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1380 - Die Helden von Zapurush Ill

Titel: 1380 - Die Helden von Zapurush Ill
Autoren: Unbekannt
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vorläufige Zwischenziel hieß, sich aus dem Gefangenenstatus davonzustehlen.
     
    *
     
    Zwei weitere Fremde betraten das Zimmer. Sie waren ebenso dürr wie der erste und hatten die gleichen Mumiengesichter.
    Aber ihre Kleidung war anders, und als sie Giffi mit Hilfe von Instrumenten untersuchten, begriff er auch, warum.
    Sie waren Mediziner - und er befand sich, wie er wenig später herausbekam, im Bordhospital des Raumtenders ROARKA, weil er unter den Nachwirkungen eines Strangeness-Schocks litt (was immer ein Strangeness-Schock war) und weil er während des Höhepunkts dieses Schocks offenbar tobsüchtig gewesen war.
    Giffi Marauder lachte sich halb tot, während die Mediziner ihn abtasteten. Sie hielten das wohl für einen Vorboten eines neuen Tobsuchtsanfalls, denn einer von ihnen machte eine Injektionspistole schußbereit.
    Das erschreckte Giffi so sehr, daß er nicht mehr lachte. Hastig erklärte er ihnen, was die Geräusche bedeuteten, die sie gehört hatten, und daß er ganz bestimmt nie wieder toben würde.
    Sie diskutierten miteinander darüber und verzichteten dann auf den „Beruhigungsschuß". Dafür brachten sie ihn mitsamt seinem Gestell in ein anderes Zimmer, in dem drei uniformierte, finster dreinblickende „Hungerkünstler" ihn erwarteten.
    Er merkte ziemlich schnell, daß das, was sie mit ihm praktizierten, ein Verhör war.
    Darauf versessen, so harmlos wie nur möglich zu erscheinen, beantwortete er alle ihre Fragen wahrheitsgemäß, sofern er die Antworten wußte. Die übrigen Antworten versuchte er zu erfinden, wobei er so behutsam wie möglich vorging.
    Ansonsten stellte er sich dumm. Wahrscheinlich hielten seine Befrager ihn sowieso für geistig unterbelichtet. Das mochte der Grund dafür sein, warum sie in seiner Gegenwart offen über das Ziel des Raumtenders, die Bedeutung dieses Zieles und einiges mehr sprachen.
    Auf diese Weise erfuhr er, daß die ROARKA unterwegs ins Zapurush-System war, wo auf dem dritten Planeten ein vorgeschobener Überwachungsposten eingerichtet wurde.
    Er erfuhr auch, daß Shazar tum Reel ihn in Meekorah-Hangay, was immer das war, gefangengenommen hatte, als er dort mit einem kleinen Raumschiff namens HAWKING antriebslos durch den Raum gedriftet war. Er war infolge eines Strangeness-Schocks handlungsunfähig gewesen.
    Shazar tum Reel hatte ihn und sein Schiff geborgen und war mit seiner SETNAR-METEM nach Tarkan-Hangay übergewechselt, was immer Tarkan-Hangay auch hieß. Dort hatte ihn ein neuer Strangeness-Schock total paralysiert - und als er nach der Bergung aus den Trümmern der SETNAR-METEM auf die ROARKA gebracht worden war, hatte er in geistiger Umnachtung getobt.
    Jetzt, da sein Zustand sich allmählich besserte und die Amnesie zu weichen schien (was Giffi allerdings viel zu langsam ging), versuchten die Hauri, im Verhör aus ihm herauszubekommen, mit welchem Auftrag er nach Meekorah-Hangay geschickt worden war.
    Und sie wollten von ihm wissen, was das für ein geheimnisvolles Objekt gewesen sei, das im unversehrt geborgenen Logbuch der SETNAR-METEM erwähnt und mit dem Namen Lullog bezeichnet worden war.
    Die Erwähnung dieses Namens löste bei Giffi Marauder einen wahren Gefühlssturm aus. Lullog schien etwas zu sein, zu dem er sehr intensive emotionale Beziehungen gehabt hatte. Aber er vermochte sich nicht zu erinnern, wer oder was Lullog gewesen war.
    Keinesfalls konnte Lullog über Zauberkräfte verfügt haben, wie die Verhöroffiziere ihm einzureden versuchten - und er konnte auch nicht an Bord des Raumtenders herumgeistern, wie sie behaupteten, denn er war ganz sicher bei der Zerstörung der SETNAR-METEM vernichtet worden.
    Was den angeblichen Auftrag anging, mit dem er nach Meekorah-Hangay geschickt worden sein sollte, so vermochte sich Giffi an absolut nichts zu erinnern.
    Die Erwähnung der HAWKING löste allerdings in seinem Bewußtsein die Vorstellung eines diskusförmigen, überlichtschnellen Raumflugkörpers voller High-Tech-Produkte aus.
    Und diese Vorstellung wiederum löste den Wunsch in ihm aus, die HAWKING wieder zu besitzen.
    Falls sie nicht mit der SETNAR-METEM zerstört worden war.
    Im Verlauf des Verhörs brachte er geschickt die Sprache darauf - und das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er erfuhr, daß die HAWKING unversehrt geborgen worden war und in einem Kleinhangar des Raumtenders stand.
    Von da an stand für ihn fest, daß er an sein Schiff herankommen und mit ihm fliehen würde. Erst wieder in Freiheit, sollte es irgendwie
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