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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam
Autoren: Unbekannt
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Oberfläche des Mondes dahin. Die Felszacken und Schründe waren kaum zu erkennen, dafür war Anklam viel zu weit entfernt. Ein paar winzige Scheibchen am Himmel deuteten auf die zahlreichen Monde des dritten Planeten hin. „Die werden sich ganz schön wundern, wenn wir unser Gepäck auspacken", sagte Tiff nach einer Weile.
    Er hatte sich neben Atlan niedergelassen und beobachtete die Ortung. „Willst du es gleich machen oder diesen Ren-No erst ein wenig schmoren lassen?"
    „Es wäre der Unterhaltung abträglich, wenn wir mit der Tür ins Haus fallen würden", erwiderte der Arkonide. „Ich habe mit Ge-Liang gesprochen, sie ist auch meiner Meinung."
    „Wenigstens etwas!" rief Iruna von Bass-Teth. „Wir werden ja nicht gefragt."
    Sie meinte Irmina und sich.
    Ras Tschubai lachte und sagte etwas in seiner Muttersprache, was außer Tifflor und dem Arkoniden keiner verstand. „Wir leben schließlich nicht in einem Matriarchat", übersetzte der Afro-Terraner dann ins Interkosmo. „Noch eine Kostprobe in Hangoll erwünscht?"
    Niemand hatte Lust, sich diese Kostprobe anzuhören.
    Der Gleiter überflog den Felskamm und senkte sich auf eine staubige Ebene hinab. In der Ferne tauchten die Spitzen der Pyramiden auf. Optisch waren sie gegen den dunklen Himmel nicht auszumachen, aber sie erschienen auf der Infrarot-Ortung als deutliche Wärmemuster. Die Entfernung betrug etwa fünf Kilometer, und Atlan hielt direkt darauf zu. Er verzichtete darauf, den Schutzschirm einzuschalten. Die Kartanin hätten es als unhöflich oder feindselig einstufen können.
    Der Peilstrahl kam. Er lenkte den Gleiter zwischen die Pyramiden hinein, und jetzt meldete sich auch der unsichtbare Sprecher wieder. „Wir holen euch unter die Oberfläche. Erschreckt nicht, aber gewisse Sicherheitsvorkehrungen sind nötig."
    Der Arkonide quittierte es mit einem Brummen. Er steuerte den Gleiter zwischen die Pyramiden hinein.
    Der Staubboden hörte an einem Wall auf. Dahinter lag eine metallene Fläche von ovaler Form. An ihrem Rand waren die Überreste von kleinen Türmen zu erkennen. Sie hatten wohl ursprünglich dazu gedient, einen Schutzschirm über dem Oval aufzubauen. Gemessen an ihrem Zustand, mußten sie mindestens seit hundert Jahren außer Betrieb sein. So lange etwa konnte es her sein, daß die Kartanin die letzte Phase ihres Meekorah-Projekts in Angriff genommen hatten, dachte der Arkonide.
    Ein heller Fleck entstand im Metallboden. Ein Stück davon öffnete sich, und Atlan überließ den Gleiter nun ganz dem Peilstrahl. Die Automatik führte ihn zum Boden hinab und in das entstandene Loch hinein.
    Grelles Licht brach wie eine Flut über sie herein, und die Automatik schob Blenden vor die Sichtfenster und den Bildschirm. Die Öffnung schloß sich wieder, und der Gleiter flog in den hinteren Teil der großen Halle ein und senkte sich dann über einer roten Fläche zu Boden. Kaum hatte er aufgesetzt, meldete sich die Stimme und forderte sie auf, jetzt auszusteigen. Atlan sah sich um. „Alles klar?" fragte er. Alle nickten. Von hinten aus dem Triebwerksbereich kam ein leises Seufzen. „Erst auf den Funkimpuls hin kommt ihr heraus", schärfte Atlan den Unsichtbaren ein, dann ließ er die Tür auffahren und stieg als erster hinaus.
    Eine Garde aus Vennok erwartete sie. Zum ersten Mal sah er diese Wesen leibhaftig vor sich. Vennok waren über zweieinhalb Meter groß und gehörten in die Kategorie der Kopfflügler. Ihre Haut war von lederartiger Beschaffenheit und hing ihnen locker und faltenreich am Leib. In ihrer Farbe variierte sie von Hellgrau bis Braungrau. Die Augen der Vennok saßen an den Enden ihrer wuchtigen Schädelschwingen.
    Diese waren sehr beweglich. Die Mundpartie dieser Wesen war zu einem kurzen Rüssel ausgebildet.
    Arme und Beine der Wesen besaßen mehrere Gelenke, die sich bei den Mitgliedern des Empfangskomitees deutlich unter den anzugsähnlichen Monturen abhoben. Die Finger der Hände wirkten plump und unbeholfen. „Folgt uns, Ren-No und sein Gefolge werden bald eintreffen", sagte der vorderste der Vennok laut. Sein Rüssel gab eine Reihe von Pfeif- und Schnalzlauten von sich, und gleichzeitig drangen kartanische Worte aus ihm hervor. Er hatte den Translator offensichtlich im Rüssel sitzen.
    Zusammen mit seinen sechs Begleitern folgte Atlan dem Venno zum Ausgang. Am meisten Aufsehen erregte offenbar der exotische Salaam Siin. Er hob sich bereits äußerlich so stark von den Menschen ab, daß die Vennok annehmen mußten, daß
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