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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi
Autoren: Unbekannt
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Betriebsamkeit fast völlig ausgeschlossen.
    Es gab natürlich noch andere Planeten, die gar nicht oder nur sehr selten angeflogen wurden, aber auf denen war dann auch nichts los, wie die Ortungsergebnisse bewiesen. „Das dort ist Zerenghaa", sagte Ge-Liang-P'uo und deutete auf einen der Lichtpunkte auf dem Bildschirm. „Der Planet, auf den Vir-Kon hingewiesen hat. Man hat schon von draußen festgestellt, daß es dort eine Lücke im haurischen Abwehrsystem gibt. Julian Tifflor will auf Zerenghaa einen Brückenkopf errichten."
    „Ich wollte nichts darüber wissen!" sang Salaam Siin vorwurfsvoll. „Das hatte ich ganz vergessen", murmelte Ge-Liang-P'uo zerknirscht. „Aber viel mehr kann ich dir ohnehin nicht über dieses Unternehmen verraten. Es ist geheim."
    „Nicht geheim genug, wie mir scheint!" erwiderte Salaam Siin.
    Die Kartanin sträubte belustigt die seidenweichen Barthaare. „Vergiß nicht, daß ich eine Telepathin bin", sagte sie. „Ich dachte mir, daß ich für unseren Ausflug ein bißchen Übung brauche. Ich muß mich schließlich erst daran gewöhnen, meine Arbeit ohne die Hilfe der Tränen der N'jala zu verrichten."
    Sie deutete auf einen anderen Lichtpunkt, und die HARMONIE reagierte sofort, indem sie eine Ausschnittsvergrößerung auf den Schirm projizierte. „Paghal mit dem Mond Jezetu", erklärte Ge-Liang. „Es gibt noch zwei weitere Monde, die aber für uns uninteressant sind. Paghal ist ein ziemlich großer Planet, hat aber eine relativ geringe Dichte. Die Atmosphäre ist für Wesen wie uns atembar, die Gravitation erträglich. Ein sehr stürmischer Planet, fast ständig von einer dichten Wolkendecke umschlossen."
    „Mit Paghal haben wir nichts zu schaffen", sang Salaam Siin abweisend. „Was weißt du über Jezetu?"
    „Nicht viel mehr als über Paghal", sagte die Kartanin, aber da sprang die HARMONIE in die Bresche, die wohl der Ansicht war, daß auch sie etwas zu diesem Thema sagen sollte.
    Die HARMONIE ratterte die Daten nur so herunter: Jezetus Durchmesser betrug etwas über 7000 Kilometer, seine mittlere Entfernung vom Planeten Paghal betrug 995.000 Kilometer, die Gravitation lag bei 0,77 g. „Ich habe inzwischen zusätzliche Daten", erklärte die HARMONIE. „Jezetu ist von den Polen her stark vereist. Trotzdem gibt es in den Gebieten rund um den Äquator üppige Vegetation und reiches Tierleben.
    Dort befinden sich auch die Siedlungen, in denen das Bedienungspersonal für die Materiewippe lebt. Ich habe dreißig solche Siedlungen angemessen, es können aber noch ein oder zwei dazukommen. Der Mond hat große Meere, die teilweise zugefroren sind. Zwischen Paghal und Jezetu sind ständig Transportschiffe unterwegs."
    „Das hört sich nicht nach dem von den Galaktikern vermuteten Durcheinander an", brummte Salaam Siin in pessimistischen Baßtönen. „Dann müssen wir dieses Durcheinander eben selbst herstellen", sagte einer der Kartanin aus dem Hintergrund.
    Und dabei unseren Hals riskieren, dachte Salaam Siin, dem allmählich klar wurde, daß er sich auf eine sehr gefährliche Reise begeben hatte.
    Aber er sprach diesen Gedanken nicht aus.
    Er hatte diesen Auftrag freiwillig übernommen, sich geradezu darum gerissen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. „Wann werden wir Jezetu erreichen?" fragte er. „Wir könnten in wenigen Minuten dort sein", erwiderte die HARMONIE. „Aber ich halte es für besser, wenn wir uns nicht allzusehr beeilen. Wir würden dadurch nur Verdacht erregen."
    Salaam Siin war es recht. Er kannte sich mit den Kartanin inzwischen gut genug aus, um zu wissen, daß Ge-Liang-P'uo Ruhe brauchte, bevor sie ihre Kräfte erneut strapazieren durfte. Und der Ophaler hatte den begründeten Verdacht, daß es diesmal in der Tat sehr strapaziös zugehen würde.
    Die männlichen Kartanin übernahmen die Aufgabe, vor den Bildschirmen zu bleiben und aufzupassen, obwohl dies eigentlich nicht nötig war. Die HARMONIE konnte ganz gut selbst für ihre Sicherheit sorgen.
    Aber das Schiff verzichtete auf Kommentare zu diesem Thema, und Salaam Siin tat es seiner HARMONIE nach.
    Wenige Minuten später herrschten an Bord tiefe Ruhe und stiller Friede zum letztenmal für eine lange Zeit, aber das konnte keiner von ihnen wissen.
     
    3.
     
    Salaam Siin hatte einen verrückten Traum, in dem ihm der Krieger Ijarkor begegnete - ein äußerst rachsüchtiger Ijarkor noch dazu, der den Ophaler zur Strafe für das, was Salaam Siin den Heraldischen Toren angetan hatte, unbedingt um einen Kopf
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