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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan
Autoren: Unbekannt
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Arkonide."
    Inzwischen hatte Julian Tifflor sein Analyseprogramm aktiviert. Der Syntron verglich die kritischen Daten der Virenwolke, die in den vergangenen einhundert Sekunden gemessen worden waren, mit jenen, die er kurz vor dem Start von X-DOOR aufgezeichnet hatte.
    Die Diskrepanz innerhalb einer Gruppe von Meßwerten war so deutlich, daß sie selbst dem trägen Auge des Menschen auffiel, während die Datenketten über die Bildfläche huschten. „Masseverlust!" rief Tifflor. „Das ist richtig", bestätigte der Syntron. „Die Wolke hat beim Übertritt nach Hangay rund zwanzig Prozent ihrer Substanz verloren."
    Die Daten hatten aufgehört zu huschen. Julian Tifflor starrte die Zeile an, in der die zu verschiedenen Zeiten erfaßten Massewerte standen. Er wußte jetzt, wie die Virenwolke die Aufgabe löste, die ES ihr zugedacht hatte.
    Und plötzlich überkam ihn tiefe Traurigkeit.
     
    3.
     
    Ratber Tostan hatte von seiner ersten Reise nach Hangay - jener, bei der er Man-Gro wieder begegnet war - einigermaßen zuverlässige Astrogationsdaten für Hangay zurückgebracht.
    Es gab daher genug Informationen, die es dem Arkoniden ermöglichten, einen eindeutigen und geradlinigen Kurs zu setzen.
    Vorläufiges Ziel des Expeditionskorps war das Synguiso-System. Es bestand aus einer Sonne und Trümmern von vier ehemaligen Planeten, die sich zu vier Asteroidenringen geformt hatten. Synguiso lag in der äußersten Zentrumszone der Galaxis Hangay. Dabei war indes zu bedenken, daß bis zum heutigen Tag erst die Hälfte der Galaxis ins Standarduniversum transferiert worden war, so daß die Zentrumszone ebenso wie der Rest der Galaxis entlang einer Ebene abgeschnitten war, die senkrecht auf der Hauptebene von Hangay stand und mit dieser das gravitomechanische Zentrum der Galaxis gemein hatte.
    Dem Synguiso-System kam im Rahmen des Projekts Meekorah besondere Bedeutung zu. Synguiso war eine der Stationen, von denen aus der Transfer eines weiteren Teils von Hangay bewerkstelligt werden sollte. Speziell spielte Synguiso eine wichtige Rolle bei der Überführung des 3. Hangay-Viertels, die eigentlich schon am 4. August 447 hätte stattfinden sollen, jetzt aber auf einen späteren Termin verschoben worden war. Soweit Ratber Tostan verstanden hatte, bedurfte es jeweils einer in Tarkan ansässigen Station und einer in Meekorah befindlichen Gegenstation, um den Transfer eines Teiles von Hangay zu bewerkstelligen. Die Station, zu der Synguiso die Gegenstation bildete, befand sich in einem Sonnensystem namens Anklam in Tarkan.
    Natürlich hatte Ratber Tostan dem Kartanin die Frage gestellt, wie denn das 1. Viertel der Galaxis Hangay ins Standarduniversum überführt worden sei, da damals doch noch keine Gegenstation im Standarduniversum habe existieren können. Man-Gro war ihm darauf die Antwort schuldig geblieben - nicht aus Heimlichtuerei, so behauptete Ratber Tostan hartnäckig, sondern weil er es wirklich nicht wußte.
    Dies war eines der Vorkommnisse gewesen, bei denen Tostan den Eindruck erhalten hatte, daß Man-Gro, obwohl an verantwortlicher Stelle im Projekt Meekorah tätig, über erstaunlich wenig Eigenwissen verfüge und die Informationen, die er für die Ausübung seines Amtes brauchte, wahrscheinlich von anderer, übergeordneter Stelle beziehe.
    Das Synguiso-System lag in jenem Teil von Hangay, der mit dem ersten Materieschub - am 31. Januar 447 - ins Standarduniversum gelangt war. Anhand der Sternkarten, die die CORDOBA angefertigt hatte, errechnete der Bordsyntron der KARMINA, daß die Entfernung zwischen dem gegenwärtigen Standort des Verbands und der Sonne Synguiso 43.000 Lichtjahre betrug. Für die leistungsfähigen Metagravtriebwerke der zwölf Schiffe bedeutete eine solche Strecke wenig. Sie hätte sich theoretisch in sieben bis acht Stunden zurücklegen lassen.
    Aber der Arkonide hatte keine Eile. Zwar drängte ihn das Gefühl, so rasch wie möglich nach Tarkan vorzustoßen, Perry Rhodans Spur auf zunehmen und dem Freund zu Hilfe zu eilen. Aber der Verstand machte folgende Rechnung auf: Rhodan war am 31. Januar 447 in Tarkan verschollen. Seitdem waren acht Monate verstrichen. Das Schicksal des Freundes hing nach aller Wahrscheinlichkeit nicht davon ab, ob das Expeditionskorps fünf Tage früher oder später nach Tarkan gelangte. Andererseits war der ins Standarduniversum transferierte Teil Hangays - der Begriff Meekorah-Hangay begann sich dafür einzubürgern - unerforschtes Gelände und eine potentielle Quelle
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