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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark
Autoren: Jason Dark
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hineinzugleiten in bestimmte Träume, die ihn tatsächlich überfielen.
    Er träumte von einem finsteren Wald, dessen Wege sumpfig und weich waren. Was jenseits dieser Pfade lag, war für ihn nicht zu sehen. Ein sehr dichtes Unterholz, aus dem hervor schmale Bäume mit langen, sichelförmigen Blättern wuchsen.
    Überall im Wald gab es diese Verstecke, durch die er ging, und er fühlte sich von allen Seiten belauert und beobachtet. Augen gefährlicher Tiere mit gewaltigen Zähnen in den Mäulern. Spitz wie Lanzen.
    Darauf wartend, dass sie dieses Gebiss in das warme Fleisch eines Menschen schlagen konnten.
    Ihm war unheimlich zumute. Er spürte das Zittern. Er merkte den plötzlichen Anfall von Angst und erwartete einen blitzschnellen Angriff.
    Der kam.
    Jemand hatte sich von hinten angeschlichen und schlug ihm auf die rechte Schulter.
    Verdammt, das war kein Traum mehr, das war die Realität.
    Thomas Dvorak erwachte, als hätte man ihm Eiswasser über den Kopf geschüttet. Sofort war er da, aber er fand sich trotzdem nicht zurecht. Es war noch dunkel. Die Reklamelichter kamen ihm so fern vor wie im Weltall.
    Mit zackigen Bewegungen drehte er den Kopf. Nur nicht nach hinten. So sah er nicht, wer ihm da auf die Schulter geschlagen hatte.
    Da er sich in den letzten Sekunden erholt hatte, dachte er an einen Polizisten oder privaten Wachmann, der hier patrouillierte.
    Von der rechten Seite her fiel ein Schatten über ihn. Zugleich hörte er einen knurrenden Laut.
    Die Drehung nach rechts! Der Schrei?
    Nein, der erfolgte nicht, denn plötzlich war alles anders. Ein Albtraum war zur Realität geworden. Aus dem Wald seiner Träume musste der Unhold entstiegen sein. Er schaute gegen einen Körper, um den lappige Kleidung hing, gegen ein Gesicht, das in der Dunkelheit mondbleich aussah und trotzdem von grauen Schatten überzogen war.
    Da gab es keinen Mund mehr, sondern ein Maul, eine Haut, die zerrissen aussah, und zwei Pranken, die sich mit ungeheurer Wucht in seinen Körper hineinschlugen. Schon beim ersten Zugreifen durchdrangen spitze Nägel wie Messerspitzen seine Kleidung, und er spürte, dass die Haut auf seiner Brust riss.
    Die Hände wanderten weiter. Sie näherten sich seinem Gesicht.
    Erst jetzt war Thomas Dvorak dazu in der Lage, einen Schrei auszustoßen. Genau das schaffte er nicht mehr, denn eine Klaue hatte sich zur Faust geballt und rammte wie ein Stück Holz in seinen weit aufgerissenen Mund hinein, um den Schrei zu ersticken.
    Was dann passierte, war grauenhaft, doch Thomas Dvorak bekam sein Ende zum Glück nicht mit…
    ***
    Der nächste Tag.
    Wie der Wetterbericht es vorausgesagt hatte, fiel Regen aus tief hängenden Wolken. Wer aus dem Fenster schaute, der hätte meinen können, sich in Salzburg zu befinden und nicht in Köln.
    Am Nachmittag sollte wieder die Sonne am Himmel stehen und die Menschen mit ihrem Schein beglücken.
    Daran dachte auch Bettina Fischer, als sie die Hintertür der Buchhandlung aufschloss, die sich im Mediapark befand. Dem Besucher wurde ein breites Leseangebot präsentiert, aber er konnte sich auch mit einigen speziellen Zeitschriften eindecken.
    Ihren kleinen Wagen hatte Bettina Fischer in der hinteren Seite des Geländes abgestellt und war, durch ihren kleinen Schirm geschützt, zur Buchhandlung gelaufen.
    Die neunte Morgenstunde war noch nicht angebrochen, als die dunkelhaarige Frau ihren Laden betrat, den Schirm in einen Ständer stellte und mehrmals schnüffelte, wobei sie feststellte, dass es ziemlich muffig roch.
    Ich muss lüften!, dachte sie und nahm zunächst mal die Brille ab, um deren Gläser zu säubern. Danach war der Blick klarer, und so konnte sie ihre morgendliche Arbeit beginnen.
    Der Weg führte sie quer durch das Geschäft bis hin zur gläsernen Eingangstür.
    Sie schloss auf, wobei sie zuvor einen Blick nach draußen auf den großen Platz warf, der im Regen ein anderes Bild zeigte. Die Umgebung hatte einen Trauerflor angelegt. Menschen waren kaum zu sehen, und die Autos, die in Richtung Tiefgarage rollten, schienen sich in den langen, nassen Schnüren aufzulösen. Wenn die Tropfen durch die Bahnen der Scheinwerferlichter fielen, bekamen sie einen goldenen Schimmer, der jedoch die Laune der Frau auch nicht bessern konnte.
    Sie musste raus, um einige Pakete mit Zeitungen reinzuholen, die vor der Tür abgelegt worden waren. Es war eine ewige Routine, und jetzt war sie froh, dass sich über dem Geschäft ein breites Dach befand, sodass sie im Trocknen stehen
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