Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1373 - Die vergessene Sage

1373 - Die vergessene Sage

Titel: 1373 - Die vergessene Sage
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hervorjagte, erwischte sie mitten im Sprung. Er sah aus wie ein dunkler Ball, der gegen ihren Kopf prallte.
    Gegen diese Aktion kam auch keine Person an, die unter dem Schutz des Teufels stand. Es war zu sehen, dass sie sogar noch mitten in der Luft liegend das Bewusstsein verlor. Da sackte sie zusammen und fiel schwer wie ein Brett auf den Boden. Das kurze Schwert schrammte mit seiner Klinge noch ein Stück weiter und wurde der Frau aus der Hand gedrückt. Dann war für beide der Kampf vorbei.
    Nicht aber für mich!
    Ich glaubte nicht, dass einer der Zuschauer diese Aktion durchgezogen hatte. Dazu waren die Menschen einfach zu feige. Das musste schon jemand anderer getan haben.
    Ich wollte mich umdrehen, um einen Überblick zu bekommen.
    Das ließ ich jedoch bleiben, denn etwas war in der Zwischenzeit passiert, mit dem ich meine Probleme hatte.
    Es gab die Neugierigen kaum mehr an ihren Plätzen. Die meisten von ihnen waren geflohen, und die wenigen, die noch geblieben waren, zogen sich angstvoll zurück, denn von allen vier Seiten näherten sich Männer, die auf ihren Pferden saßen und mir für einen Moment das Bild der vier Horror-Reiter vorgaukelten, die Baphomets Bibel in ihren Besitz gebracht hatten, auf die auch die Illuminati so scharf gewesen waren.
    Es waren nicht die lebenden Skelette auf ihren Feuer speienden Rössern, sondern andere Ritter, die lange weiße Mäntel trugen, auf denen rote Tatzenkreuze zu sehen waren.
    Templer!
    Ich steckte die Waffe weg. Plötzlich durchströmte mich ein wohliges Gefühl. Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ihnen konnte ich alles erklären, und ich brauchte mich auch nicht vor ihnen zu fürchten.
    Eine Vorstellung entspricht oft nicht der Wahrheit. So war es auch hier. Hätte ich mich umgedreht, so hätte ich die Reiter hinter meinem Rücken sehen können. Da ich es nicht tat, war ich dort ungeschützt, und das nutzten die Männer hinter mir aus.
    Was mich im Nacken traf, wusste ich nicht. Aber es war verdammt schwer und riss mir die Beine weg.
    Ich sah mich noch einen Schritt weiter nach vorn stolpern, dann raste der Boden auf mich zu, und für mich erloschen zunächst mal sämtliche Lichter…
    ***
    Das Erwachen war für mich nicht besonders schlimm, denn ich war anderes gewohnt. Zudem hatte mich der Schlag in den Nacken getroffen und nicht die direkt am Kopf. Das wäre schlimmer gewesen.
    Bleischwer waren die Augendeckel trotzdem, und was sich da in meinem Kopf ausgebreitet hatte, war ein sehr dumpfes Gefühl, das mich beim Denken störte.
    Der Mund schien ausgetrocknet zu sein, und als ich die Augen zum ersten Mal öffnete, da schloss ich sie sehr schnell wieder, weil mich das Licht störte.
    Es waren der zuckende Widerschein und die Schattentänze des Feuers, die mich erreichten. Ich hatte den Eindruck, als würden Geisterhände über mein Gesicht streichen, aber alles in allem ließ sich meine Lage trotzdem ertragen.
    Bis ich feststellte, dass mir die Hände gefesselt worden waren. Ich hatte wohl bemerkt, dass meine Arme auf dem Oberkörper lagen, aber ich schaffte es nicht, sie zur Seite zu drücken. Daran hinderten mich die Stricke, die meine Handgelenke umschlungen hielten.
    Eine Überraschung war es nicht. Wäre ich an der Stelle der anderen gewesen, ich hätte ebenso gehandelt, doch es gab einen Lichtblick. Man hatte mir die Stricke nicht zu fest um die Gelenke gebunden. So konnte ich die Hände noch einigermaßen bewegen.
    Und noch etwas verspürte ich. Es war der vertraute Druck an der linken Seite, den die Beretta ausübte.
    Allmählich überwand ich die Folgen des Niederschlags. Meine Sinne normalisierten sich wieder, sodass ich feststellte, wie wenig still es in meiner Umgebung war.
    Ich hörte die rauen Stimmen der Männer. Manchmal auch das Schnauben von Pferden, vermischt mit klirrenden Lauten oder auch Geräuschen, die entstanden, wenn die Tiere mit den Hufen über den Boden scharrten.
    Noch hatte sich niemand um mich gekümmert, und so konnte ich mich mit dem nächsten Problem beschäftigen. Schon als ich daran dachte, schoss eine heiße Woge in mir hoch.
    Das Problem hieß Glenda Perkins!
    Ich wusste nicht, was mit ihr passiert war. Vor meinem Niederschlag hatte ich sie für eine Weile nicht mehr gesehen, weil ich mich um Celine de Vichier hatte kümmern müssen, die leider auf der absolut falschen Seite ihren Platz gefunden hatte.
    Was war mit ihr geschehen? Hatte sich vielleicht ihr Schicksal erfüllt? Wie auch das von Glenda?
    Wer immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher