des Ellbogens. »Er weiß es, John! Er weiß jetzt, dass er seinem verdammten
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