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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch
Autoren: Jason Dark
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Überzeugungsarbeit habe leisten müssen. Aber es hat sich gelohnt.«
    »Das meine ich auch.«
    Sie setzten ihren Weg zum eigentlichen Eingang hin fort, und die Figur der Sphinx rückte immer näher. Der Eingang lag im Dunkeln, aber das würde nicht so bleiben, wenn Rebecca das Licht eingeschaltet hatte. Die Besucher konnten sich auch mit Kopfhörern ausrüsten und die entsprechenden Erklärungen in verschiedenen Sprachen hören, was Rebecca und Kazar natürlich nicht nötig hatten.
    »Ich musste mehr Menschen aus meinem Land kommen lassen, damit diese sich anschauen, was du hier geschaffen hast.«
    Sie winkte ab. »Ach nein, lass es mal bleiben. Ich bin auch so ganz zufrieden.«
    »Du bist zu bescheiden.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Besser als anders.«
    Vor der Öffnung hielten sie an. Sie schauten in das Dunkel. Dass es dort mehr als nur eine Leere gab, das war auch ohne Licht zu erkennen. Aber was sich dort ausbreitete, konnten sie nicht sehen, und so griff Rebecca nach dem versteckten Schalter und tippte ihn an.
    Das Innere erhellte sich.
    Es wurde nicht strahlend hell. Das hätte auch nicht gepasst. Es blieben noch genug schattige Stellen bestehen, in denen sich eine gräulich-blaue Dunkelheit verteilte.
    Die Umgebung machte zwar viel aus, aber sie war für den Betrachter nicht unbedingt wichtig. Da gab es andere Dinge, die ihn in ihren Bann zogen, was auch so sein sollte.
    Es waren die fünf Mumien, die in ihren gläsernen Särgen lagen.
    Extra für sie waren sie so gebaut worden. Luftdicht abgeschlossen, herrschte in ihnen eine bestimmte Temperatur, die stets gleich blieb.
    Das alles lief elektronisch ab und wurde auch entsprechend überwacht.
    Wer diesen Ort betrat, der ging automatisch leiser und auch langsamer. Es herrschte eine andächtige Stille, als wäre jemand Unheimliches in der Nähe, sodass dem Besucher der Atem stockte.
    Die Leuchten an der dunklen Decke waren als Strahlen ausgerichtet. Die Ziele standen unter ihnen. Es waren die in den Särgen liegenden Mumien. Durch das Glas perfekt zu betrachten, aber man brauchte schon gute Nerven, um sie sich anzusehen.
    Sie waren nicht gänzlich in lange Tücher eingewickelt, wie man sich normalerweise Mumien vorstellt. Es gab zwei von ihnen, bei denen lagen die Körper fast frei und damit auch die Köpfe.
    Schreckliche Gesichter. Verwest, die Haut teils abgerissen, mit Glotzaugen, die wie künstliche Kugeln oder Halbkugeln aussahen.
    Rebecca Taylor waren sie nicht unbekannt. Doch bei jedem Besuch hatte sie das Gefühl, etwas Neues zu entdecken. Sie selbst konnte nicht sagen, woher dieses feeling stammte, es war einfach da, und es hatte sich verstärkt, nachdem sie in den Nächten diese schweren Träume durchlitt.
    Zwischen den Mumien blieb sie stehen. Kazar hatte sich dicht hinter ihr aufgebaut. Er sagte nichts und schien zu spüren, wie sehr die Frau mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt war. Da wollte er nicht stören.
    Rebecca wusste nicht, wie ihr geschah. An diesem Abend war alles anders. Sie stand zwar dort, wo sie häufiger stehen blieb, aber dennoch durchströmte sie heute ein anderes Gefühl als sonst.
    Sie glaubte, nicht mehr allein zu sein. Etwas war noch in ihrer Nähe. Es hatte nichts mit ihrem ägyptischen Freund zu tun, und es war auch schlecht zu erklären. Aber es war vorhanden, und das spürte sie verdammt genau. Das ungewöhnliche Kribbeln lief bis in ihre Fingerspitzen, und sie glaubte auch, dass der Kreislauf nicht mehr so stabil war wie sonst.
    Sie schloss die Augen.
    Trotzdem blieb das Bild noch bestehen, das sie zuletzt gesehen hatte. Wie Szenen eines Films, die sie aus ihrer Erinnerung geholt hatte. Es vergingen Sekunden, bis es verblasste, und sie wollte die Augen wieder öffnen, als die Erinnerung für eine andere Szene sorgte, die schon zwanzig Jahre zurücklag.
    Sie war ein Kind.
    Sie lag im Bett ihres winzigen Zimmers in der ersten Etage, und sie hörte von unten das Wimmern und Schreien ihrer Mutter…
    ***
    Eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass mich noch etwas erschüttern könnte. Ich will mich nicht als abgebrüht bezeichnen, aber ich habe nun mal schon viel erlebt. Manchmal aber wird man doch überrascht.
    Diesmal war es mein Kreuz!
    Es gibt Menschen, die es als Wunderwaffe ansehen, doch der Meinung war ich nicht. Es war keine Waffe, die mich immer rettete, doch ohne diesen Talisman hätte ich mein Leben längst ausgehaucht.
    Umgekommen wäre auch beinahe meine Freundin Jane Collins.
    Aber das künstliche Herz hatte
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