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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark
Autoren: Jason Dark
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versprechen.«
    Bettina war noch so auf Draht, dass sie alles mitbekommen hatte.
    Ein Wort jedoch hatte sie gestört, und darüber konnte sie auch nur den Kopf schütteln.
    »Großvater…«, hauchte sie.
    »Genau. Meiner.«
    »Aber der ist tot!«
    Thomas Böhm bog Kopf und Oberkörper zurück. Das Lachen brach aus ihm hervor wie eine Explosion. Sekundenlang beschäftigte er sich damit, dann hatte er sich wieder gefangen.
    »Ja, es ist mein Großvater. Er lebt. Er hat die Jahre überstanden. Er war etwas Besonderes. Er war ein Magier, ein Schamane, er war alles, und er hat den Tod überlistet…«
    »Was redest du denn da für einen Scheißdreck?«, brüllte Bettina den Mann an. »Das ist doch hirnrissig. Wie kannst du nur so einen Blödsinn von dir geben?«
    »Dieser Blödsinn ist die Wahrheit.«
    »Quatsch. Hör auf!«
    »Doch, und das werde ich dir beweisen.«
    Bevor Bettina noch eine Frage stellen konnte, drehte er sich um. Er ging schräg auf das Fenster zu und schien gegen die helle Wand laufen zu wollen. Das passierte nicht. Aus der Tasche holt er einen schmalen Schlüssel hervor und schob ihn in die dafür vorgesehene Öffnung.
    Während er ihn herumdrehte, dachte Bettina daran, dass sie genau aus dieser Richtung die Klopfgeräusche gehört hatte. Dort schien sich also ein Versteck zu befinden.
    Lange brauchte sie nicht zu warten, da wurde die Tür geöffnet. In einer dunklen Kammer bewegte sich jemand stolpernd nach vorn und trat ins Freie. Begleitet vom Lachen des Thomas Böhm.
    »Darf ich vorstellen, Bettina, mein Großvater…«
    Sie schaute hin und glaubte, dem Wahnsinn zu verfallen…
    ***
    Wir waren bis zum Eingang des Turms gehetzt, und Alfons Firn war an unserer Seite geblieben, was uns entgegenkam, denn er kannte sich hier am besten aus.
    Die Rezeption war noch besetzt. Eine junge Frau, die ein blaues Kostüm trug, bewachte sie. Die Umgebung erinnerte mich an eine kalte Hotelhalle. Es gab viel Marmor, ein paar Sitzecken, Licht, das zum Glück leicht gedämpft war, sodass es von dem blanken Boden nicht reflektiert wurde.
    Die Frau erschrak, als wir zu dritt in die Halle eilten. Sie war es wohl nicht gewohnt, um diese Zeit noch Besucher zu haben. Aber sie erkannte den Verleger und war beruhigt.
    Der Hauptkommissar machte sofort klar Schiff. Er präsentierte seinen Ausweis, und jetzt wusste die Frau überhaupt nicht mehr, was sie denken sollte.
    »Polizei? Ich…«
    »Sie brauchen keine Sorgen zu haben. Es geht uns zunächst um eine bestimmte Antwort. Ist Herr Böhm noch oben?«
    »Ja, jetzt wieder. Er war mal kurz weg. Dabei hatte er seine Begleiterin nicht mit dabei.«
    »Ach. Er ist nicht allein? Kennen Sie die Frau?«
    »Ja, ich habe sie schon mal hier im Park gesehen. Aber wie sie heißt, das weiß ich nicht.«
    »Okay, wir fahren hoch. Haben Sie noch einen zweiten Schlüssel für den Raum dort oben?«
    »Nein, ich habe ihn Herrn Böhm gegeben. Er ist ja kein Fremder hier. Aber was ist überhaupt los?«
    »Sie bleiben hier unten und rühren sich nicht vom Fleck«, erklärte Stefan Goethel.
    Herr Firn sagte: »Ich fahre mit hoch. Keine Sorge, ich werde Sie nicht behindern, aber ich kenne mich dort aus.«
    »Gut.«
    »Dann können wir den Express-Lift nehmen«, erklärte der Verleger. »Ich glaube jetzt auch, dass jede Sekunde zählt…«
    ***
    Es war kein Film, und es war kein Traum, obwohl sich Bettina beides gewünscht hätte. Leider erlebte sie die Realität, in der sich eine Szenerie abspielte, wie sie sie sich nicht einmal in ihrer größten Fantasie hätte vorstellen können.
    Der Enkel führte seinen Großvater aus dem Versteck. Es war eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah und trotzdem keiner war. Ein bleiches, mageres Geschöpf mit einer gelblichen Haut, die von einer Zeit der Verwesung zeugte.
    Nackt bis zu den knorrigen Füßen. Ein Kopf, der von den dünnen Haaren umgeben war, die wie alte Fäden aussahen und sich bei jedem Schritt leicht aufwellten.
    Beide waren ungefähr gleich groß, aber nur einer lebte normal, der andere musste längst tot sein und lebte trotzdem. Die nackten, schmutzigen Füße schleiften über den blaugrauen Teppichboden hinweg, und auf dem Gesicht des Enkels lag ein stolzes Lächeln, als er vor Bettina stoppte.
    »Das ist mein Großvater Simon!«
    Bettina hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Sie zitterte jetzt am ganzen Körper und wäre am liebsten in der Erde versunken. Sie wusste nicht, was sie noch denken sollte, es war einfach nicht mehr realistisch
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