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1367 - Serum des Satans

1367 - Serum des Satans

Titel: 1367 - Serum des Satans
Autoren: Jason Dark
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würden ihr schon eine gewisse Sicherheit geben.
    Die Wohnung kam ihr immer mehr wie ein Gefängnis vor. Jeden Augenblick konnten die beiden zurückkehren, das befürchtete sie zumindest, aber es blieb zum Glück ruhig. Sie musste etwas tun und sich beschäftigen. Sie suchte im Zimmer herum, ohne zu wissen, was sie suchte.
    Es trieb sie von Zimmer zu Zimmer, und sie ging dabei immer schneller, als wäre ein Motor in ihrem Innern hochgedreht worden.
    Stopp!
    Glenda musste sich schon selbst den Befehl geben und schaffte es tatsächlich, abrupt anzuhalten.
    Sie ging weiter – oder?
    In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames oder Ungeheuerliches. Sie stand und ging trotzdem.
    Glenda schaute nach vorn. Sie sah sich dort durch das Zimmer gehen. Ja, das war sie und keine Fremde. Das gleiche Gesicht, der gleiche Körper, die gleiche Kleidung.
    Mit offenem Mund starrte sie hinter sich selbst her, bis es plötzlich wieder verschwand.
    Die stoffliche Glenda blieb stehen und hörte sich selbst stöhnend atmen. Es war ein Phänomen gewesen. Etwas, das sie nicht fassen konnte.
    Erneut schaute sie sich selbst hinterher, aber sie war nicht mehr vorhanden. Sie hatte sich aufgelöst.
    Über Glendas Körper rann ein Schauer. Unzählige kleine Eiskörner hatte man ausgekippt. Das Erlebte musste sie erst fassen und verarbeiten. Es stellte sich die Frage, ob sie es schaffte, und es sah wirklich nicht danach aus.
    Mit taumelnden Schritten schaffte sie es bis zu einem Sessel und ließ sich dort nieder und war froh darüber, sich an der Rückenlehne abstützen zu können.
    Glenda wünschte sich, dass es noch dauern würde, bis der bestellte Wagen erschien. Zunächst wollte sie mit sich selbst ins Reine kommen und nach einer Erklärung suchen. Für sie stand fest, dass sie sich die zweite Glenda Perkins nicht eingebildet hatte. Die war echt gewesen, wenn auch nicht mit einem echten Körper.
    Die Gestalt war vor ihr hergegangen und dann verschwunden, als sie Stopp gerufen hatte.
    Glenda war eine Frau, die analytisch denken konnte. Das setzte sie auch jetzt ein. Es war keine Einbildung gewesen, und da dies feststand, musste es einen Grund dafür geben, den sie auch kannte. Sie ging davon aus, dass das gespritzte Serum für diese Veränderung gesorgt hatte und nichts anderes.
    Doppelt sehen. Sich selbst doppelt sehen und nicht die Umgebung, in der sie sich befand.
    Aber war das wirklich das Ziel gewesen, das hinter dieser Veränderung steckte? Hatte Newton nicht von etwas anderem gesprochen? Von einem Kontakt mit Toten?
    Als sie an diesem Punkt angelangt war, schauderte sie zusammen.
    Das Herz schlug schneller als sonst, wieder brach ihr der Schweiß aus, und die Restschmerzen im Kopf nahm sie deutlicher wahr.
    Glauben oder nicht?
    Glenda Perkins wusste nichts mehr. Das Durcheinander war noch größer geworden. Sie stand aus dem Sessel auf und blickte sich vorsichtig um, als könnten sich hier im Zimmer irgendwelche Wesen versteckt halten.
    Nichts zu sehen. Es blieb alles normal, was ihr trotzdem keine Sicherheit gab.
    Das Geräusch der Türklingel ließ sie zusammenzucken wie unter einem Peitschenschlag. Im ersten Moment wusste sie nicht Bescheid, bis ihr einfiel, dass sie ein Taxi bestellt hatte.
    Der Gedanke trieb Glenda wieder hoch. Beinahe fluchtartig verließ sie ihre Wohnung. Als die Tür hinter ihr zuknallte, hatte sie das Gefühl, einen Schuss gehört zu haben.
    Zwei Treppenabsätze waren es nur, die sie ebenso schnell hinablief und froh darüber war, dass ihr kein anderer Hausbewohner entgegenkam. Sie riss die Haustür auf und erschreckte durch ihre Aktion einen Mann, der eine Lederjacke und auf dem Kopf eine Strickmütze trug.
    »Sie haben es aber eilig.«
    Es war der Taxifahrer, den Glenda anschaute. Sie musste erst zu Atem kommen und nickte dem Mann zu. »Ja, ich habe es eilig«, erklärte sie und schwankte etwas.
    »Ist Ihnen nicht gut?«
    »Doch, doch, alles klar. Ich bin wohl nur etwas zu schnell gelaufen. Da gerät man schon außer Atem.«
    »Stimmt, passiert mir auch.«
    Glenda stieg in den Wagen, als ihr die Tür aufgehalten wurde. Der Mann saß kaum hinter dem Lenkrad, als sie bereits die Adresse von Suko und Shao nannte.
    »Okay, Madam.«
    Glenda warf einen letzten Blick zum Haus hin, als der Wagen anfuhr. Sie hatte den Eindruck, es so schnell nicht mehr wieder zu sehen und schüttelte dann den Kopf, denn sie wollte sich mit diesen Gedanken nicht weiter belasten.
    Entspannen aber konnte sie sich auch nicht. Sie saß im
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