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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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von ihr keine Spur.
    Allmählich wurde Jane unruhig. Als sie den Job übernommen hatte, waren ihr die Befürchtungen des Vaters als unbegründet erschienen. Inzwischen dachte sie anders darüber, und in ihr breitete sich das kribbelnde Gefühl aus, dass dieser Fall durchaus andere Dimensionen annehmen konnte.
    Der Plan für den Tag stand fest. Sie wollte noch einmal zum Haus hin und versuchen, eine Spur zu finden. Vielleicht hatte Cindy etwas hinterlassen, oder sie hatte etwas übersehen. Rechnen musste man mit allem.
    Sie war um diese Zeit der einzige Gast. So hatte der Wirt auch Zeit, all die ausgestellten kleinen Eisenbahnen zu putzen, die sich auf den Regalen verteilten.
    Es waren in der Regel meist alte Loks und Wagen. Er ging behutsam damit um, doch hin und wieder riskierte er einen Blick auf die blonde Frau, die fremd war und so gar nicht in dieses Ambiente passen wollte. Sie wirkte wie eine Karrierefrau, die sich auch durchsetzen konnte.
    Jane wusste, dass sie ab und zu angeschaut wurde, drehte sich jedoch nicht um und beschäftigte sich weiterhin mit ihrem Steak, dass sie bis auf einen Fettrand aufgegessen hatte. Dazu hatte sie Mineralwasser getrunken und das leere Glas schon zur Seite geschoben.
    Der Pächter kam zu ihr. Den Lappen hatte er in die Tasche seiner Lederschürze gesteckt. Er trug ein helles Hemd und eine graue Hose. Die hellblonden Haare waren gescheitelt. Sein Alter lag um die 35 herum.
    »Hat es Ihnen geschmeckt, Madam?«
    »Ja, es war gut.«
    »Freut mich. Kann ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?«
    »Eine Tasse Kaffee, wenn Sie haben.«
    Der Mann lächelte etwas verlegen. »Ich habe noch etwas Kaffee in der Kanne. Der ist frisch, ich hatte ihn für mich gekocht. Wenn Sie wollen, dann…«
    »Gern.«
    »Danke. Der geht übrigens auf meine Rechnung.«
    Jane lächelte und schenkte noch etwas Wasser aus der Flasche nach. Dann schaute sie durch das Fenster nach draußen und sah die beiden Männer noch immer die Lok putzen.
    Auch der Wirt, der mit dem Kaffee an ihren Tisch trat, bemerkte den Blick. »Es sind wirklich Freunde und Idealisten der Eisenbahn«, erklärte er. »Denen macht es Spaß, die alten Dinge zu erhalten, und sie geben sich dabei wirklich alle Mühe.«
    »Kann ich verstehen.« Dann bedankte sich Jane für den Kaffee, trank einen Schluck, und stellte fest, dass das Getränk nicht mal schlecht war. Da der Mann mit der Schürze sich nicht weit von ihrem Tisch entfernt hatte, konnte sie sich vorstellen, dass er neugierig war. In seine Kneipe verliefen sich wohl nicht oft fremde Menschen, aber Jane hatte keinen Grund gesehen, ihn über den Grund ihres Kommens aufzuklären.
    Darüber dachte sie jetzt anders, und so sprach sie ihn an.
    »Darf ich Sie mal etwas fragen?«
    »Gern.« Er war sofort an ihrem Tisch.
    »Kennen Sie sich hier aus?«
    »Ja, doch.«
    »Sind Sie Einheimischer?«
    »Ich bin hier geboren.«
    »Das ist gut. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Nehmen Sie doch bitte Platz.«
    »Danke.«
    »Ich bin nicht hergekommen, um Ferien zu machen. Ich suche eine junge Frau.«
    »Oh, aus dem Ort?«
    Jane verzog den Mund. »Das ist eben das Problem. Cindy Blake hat nicht fest hier gewohnt.«
    »Das ist schlecht.«
    »Moment, warten Sie ab.« Jane hob die Augenbrauen. »Sie hat aber zeitweise hier gelebt.«
    »Wo?«
    »Sie ist Studentin. In der Fachhochschule wollte sie…«
    Der Mann winkte ab. »Das tut mir Leid. Da kann ich Ihnen nicht helfen. Zu den Studentinnen habe ich keinen Kontakt. Die besuchen solche Lokale hier nicht. Da müssen Sie schon in die Mühle gehen, das ist das Stammlokal der Studenten. Nur werden Sie da kein Glück haben, weil eben Ferien sind. Es sieht schlecht aus.«
    Jane wiegte den Kopf. »Das will ich mal nicht so sagen. Wie ich erfahren habe, hat sie sich öfters hier her zurückgezogen.«
    »Wie heißt die Frau denn?«
    »Cindy Blake.«
    »Ach so.« Der Mann bekam den Mund kaum zu. »Cindy Blake ist hier natürlich bekannt. Schließlich hat ihr Großvater ein Haus gebaut, das ihr wohl als Erbe überlassen wurde, weil Cindys Eltern hier nicht einziehen wollten. Wie es heißt, soll sich Cindy in das Haus verliebt haben. Wenn Sie hier ist, dann wohnt sie auch hin und wieder dort, wenn es das Studium und die Zeit zulassen.«
    »Wohnt sie momentan auch hier?«
    »Puh, da fragen Sie mich was. Das ist durchaus möglich. Ich meine, dass meine Schwester sie im Ort gesehen hat.«
    »Wo?«
    »Bestimmt im Kindergarten.«
    »Warum das?«
    »Weil die
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