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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch
Autoren: Jason Dark
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griechisches Portal erinnert und darauf aufmerksam gemacht, dass ihm im British Museum die wahren Schätze der Vergangenheit erwarteten.
    Es gab zahlreiche Dauerausstellungen, aber es war auch Platz für Wanderausstellungen. Es gab auch die besonderen Schätze wie die ägyptischen Mumien, auf die Rebecca Taylor besonders stolz war, denn sie gehörten zu ihrem Aufgabengebiet.
    Ägypten!
    Es war schon verrückt, dass sie sich zu diesem Land so hingezogen fühlte. Sie konnte es selbst nicht erklären. Bereits in ihrer Jungend hatte sie das Land am Nil interessiert. Sie hatte viel darüber gelesen, sie kannte sich in der Götter- und Ritualwelt der Ägypter aus und war besonders stolz über eine Ausstellung, die seit knapp einer Woche hier in der ägyptischen Abteilung zu sehen war.
    Es waren fünf Mumien, mit den dazugehörigen Kanopen, den Gefäßen, in denen die Innereien der Verstorbenen aufbewahrt wurden.
    Pharaonen waren es nicht, aber hohe Persönlichkeiten, die sich im Dunstkreis dieser Gottkönige bewegt hatten, nämlich Hohepriester, die man begraben hatte, nebst ihren Kanopen, wobei eines der Gefäße schon auffiel, weil es mit einem Ankh, dem Henkelkreuz, verziert war.
    Nichts bei den alten Ägyptern war ohne Bedeutung. Alles besaß bei ihnen eine gewisse Symbolkraft, und so ging Rebecca davon aus, dass es auch in diesem Fall so war. Das Henkelkreuz auf der Kanope musste etwas Bestimmtes zu bedeuten haben.
    Bisher hatte sie es noch nicht herausgefunden, aber sie würde am Ball bleiben, das stand fest. Zunächst war sie überhaupt froh, die Ausstellung bekommen zu haben. Das verdankte sie einem ägyptischen Kollegen und Wissenschaftler, den sie auf ihren Reisen in das Land am Nil kennen und schätzen gelernt hatte.
    Der Mann hieß Kazar oder hatte ihr das so gesagt. Sein wirklicher Name war etwas komplizierter, doch Rebecca durfte ihn Kazar nennen, was ihr sehr entgegenkam, denn mit der ägyptischen Sprache hatte sie so ihre Probleme.
    Die Mumien und die Kanopen nach London zu holen, das war nicht einfach gewesen. Doch Kazar hatte sie sehr unterstützt, und sie war ihm unheimlich dankbar dafür. Er wollte nicht für die gesamte Dauer der Ausstellung in London bleiben, aber einige Wochen schon, vielleicht vier, doch die Ausstellung selbst war auf ein halbes Jahr terminiert worden.
    Es war Rebecca Taylors erste große Arbeit, die sie hier durchgezogen hatte, und es gab nicht wenige Menschen in ihrer Umgebung, die stolz auf sie waren, denn sie wussten, dass dies alles nicht einfach gewesen war.
    Ja, sie war froh – bis auf eine Ausnahme.
    Sie schlief schlecht. Seit sie die Ausstellung vorbereitete, wurde sie nachts von ungewöhnlichen Träumen geplagt, die sie eigentlich nicht kannte.
    Unheimliche und gefährliche Träume. Morde kamen darin vor. Es floss Blut, und sie sah immer wieder ihre Mumien im Zentrum. Erklären konnte sie sich die Träume nicht, aber sie nahmen zu, je näher der Tag der Ausstellungseröffnung rückte, und das beunruhigte sie.
    Ihren Eltern hatte sie davon nichts erzählt. Rebecca wohnte bei ihnen. Das heißt, nicht so direkt. Es gab ein zweites Haus auf dem Grundstück. Dieser Bau war renoviert worden und hatte auch innen ein anderes Outfit erhalten, und zwar nach ihren Vorstellungen, denn ihr Adoptivvater, ein bekannter Architekt, hatte sich ihren Wünschen ganz und gar gefügt.
    Überhaupt ihre Eltern!
    Dass sie nicht die richtigen waren, hatte man ihr nie gezeigt. Das Verhältnis zu ihnen war immer prächtig gewesen, selbst in der Zeit der Pubertät. Man hatte ihr immer Freiraum gelassen. Klar, dass die Eltern stolz auf sie waren und ihr auch zu dieser Ausstellung gratuliert hatten, die in knapp vierundzwanzig Stunden endlich eröffnet werden sollte.
    Nur die Träume bereiteten Rebecca Sorgen. Sie steigerten sich. Es floss einfach zu viel Blut. Es gab Tote, es wurden Menschen geopfert. Rebecca konnte diese Träume einfach nicht erklären.
    Mit einer anderen Person hatte sie nie über ihre Träume gesprochen, aber es war bereits so weit, dass sie sich davor fürchtete, am Abend ins Bett zu gehen.
    Gestern hatte sie sich nicht mal in die Ausstellung getraut, weil sie befürchtete, dass ihre schlimmen Albträume Wahrheit werden konnten.
    Auch an diesem frühen Abend überlegte sie, ob sie die Ausstellung noch durchwandern sollte. Für das Publikum war sie geschlossen, der Wächter hatte nichts Aufregendes gemeldet, und so war es eigentlich ein ganz normaler Tag.
    Auch ein zu langes
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