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1371 - Das Erbe der Toten

1371 - Das Erbe der Toten

Titel: 1371 - Das Erbe der Toten
Autoren: Jason Dark
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hielt mich mit der Aufklärung noch ein wenig zurück, weil ich bei Santini die Spannung erhöhen wollte.
    Seine Leutseligkeit war dahin. Mit scharfer Stimme fragte er:
    »Was sagte er denn?«
    »Er nannte eine Gruppe, die dahinter steckt.«
    »Sie müssen schon deutlicher werden.«
    »Die Illuminati, die Erleuchteten.«
    Ich hatte Santini bei meiner Antwort nicht aus den Augen gelassen und war gespannt darauf, wie gut er sich in der Gewalt hatte.
    Zu sehen war bei ihm zunächst nichts. Er holte nur scharf Luft und saugte sie durch die Nase ein. Doch er wich unseren Blicken aus und fragte dann: »Was soll das?«
    »Sie haben den Namen gehört«, stellte Suko fest.
    »Und?«
    »Sagt er Ihnen nichts?«
    »Nein!«
    Die Antwort hatte er sehr schnell gegeben, sodass wir es schwer hatten, ihm zu glauben.
    »Mike Curtiz war anderer Ansicht. Er war der Meinung, dass sie sehr wohl Bescheid gewusst haben. Sonst säßen wir nicht hier und würden Ihnen Fragen stellen.«
    »Die ich Ihnen nicht beantworten kann.«
    »Ihnen sagt der Name nichts?«
    »Nein.«
    »Die Illuminati sind eine Geheimgesellschaft. Zur Zeit der Renaissance in Italien gegründet, lehnten sie die Dogmen der katholischen Kirche ab und wurden natürlich verfolgt. Zu ihnen gehörten große Geister. Künstler und Wissenschaftler, die das Denken revolutioniert haben. Spuren sind heute noch zu entdecken, wenn sie nach Rom fahren. Zerschlagen wurde diese Gesellschaft nie ganz. Sie existierte im Untergrund weiter, wenn auch weniger aktiv. Und wieder gehörten Prominente zu diesem illustren Kreis, der sich ausbreitete. Jetzt sind sie wohl wieder da, und sie müssen hinter einem Geheimnis her sein, sonst hätten sie nicht Ihren Mitarbeiter Mike Curtiz umgebracht, der sich mit diesem Thema beschäftigte. Für ihn waren die Templer ebenso interessant wie die Illuminati. Er war ihnen auf der Spur, und jetzt ist er tot.«
    »Ja!« Santini nickte. »Jetzt ist er tot. Und für mich ist der Fall damit erledigt.«
    »Kann sein. Aber nicht für uns«, erklärte ich lächelnd. Ich hatte die Vorzeichen umgedreht, denn jetzt lächelte ich, während Santini mich kalt anstarrte.
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen«, sagte er mit leiser, aber deutlich zu verstehender Stimme. »Ich habe mit diesen Kreisen nichts zu tun und kenne auch niemanden, der zu dieser Gruppe gehört. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Wir sind eine Bank. Wir sind realistisch. Wir haben mit Geld zu tun und nicht mit irgendwelchen Spinnereien.«
    »Das glauben wir Ihnen«, sagte Suko. »Aber auch bei den Illuminati ging es um Geld und Macht. Wer einer Geheimgesellschaft vorsteht und sie finanziert, braucht einen starken Partner, der ihm den Rücken stärkt. Banken wären dafür ideal.«
    Santini regte sich auf. »Was Sie hier sagen, ist eine Unterstellung. Ich habe nichts…«
    »Pardon, Signore. Mein Partner sprach im Allgemeinen von den Banken. Er hat die Ihre nicht erwähnt.«
    »Das ist auch gut so.« Santini plusterte sich auf. »Haben Sie sonst noch etwas?«
    »Nein!«
    »Dann darf ich Sie jetzt bitten, zu gehen. Meine Zeit ist sehr begrenzt. Ich habe Termine einzuhalten.«
    »Das ist klar«, sagte ich sehr verständnisvoll. »Es war auch nur ein erster Besuch.«
    »Erster?«
    »Genau. Ich nehme an, dass wir uns wieder sehen werden, Mr. Santini, den wir stehen erst am Beginn.«
    Darauf gab er keine Antwort. Aber fröhlich sah er auch nicht aus.
    Seine Gesichtshaut hatte inzwischen wieder Farbe bekommen, und wenn ich den Ausdruck seiner Augen deuten sollte, hätte ich eigentlich Angst bekommen müssen.
    Wir standen auf. Auch Santini erhob sich. Ich erklärte ihm noch, dass er uns nicht nach draußen begleiten musste, dann gingen wir wortlos davon…
    ***
    »Und jetzt?«, fragte Suko, als er den Rover aus der Garage lenkte.
    »Wir haben die Köder gelegt, aber wir wissen nicht, ob jemand anbeißen wird und wie das geschehen soll.«
    »Wir bleiben trotzdem am Ball.«
    »Einverstanden, John. Aber wie?« Ich hatte mir schon meine Gedanken gemacht. An Santini kamen wir nicht heran. Der hockte wie ein öliger Fisch im Hintergrund. Er würde seine Konsequenzen aus unserem Besuch ziehen und vermutlich einiges in die Wege leiten, denn ich bezweifelte, dass er allein die Verantwortung trug. Da gab es bestimmt noch andere Personen, die ihn auf jede Art und Weise unterstützen.
    Er hatte zwar alles abgestritten, aber ich glaubte ihm nicht. Santini ließ sein Spiel laufen, und wir hatten ihm trotz allem einen
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