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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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gesagt. Er wollte die Dinge aus sich heraus wirken lassen. Damit erzielte er auch einen Erfolg.
    Cindy konnte nicht mehr. Zu viel war auf sie eingestürmt. Zugleich reagierte der Wille zum Überleben bei ihr, und der sagte ihr, dass sie verschwinden musste.
    Es war nur ein Gedankenblitz, den aber setzte sie sofort in die Tat um. Auf dem Absatz machte sie kehrt. Es war ihr egal, ob jemand in ihrem Rücken lauerte. Sie wollte nur so schnell wie möglich verschwinden und dieses Grauen vergessen.
    Sie rannte den Weg zurück. Tatsächlich war es kein normales Rennen. Sie hätte sich gewünscht, doppelt so schnell zu sein, was in der Dunkelheit allerdings nicht möglich war.
    Sie fiel hin, raffte sich auf, lief weiter, fiel wieder, hörte sich selbst keuchen und jammern und hinter ihrem Rücken die Stimme des bösen Mannes.
    »Ich kriege dich. Ich werde dich holen, wann ich will. Ich werde dir meinen Freund und Verbündeten schicken. Glaube nur nicht, dass du mir entwischen kannst. Du nicht! Kein Mensch schafft das. Ich bin einfach zu gut…«
    Cindy hörte alles, aber sie reagierte nicht darauf. Sie wollte nicht länger in diesem Riesengrab bleiben. Für sie war die Flucht wichtig, die Flucht ins Leben, nach dem sie so gierte. Jetzt besonders stark, weil sie erlebt hatte, wie der Tod aussehen konnte.
    Das vor ihr der Ausgang als heller Fleck erschien, bekam Cindy real kaum mit. Sie gehorchte nur ihren Fluchtinstinkten, und die trieben sie weiter.
    So rannte sie durch die Höhle, ohne dass man sie stoppte. Und sie lief wenig später ins Freie hinaus, wo die Dämmerung den Tag bereits besiegt hatte und sich lange, blauschwarze Schatten über das einsame Land gelegt hatten.
    Hätte sie gegen den Himmel geschaut, so hätte sie noch das letzte rote Glühen gesehen und hätte es mit der Szenerie im Inneren der Höhle vergleichen können.
    Dass sie sich noch auf den Beinen hielt, glich schon einem kleinen Wunder.
    Aber sie sah nicht, wo sie hinlief. Irgendwann hatte sie eine Hügelkuppe erreicht, ohne es zu merken. Sie schleppte sich darüber hinweg und erreichte die andere Seite.
    Dort kam sie nur einen Schritt weit.
    Plötzlich waren die Beine zu schwer. Die Füße schienen ihr weggetreten worden zu sein. Es gab keinen Halt mehr für sie, und so rollte sie den Hang hinab und über Steine und sperriges Unkraut hinweg, bis sie irgendwann liegen blieb.
    Das bekam Cindy nicht mehr mit. Irgendwann streikte auch ihr Bewusstsein, und sie fiel in ein tiefes, tiefes Loch…
    ***
    Das kleine Restaurant, in dem die Detektivin Jane Collins saß, war eigentlich ein Bahnhofsgebäude. Da die Station schon vor langer Zeit geschlossen worden war, hatte sich jemand gefunden und aus dem Gebäude ein Restaurant gemacht.
    Es lag am Ostrand von Tenterden, einem Schuppen gegenüber, und genau zu diesem Schuppen hin führte ein Gleis. Da das Wetter sich von der besten Seite zeigte, war der Schuppen nicht geschlossen. So konnte sie von ihrem Platz aus auf die alte Dampflok und die beiden ebenfalls sehr alten Wagen schauen, die dort ihren Platz gefunden hatten.
    Auf der Lok turnten zwei Männer mit Putzlappen herum. Sie wischten jedes Staubkörnchen von der Lok weg, deren Lack eine Farbe hatte wie das Wasser in einem Tümpel, nur eben glänzender.
    Eisenbahnfreunde hatten die Lok und die Wagen gerettet und auch die Schienen wieder in Ordnung gebracht. Sie konntes an den arbeitsfreien Tagen ihrem Hobby frönen und losdampfen.
    Davon profitierte auch der Pächter des Lokals, denn es war zugleich die Stammkneipe der Eisenbahnfreunde.
    Jane Collins hatte sich für ein Lokführer-Steak entschieden. Es schmeckte ihr gut, dafür waren die Bohnen etwas hart, aber das machte nichts.
    Sie war frustriert und ärgerlich über sich selbst. Den Job hatte sie angenommen, denn sie musste mal aus dem Haus. Immer mit Justine Cavallo zusammen zu sein, das konnte ihr nicht gefallen, und so hatte sie sich daran erinnert, dass es noch einen normalen Job gab, dem sie hin und wieder nachzugehen hatte.
    An der Fachschule hatte sie sich erst gar nicht erkundigen zu brauchen. Es waren Ferien, die Schule war geschlossen und wurde erst in einigen Wochen wieder geöffnet.
    Aber es gab da noch das Haus in der Nähe, in dem Cindy Blake lebte. Zweimal hatte Jane dem Haus einen Besuch abgestattet, ohne Cindy angetroffen zu haben.
    Sie hatte auch versucht, Menschen zu finden, die Cindy kannten.
    Das war ihr gelungen, aber deren Aussagen hatten ihr auch nicht weiterhelfen können. Es gab
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