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137 - Die Rückkehr der Katzengöttin

137 - Die Rückkehr der Katzengöttin

Titel: 137 - Die Rückkehr der Katzengöttin
Autoren: A.F.Morland
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einander gegenüber.
    Wie bei einem Duell!
    Aber nur Binckerhoff hatte eine Pistole, und mit der zielte er auf Peckinpah. Binckerhoff schien den Verstand verloren zu haben. Mir kam wirklich vor, als würde ich in seinen Augen den Wahnsinn glitzern sehen.
    Er brauchte nur noch den Finger zu krümmen, dann war Tucker Peckinpah tot! Mir war, als hätte man mich unter den Wasserfall eines eiskalten Gletscherbachs gestellt.
    Ich war nicht ohne meinen Colt Diamondback gekommen. Mein Smokingjackett war so gearbeitet, daß die Waffe es nicht ausbeulte. Niemand sah, daß ich bewaffnet war, aber im Moment nützte mir der Revolver wenig.
    Zwischen Binckerhoff und mir standen zu viele Menschen. Meine einzige Hoffnung war in diesem lähmenden Augenblick Peckinpahs Leibwächter Cruv.
    War der Gnom aufmerksam gewesen, oder hatte ihn Binckerhoff genauso überrascht wie alle anderen? Die Musik hörte auf zu spielen, der Geschniegelte mußte auf Vickys Gesellschaft verzichten. Sie kam zu mir.
    Sekundenlang war die Situation schockgefrostet.
    Für mich stand fest, daß Binckerhoff abdrücken würde. Tucker Peckinpah konnte nur noch ein Wunder retten.
    Hatte uns Binckerhoff deshalb eingeladen? Damit wir Zeugen dieser Hinrichtung wurden?
    »Vater!« schrie Mildred Binckerhoff über die Köpfe der Gäste hinweg. »Um Himmels willen, tu’s nicht!«
    Aber es sollte geschehen.
    Jetzt!
    Das sah ich Binckerhoff an, und mein Herzschlag setzte aus, aber da tauchte plötzlich Cruv hinter dem verrückt gewordenen Gastgeber auf.
    Cruv… das Wunder!
    Der Gnom holte blitzschnell mit seinem Ebenholzstock aus und traf Robert Binckerhoffs Hinterkopf mit dem massiven Silberknauf. Wie ein gefällter Baum stürzte der Mann um.
    Die Gefahr war für Tucker Peckinpah gebannt. Ich atmete erleichtert auf.
    »Tony, was…«, begann Vicky, doch ich blieb nicht bei ihr, drängte mich durch die aufgeregt durcheinanderredenden Gäste. Ich mußte zu Peckinpah.
    Der Industrielle war blaß und zitterte. Ihn konnte so leicht nichts aus der Fassung bringen, aber diesmal hatte sein Leben an einem sehr dünnen Faden gehangen.
    Er hatte dem Tod direkt ins Auge gesehen, das mußte er erst einmal verdauen.
    »Sind Sie okay, Partner?« fragte ich ihn hastig.
    »Zum Glück ja, Tony. Wenn Cruv nicht gewesen wäre…«
    Mildred Binckerhoff und ein paar Gäste kümmerten sich um den Gastgeber. Er blutete aus einer Platzwunde. Cruv konnte man keinen Vorwurf machen.
    Er mußte einen Mord verhindern, mußte schneller zuschlagen, als Binckerhoff den Finger am Abzug krümmen konnte, und er mußte so viel Kraft einsetzen, daß der Mann garantiert zu Boden ging und nicht doch noch feuerte.
    »Binckerhoff schnappte plötzlich über«, sagte Tucker Peckinpah mit belegter Stimme. »Haben Sie seinen Blick gesehen? Er war nicht bei Sinnen. Er wußte nicht, was er tat. Mir kam vor, als würde ihn jemand lenken! «
    Man trug den Bewußtlosen ins Haus, und ich hörte, daß jemand sagte, man müsse einen Krankenwagen rufen. Das unterhaltsame Fest war wie eine Seifenblase zerplatzt.
    Niemand dachte mehr daran, sich zu amüsieren. Wir waren von Menschen umringt, die Peckinpah mit Fragen bestürmten. Sie redeten so wirr durcheinander, daß der Industrielle auf nichts eingehen konnte.
    Cruv gesellte sich zu uns. Wieder einmal hatte er bewiesen, wie gut er auf Peckinpah aufpaßte. Er war ein kleiner Mann mit großen Reflexen, unscheinbar, aber immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wurde.
    »Das war nicht Binckerhoff, der Mr. Peckinpah töten wollte, Tony«, behauptete der Kleine.
    »Sondern?«
    »Dieser Butler, der aussieht wie Frankensteins Ungeheuer. Binckerhoff sollte seinen Willen ausführen.«
    »Wieso weißt du das?« fragte ich hastig.
    »Der Kerl starrte Binckerhoff unentwegt an. Er mußte eine Gedankenbrücke geschlagen haben.«
    »Den kauf’ ich mir. Du bleibst bei Mr. Peckinpah, und kümmere dich auch um Vicky, klar?«
    Cruv nickte, und ich machte den Hals lang und sah mich nach dem mysteriösen Butler um. Er entfernte sich mit raschen Schritten, als hätte er Dreck am Stecken.
    Ihm zu folgen, war nicht ganz einfach, weil mir zu viele Personen im Wege standen. Ich mußte sie unsanft zur Seite bugsieren. Der Butler erreichte den Parkplatz, stieg in einen grauen Wagen und fuhr los.
    Cruv hatte den Wagen abgestellt und den Schlüssel stecken lassen, damit man den Rolls Royce zur Seite fahren konnte, falls dies nötig sein sollte.
    Ich folgte dem grauen Fahrzeug. Der Butler - ich wollte
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