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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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Kartanin kennengelernt, die Tarkan schon vor langer Zeit verlassen hatten. Bei den Meekorah-Kartanin sind die Frauen stark. Es sind Kämpferinnen, die sich vor nichts und niemandem fürchten und sich nicht einschüchtern lassen, und schon gar nicht würden sie sich an unsinnige Gebote halten, die irgendwer erlassen hat."
    Rhodan hatte die Stimme immer lauter erhoben, um Mi-Auwa zu erreichen, die plötzlich wie von allen Furien gehetzt geflohen war. „Armes Ding", sagte Rhodan, der sich nicht vorstellen konnte, womit man der Kartanin gedroht hatte, daß sie sich so sehr vor einem Gespräch mit ihm ängstigte. Er wandte sich von der Tür ab, die hinter Mi-Auwa wieder zugeglitten war, und sein Blick fiel auf Beodu. „Und warum gibst du keinen Ton von dir?" herrschte er den Attavenno an. „Ich fürchte in dieser fremden Umgebung um meine Träume, Waqian", sagte Beodu kleinlaut.
    Rhodan seufzte. Er schaltete das Videogerät ein und suchte einen Nachrichtensender. Aber auf allen Kanälen wurde nur leichte Unterhaltungskost gesendet, Shows, Revuen und Komödien, über die Rhodan nicht lachen konnte, weil er die Pointen nicht verstand.
    Rhodan schaltete ab. „Legen wir uns schlafen", beschloß er. „Und warten wir, bis Gil-Gor kommt und uns sagt, wie die Aktien stehen."
     
    *
     
    Ihm wurde nun doch langweilig, und er beschloß, sich anzukleiden und sich in der näheren Umgebung umzusehen. Beim Anblick des orangeblau schillernden Harlekinkostüms rümpfte er die Nase, griff nach seiner Netzkombination und zog sie an.
    Die Sprechanlage meldete sich mit einem für menschliche Ohren unangenehm hohen Pfeifton. „Ja, was ist?" fragte Rhodan in den Raum hinein.
    An der Videowand entstand eine Projektionsfläche, die Beodu zeigte. Der Attavenno trug seinen lockeren, bis zum Boden fallenden Umhang. Jedoch traute Rhodan seinen Augen nicht, als er sah, daß sein Gewand in fast allen Farben des Spektrums leuchtete. „Ich wollte mich nur erkundigen, ob du schon wach bist", sagte Beodu. „Wäre ich es noch nicht, hättest du mich jedenfalls geweckt", sagte Rhodan. „Was hast du mit deinen Kleidern gemacht, Beodu?"
    „Ich habe sie nach vinauischer Mode eingefärbt", antwortete Beodu. „Mit einem Spray, den Mi-Auwa nachts gebracht hat. Die Gebrauchsanweisung besagt, daß die Farbe nach einiger Zeit von selbst wieder abblättert."
    „Hast du mit der Kartanin gesprochen?" erkundigte sich Rhodan. „Sie hat sich wie eine Diebin eingeschlichen, und ich tat, als würde ich sie nicht bemerken", sagte Beodu. „Sie war übrigens auch in deinem Zimmer und hat eine Nachricht für dich gespeichert."
    „Treffen wir uns im Garten, Beodu", sagte Rhodan, um das Gespräch zu beenden. Beodus Holo erlosch.
    Die Netzkombination wies die Raumtemperatur mit 16 Grad Celsius aus. Rhodan war aber sicher, daß er die Klimaanlage mittels seiner Körpertemperatur reguliert hatte. Sie mußte sich in der Nacht auf die Kartanin eingestellt haben, als diese sich ins Zimmer schlich, um dieses Narrenkostüm zu hinterlegen.
    Rhodan suchte die Videowand nach dem entsprechenden Piktogramm ab und spielte dann Mi-Auwas Nachricht ab. Es war nur eine bildlose Tonaufzeichnung. Sie war kurz. „Ich bringe dir das Gewand, das deinem gesellschaftlichen Stand auf Vinau entspricht, Perry Rhodan.
    Danach werde ich Meldung machen, darüber, was du mir gesagt hast. Ich hatte keine Ahnung. Möglich, daß man mir danach jeden weiteren Kontakt mit dir verbietet. Wir werden uns vielleicht nicht wiedersehen. Schade."
    Das war alles.
    Rhodan ließ das Zimmer verdunkelt und fuhr mit dem Lift ins unterste Geschoß. Das war aber um eine Etage zu tief, denn er kam nicht im Garten heraus, sondern auf einer gut hundert Quadratmeter großen Terrasse, die von Felswänden flankiert war und über einen etwa zweihundert Meter tiefen Abgrund hinausragte.
    Er ging bis zu der Abgrenzung aus Pflanzentrögen vor und blickte auf die Altstadt von Vin-Marau hinunter.
    Rhodan war, als blicke er auf eine mittelalterliche Stadt in maurischem Stil hinunter. Aber das war nur der erste Eindruck. Die Gebäude des Stadtzentrums waren vermutlich uralt, waren ineinander verschachtelt und türmten sich zu regelrechten Gebirgen. Dazwischen ragten verschiedenartigste Antennen auf, und im Luftraum darüber herrschte reger Gleiterverkehr.
    Nur die Tatsache, daß alle Gebäude weiß getüncht waren, hatte Rhodan zuerst den Vergleich mit maurischem Stil machen lassen, aber eigentlich war die Altstadt von Vin-Marau
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