Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1376 - Die Werber des Hexameron

Titel: 1376 - Die Werber des Hexameron
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kein Gegenstück in Hangay.
    Er betrachtete die Info-Händler von Eperst als eine Art Stimmungsbarometer. Wenn die Mitglieder dieser Organisation unter Verzicht auf Geschäfte mit ihm nichts mehr zu tun haben wollten, war er in Gefahr.
    In der Nacht erhielten sie Besuch.
    Rhodan hatte gerade geschlafen, war aber sogleich hellwach. In der Tür stand ein bulliger Vennok, größer als hundertsechzig Zentimeter und erstaunlich massig. „Ich habe eine Nachricht für euch, vor allem für dich, Perry Rhodan. Ich bin ein Info-Händler und komme als Bote."
    Der Terraner richtete sich auf und spannte unauffällig jeden Muskel. „Man muß dir enorm viel geboten haben für diesen Gang."
    „Das ist richtig. Und nun die Botschaft: Wenn du gegen Morgen dieses Haus verläßt, wird ein Mörder auf dich warten. Du kannst ihm auf eigene Faust nicht entkommen, aber du hast eine Chance, wenn du ihn hinhältst. Wende dich zur >Pforte nach Talluur<. Das ist alles."
    „Und wenn ich schon jetzt fliehe?" Rhodan war völlig gelassen. Im Lauf der Jahrhunderte hatte er gelernt, daß man einer Gefahr am besten mit Überlegung begegnete. „Das hat keinen Sinn. Der Mörder wartet bereits. Er hält dich allerdings für ahnungslos; ich bin als Bote an den Hausmeister getarnt."
    „Wer ist der Mörder?"
    „Ein Rothauri. Ein Wasserträger."
    „Ja", murmelte Rhodan. „Ich habe seine Ankunft vor einer Woche mitbekommen. Ich ahnte schon, daß es Ärger geben würde."
    Der Vennok verstand seine Worte trotzdem. „Ärger? Perry Rhodan, du verschätzt dich. Du bist so gut wie tot. Und noch etwas: Der Hauri traf erst vor zwei Tagen ein, es ist also ein anderer als der, den du beobachten konntest. Aber das bleibt sich gleich. Ich mache mich jetzt auf den Weg."
    „Danke für die Warnung."
    „Sie war gut bezahlt", entgegnete der Vennok. Er warf noch einen letzten Blick auf Beodu, der gerade aufgestanden war, und verschwand.
    Ein paar Sekunden lag saß Rhodan wie versteinert. Er begriff nicht, was sich ereignet hatte. Weshalb jetzt dieser Mordanschlag? Und weshalb die Warnung? Letztere Frage war ebenso wichtig wie die erste, das erfaßte er instinktiv. „Was jetzt, Waqian?"
    „Keine leichte Frage, Beodu. Es gibt kein Patentrezept für die nächsten Stunden, denke ich, aber wir müssen uns entscheiden. Unsere Wege trennen sich vorerst. Der Anschlag gilt mir, nicht dir. Deshalb gehe ich allein hinaus."
    „Das kommt nicht in Frage!" rief der kleine Attavenno. „Wir gehen gemeinsam oder gar nicht! Sind wir keine Freunde mehr?"
    „Doch, das sind wir, Beodu", antwortete Rhodan sanft. „Aber wir müssen uns den Sachzwängen beugen.
    In meiner Netzkombination bin ich gut geschützt; du bist es nicht. Ich kann nur allein überleben. Wir treffen uns später wieder, wenn es möglich ist."
    „Weshalb bitten wir nicht die haurischen Behörden zu Hilfe?"
    „Keine sehr kluge Frage, mein Lieber." Rhodan war in Gedanken schon draußen, in der Gasse vor dem Haus. „Wenn du gesehen hättest, welch ein Respekt diesem rotbekleideten Hauri vor einer Woche entgegengebracht wurde, würdest du nicht fragen. Die Behörden würden Eperst eher niederbrennen als dem Rothauri in die Quere kommen. Nur eins weiß ich nicht: Warum kümmert sich dieser Würdenträger persönlich um uns?"
    Beodu dachte eine Weile nach. „Erinnerst du dich an unsere Diskussion an Bord von LEDA? Als es um deine Bedeutung ging? Vielleicht ist es jetzt soweit, und sie haben deine wahre Rolle erkannt."
    „Ja, vielleicht."
    Rhodan sprach kein Wort mehr. Er testete sorgfältig seine Kombination durch und versuchte, im Geist die gerade richtige Mischung aus Ruhe und Aufmerksamkeit herzustellen. Als draußen gerade der Morgen angebrochen war, erhob er sich. „Was soll ich jetzt tun, Perry?"
    Beodu saß kläglich in einer Ecke und schien uneins mit sich selbst. „Triff dich mit Nai-Leng. Ihr müßt beraten und einen Weg finden. Wir sehen uns wieder, ich bin ganz sicher. Und jetzt will ich sehen, was mich an der Pforte nach Talluurx erwartet."
    Er ließ Vakk, den alten Hausmeister, unbeachtet reden und trat hinaus in die Gasse. „Hinweise?" wandte er sich knapp an den Pikosyn. Die Szenerie ringsum lag ausgestorben da. Um diese Zeit war kaum ein Wesen unterwegs in Eperst. „Ich orte eine Strahlwaffe." Im Sekundenbruchteil darauf war sein Schutzschirm aktiviert. Rhodan schaute sich vergeblich um. Am Ende wurde er doch überrascht, denn der erste Feuerstoß kam von oben. „Schirmauslastung dreißig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher