Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1376 - Die Werber des Hexameron

Titel: 1376 - Die Werber des Hexameron
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wippe hat zwei Seiten. Das bedeutet also, zu einem erfolgreichen Vorgang gehören Cheobad und Anklam, die kartanische Schaltstation. Sicher, wir kommen an den fünften Planeten im Augenblick nicht heran. Aber ich verfüge über beste Verbindungen zum Anklam-Projekt. Ich muß Projektleiter Ren-No klarmachen, was er im Begriff ist zu tun!"
    „Was denn schon", gab Nai-Leng geringschätzig zu bedenken. „Er tauscht ein Viertel Hangays gegen einen Sternhaufen ein, der ihm nicht das geringste bedeutet. Wie soll das diesen Ren-No aufhalten?"
    „Irrtum! Die Hauri holen nicht irgendeinen Sternhaufen, sondern die Heimat der Kartanin im Standarduniversum. Das sind Ren-Nos Verwandte, und er wäre für ihr wenig beneidenswertes Schicksal in Tarkan verantwortlich. Die Nachricht wird ihn aufhalten. Sie muß einfach."
    Nai-Leng und Beodu schwiegen ein paar Sekunden lang verblüfft. „Daran haben wir nicht gedacht", gab der kleine Attavenno zu. „Also verschwinden wir von Eperum? Es war mir sowieso nicht ganz geheuer hier."
    „Wir verschwinden keineswegs." Rhodan verblüffte die beiden ungleichen Wesen abermals. Er zeigte so, wie er rasch neue Gegebenheiten verarbeiten und seine Pläne darauf einstellen konnte. „Ich schicke LEDA allein ins Anklam-System. Sie ist ihrer Aufgabe mehr als gewachsen. Auf diesem Weg lasse ich Ren-No übermitteln, daß ich in kürze mit einer Bereinigung der Cheobad-Gefahr rechne ..."
    „Daran ist überhaupt nicht zu denken!" fiel ihm Nai-Leng ins Wort. „Cheobad ist eine Festung, der bestgesicherte Platz im ganzen Ushallu-System!"
    „Trotzdem habe ich keine Wahl. Wenn Ren-No glaubt, daß Cheobad nicht beizukommen ist, nimmt er den Transfer trotzdem vor. So aber wird er ihn zumindest verzögern."
    Beodu und der alte Kartanin warf en ihm berechnende Blicke zu. „Und wenn es irgendwann soweit ist?" wollte Nai-Leng wissen. „Sobald dieser Projektleiter unruhig wird, hast du verloren, und zwar in der Sache selbst und obendrein Ren-Nos Vertrauen."
    Der Kartanin hatte recht, das wußte Rhodan. Aber er hatte einen Plan im Hinterkopf, dessen Gelingen von mehreren Faktoren abhing. „LEDA erfüllt noch einen zweiten Auftrag", erklärte er. „Sie soll nicht nur mit Ren-No sprechen. Sie wird auch den Flotten der Benguel und Juatafu im Charif-System und anderswo meinen Aufenthalt bekanntgeben. Da sie alle vom Imago-Syndrom befallen sind, werden viele von ihnen hierherkommen.
    Dann wollen wir sehen, ob Cheobad wirklich so ungefährdet dasteht."
     
    *
     
    Noch am selben Tag nahm der Terraner über die Funkanlage der Netzmontur Kontakt mit LEDA auf.
    Abhörgefahr bestand nicht; eine Stadt wie Eperst produzierte bei weitem zuviel Funkverkehr. „Nur eines noch", sagte LEDA, als Rhodan ihr die Sachlage klargemacht und den Auftrag übermittelt hatte. „Es darf nicht so aussehen, als sei die Verantwortung für mein Verschwinden bei dir zu suchen.
    Halte dich zum Startzeitpunkt unter Zeugen auf. Dann kannst du behaupten, ich hätte irregulär funktioniert."
    „Du hast recht", antwortete Rhodan. „Allerdings würden dich die Hauri unter diesen Umständen abschießen, sobald du ins Ushalla-System zurückkehrst."
    „Ich muß außerhalb auf dein Eintreffen warten, Perry. Du findest bestimmt einen Weg."
    „Das hoffe ich."
    Er brach von sich aus die Verbindung ab. Alles war gesagt - LEDA würde auf einen vereinbarten Kodeimpuls hin abfliegen und Ren-No in seinem Sinn beeinflussen. Wenn sich die Dinge entwickelten wie erwartet, konnte er in ein oder zwei Wochen mit dem Eintreffen der Benguel und Juatafu rechnen. „Was tun wir jetzt?" fragte Beodu, der sich erhoben hatte. „Du und ich, wir suchen unsere Unterkunft auf. Dort sprechen wir mit Vakk über die bevorstehende Prüfung. LEDA wird gleichzeitig mit einem Notstart den Raumhafen verlassen und abfliegen. Vakk ist unser Alibi - er soll bezeugen können, daß wir mit dem Start nicht das geringste zu tun haben."
    „Ein Beweis ist das noch lange nicht", wandte Nai-Leng ein. „Richtig, aber es ist alles, was wir tun können." Rhodan erhob sich ebenfalls. Er streckte seine Glieder und musterte Passanten, die in einiger Entfernung auftauchten und wieder verschwanden. „Bestimmt gibt es ein Verhör. Du kannst uns gegen Abend aufsuchen, Nai-Leng. Dann regeln wir die Sache mit deiner technischen Bildung."
    „Nun gut. Bis später. Ich hole mir einen Prüfungstermin."
    Rhodan und Beodu warteten ab, bis der Kartanin außer Sichtweite war. Ohne Eile machten sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher