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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia
Autoren: Jason Dark
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Sessel, einen Glastisch.
    Der Mann stellte sich als Professor Marc Hellman vor. Auch wir nannten unsere Namen, und ich sprach meinen mit einer verdammt kratzigen Stimme aus.
    Ich versuchte dabei, im Gesicht des Mannes zu lesen, welche Nachrichten er wohl für uns bereithielt, aber da war nichts zu machen. Der Ausdruck blieb neutral.
    Auch Suko wollte jetzt etwas hören und stellte die Frage, die auch mir auf dem Herzen lag.
    »Was können Sie uns über Jane Collins sagen?«
    Der Professor strich mit zwei Fingern über seine Stirn. Dann öffnete er die Lippen.
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, weil ich eine bestimmte Antwort erwartete, die zunächst mal nicht eintrat, sodass die Spannung in mir blieb.
    »Diese Frau ist ein Phänomen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte ich.
    »Sie wurde getroffen.«
    Ich konnte es nicht mehr erwarten und fiel dem Mediziner ins Wort. »Ist der Stich ins Herz gegangen?«
    »Ja!«
    Das war es doch, was ich erwartet, aber nicht erhofft hatte. In meinem Innern tobte ein Schrei, denn diese Antwort kam einem Todesurteil gleich. Der Schweiß drang mir aus allen Poren. Ich fühlte mich nicht mehr als Mensch, sondern nur noch als Bündel und hörte nur mit einem Ohr zu, was der Professor weiterhin sagte.
    »Wie gesagt, das Messer traf das Herz. Miss Collins hätte tot sein müssen, doch genau das ist sie nicht. Und darüber muss ich nachdenken, was ich auch getan habe.« Er schüttelte den Kopf. »Kann es sein, dass Miss Collins ein künstliches Herz besitzt?«
    Genau das war es doch! Fast hätte ich vor Freunde geschrieen. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte den Arzt umarmt.
    Es traf hundertprozentig zu. In Janes Brust schlug ein künstliches Herz, ein Hexenherz.
    Ich schaute dem Professor direkt in die Augen, denn nur darin kann man erkennen, ob ein Mensch lügt oder die Wahrheit spricht.
    Es sei denn, er ist der perfekte Schauspieler, was ich von Professor Hellman nicht annahm.
    »Lebt Jane Collins? Oder lebt sie nicht?«
    »Sie lebt!«
    Mein Gott. Zwei Worte nur. Aber die bedeuteten in diesem Fall den Himmel. Es gab die Hoffnung, und zentnerschwere Lasten fielen mir in diesen Momenten von der Seele.
    »Ja, sie lebt«, sagte der Mediziner, »auch wenn ich das nicht sofort begriffen hatte. Erst als wir bei der Notoperation das Herz freilegten, da wussten wir Bescheid. Ich habe schon viel erlebt und auch durchlitten, was medizinische Phänomene angeht, aber die Frau ist für mich ein Wunder.«
    Ich nickte. »Irgendwo stimmt das, Professor. Jane Collins hat vor Jahren ein künstliches Herz bekommen. Das eigene wurde ausgetauscht. Fragen Sie mich bitte nicht nach medizinischen Einzelheiten. Manchmal muss man eben an Wunder glauben.«
    »Ja, darüber lache ich nicht mal und schüttelte auch nicht den Kopf.«
    Auch Suko war erleichtert. Wir sahen es ihm an, und wir hörten jetzt seine Frage.
    »Was können Sie noch über die Patientin sagen, Professor?«
    »Aus medizinischer Sicht nicht viel. Sie ist zwangsläufig sehr schwach, das ist leider so. Und sie wird sich noch einige Zeit hier erholen müssen. Denken Sie daran, dass wir ihr eine Operationswunde zufügen mussten, die erst noch verheilen muss.«
    »Das ist klar.«
    »So werden wir Miss Collins auf eine unbestimmte Zeit bei uns behalten müssen.«
    »Wie ich sie kenne, wird sie sich schnell erholen«, erklärte ich.
    »Die wirft so leicht nichts um.«
    »Das wollen wir hoffen.«
    »Was können Sie uns denn über ihren allgemeinen Zustand mitteilen?«, fragte ich.
    »Der ist stabil.« Professor Hellman lächelte jetzt. »Ungewöhnlich stabil sogar.«
    »Sehr gut.«
    »He, Moment, Mr. Sinclair. Das soll nicht heißen, dass sie hier große Interviews oder Verhöre durchführen. Nein, nein, so weit wollen wir dann doch nicht gehen.«
    »Daran hatte ich auch nicht gedacht.«
    »Sondern?«
    Der Arzt hatte mich schon durchschaut, und ich hielt auch mit meiner Antwort nicht hinter den Berg. »Ich dachte eher an zwei, drei Fragen, falls sie bei Bewusstsein ist.«
    »Sind diese Fragen wichtig?«
    Ich sah Land und nickte heftig. »Der Stich ist doch von vorn geführt worden – oder?«
    »Stimmt.«
    »Dann ist es durchaus möglich, dass Jane Collins den Täter gesehen hat.«
    Der Professor sagte zunächst mal nichts. Zwei Fingerkuppen drückte er gegen seine Augenwinkel und meinte: »Sie geben niemals auf – oder?«
    »In unserem Job ist es schlecht, wenn wir zu schnell aufgeben. Es geht in diesem Fall um einen eiskalten Killer, der
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