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1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof
Autoren: Jason Dark
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Collins. Und am liebsten wären uns natürlich beide.«
    »Kann ich mir denken. Ach ja, wenn ihr Hilfe braucht, ich bin die Nacht über zu erreichen.«
    »Wir werden es nicht vergessen.«
    Das Gespräch war damit beendet, und Glenda und ich standen uns wieder gegenüber. Mein düsteres Gesicht schien ihr wohl nicht zu gefallen, denn sie sagte: »Jedenfalls haben wir jetzt eine Spur und sogar einen Namen. Lucy Carver.«
    »Klar. Nur können wir beide damit nichts anfangen.«
    »Wir nicht. Aber wie wär’s mit der Fahndung?«
    »Zwei Seelen, ein Gedanke«, erwiderte ich und hob erneut das Handy…
    ***
    »Das ist aber eine verdammt weite Strecke«, sagte Jane nach einer Weile.
    »Wir müssen aufs Land.«
    Jane lachte. »Sind wir das nicht schon?«
    »Wieso?«
    »Wenn ich an die Straßen denke, über die dein Daihatsu rumpelt, habe ich schon das Gefühl, auf dem Land zu sein.«
    »Keine Sorge, es ist nicht mehr weit. Elvira ist eben noch vom alten Schlag. Sie fühlte sich in der Natur immer wohler als in der Stadt, was man ja verstehen kann.«
    »Stimmt.«
    Das Gespräch schlief ein, und Jane konzentrierte sich auf die Landschaft, die ihr eigenes Gesicht bekommen hatte. Zwar war die Dämmerung bereits eingebrochen, aber richtig dunkel war es noch nicht geworden. Im Westen zeigte der Himmel noch einen leicht rosigen Schimmer, Reste der untergehenden Sonne. Zur Fahrtrichtung hin liefen die Farben in verschiedenen Grautönen aus, bis sie ganz dunkel waren und so etwas wie eine schwarze Teerfläche bildeten.
    Bereits einige Male waren sie an einem Bach vorbeigefahren, und der blieb auch weiterhin ihr Begleiter. In der Dunkelheit sah die Fläche silbrig hell aus, und das Wasser schäumte dahin, als würde es von einer Peitsche getrieben.
    Zur linken Seite hin stieg das Gelände leicht an. Mal wuchsen Sträucher und wilde Hecken, dann war die Sicht wieder frei, aber die schmale Straße verschlammte immer mehr. Jane rechnete damit, dass sie bald zu einem Feldweg wurde.
    So weit kam es nicht, denn Lucy Carver streckte den linken Arm aus. »Siehst du das Licht?«
    »Nur schwach.«
    »Aber da ist unser Ziel.«
    »Super.«
    Der Bach rückte wieder näher an den Weg heran. Bei Hochwasser würde er sich bestimmt in einen Fluss verwandeln und alles in der Nähe überschwemmen.
    Beim Näherkommen sah Jane Collins, dass es nicht nur ein Licht war, sondern zwei. Sie tippte auf Laternen, die sich im leichten Wind bewegten, und nicht mal eine Minute später stoppte Lucy Carver ihren Kleinwagen und atmete zufrieden aus.
    »Wir sind da«, flüsterte sie und strich dankbar über Janes rechten Arm. »Toll, dass du mitgekommen bist.«
    »Ich bin neugierig. Außerdem hast du mir keinen gefährlichen Eindruck gemacht.«
    »Danke. Aber Hexen sind eben so.«
    »Da kenne ich andere.«
    »Okay, lass uns aussteigen.«
    Beide verließen den Wagen. Jane war froh, eine Jacke zu tragen, denn hier am Bach war es doch kühler als in der Nähe der Klinik und in der Stadt.
    Der Bach gurgelte auch hier vorbei, aber er würde das höher gelegene Haus bei Hochwasser nicht so schnell erreichen. Da musste er sich eine Böschung hinaufwühlen, die rechts der beiden Frauen lag. Das Ufer des Bachs war mit Pflanzen und Strauchwerk bewachsen.
    Zwei Lichter, zwei Laternen!
    Sie schaukelten tatsächlich im Wind, produzierten durch ihre Bewegungen auch Schatten und rahmten die Tür ein.
    Ein Hexenhaus gibt es wohl nur im Märchen. Dieses hier konnte man als eine stabile Blockhütte bezeichnen, wobei der Holzbau doch recht breit war. Fenster gab es nur unten, aber Jane konnte sich kaum vorstellen, dass es hier auch Strom gab.
    Als sie Lucy darauf ansprach, lachte die. »Natürlich gibt es Strom. So weltfremd sind wir auch nicht. Wir sind an das normale Stromnetz angeschlossen.«
    »Hat Elvira dafür sorgt.«
    »Nein, sondern die Menschen, die zuvor hier gelebt haben«, erklärte Lucy. »Hier hat es mal einen Landpuff gegeben für sehr hohe Gentlemen. Das Haus liegt einsam, weg von der Straße, und wer sollte schon auf die Idee kommen, dass man sich hier vergnügen kann. Aber das ist lange her. Alles lief während des Kalten Kriegs ab. Als es dann zu einem Erpressungsversuch kam, der Wellen bis hoch in die Ministergarde warf, hat man das Haus geschlossen.«
    Jane lächelte. »Wie das Leben so spielt.«
    »Du sagst es.« Lucy war bis an die Tür getreten. Abgeschlossen war sie nicht, und so legte die Hexe ihre rechte Hand auf die gebogene Klinke und öffnete.
    Sie betrat
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