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1367 - Serum des Satans

1367 - Serum des Satans

Titel: 1367 - Serum des Satans
Autoren: Jason Dark
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Rückraum des Fahrzeugs und blickte aus dem Fenster, obwohl sie ins Leere schaute, denn sie nahm nicht wahr, was draußen an ihr vorbeizog.
    Die Stadt London schien sich aufgelöst zu haben. Alles war schwammig geworden und wirkte wie eingepackt in neblige Streifen, die sich am Boden festzuklammern schienen.
    Glendas Mund öffnete sich langsam, und so bekam ihr Blick einen staunenden Ausdruck.
    Sie begriff es nicht. Das war nicht London, das war etwas völlig anderes. Eine unheimliche Landschaft, in der sich nichts abzeichnete oder die Gegenstände nur schemenhaft wie Geister zu sehen waren.
    »Das gibt es doch nicht«, sagte sie.
    Da sie etwas lauter gesprochen hatte, war sie gehört worden. Der Fahrer drehte sich um. Er konnte sich das erlauben, weil er langsam an einen Ampelstau heranfuhr.
    »Was meinen Sie?«
    »Schon gut, schon gut.«
    »Okay.«
    Die Fahrt ging weiter, und Glenda hatte es geschafft, ihren Kopf zu wenden.
    Sie schaute nicht mehr durch die Seitenscheibe, jetzt blickte sie auf ihre Knie, die sie auch normal sah, aber die Normalität war trotzdem nicht vorhanden, denn jetzt begann es in ihrem Kopf zu rumoren. Sie wusste selbst nicht zu sagen, was es war, aber es waren zum Glück keine Schmerzen.
    Dafür vernahm sie Stimmen. Erst sehr schrill, und dann, als sie sich daran gewöhnt hatte, leiser und singender. Auch glaubte sie, Gelächter zu vernehmen, und sie schüttelte wild den Kopf, als könnte sie so die Stimmen loswerden.
    Sie verstummten auch.
    Glenda war froh. Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück und schloss die Augen. Nichts mehr hören, nichts mehr sehen, sich nur noch dem Fahren hingeben und der leisen Stimme des Fahrers, der eine Melodie vor sich hinsummte.
    Er war so herrlich normal in seinen Reaktionen. Glenda war es leider nicht, und das wusste sie auch. Aber sie konnte nichts dagegen unternehmen, das war das Schlimme an der Sache.
    Nach einer Weile versuchte sie es wieder und öffnete die Augen.
    Im Moment fuhren sie nicht, weil der Fahrer darauf wartete, sich in einen Kreisverkehr einordnen zu können.
    Die Welt war wieder normal. Es gab keinen Nebel mehr und auch keine Schatten. Als Glenda das sah, da konnte sie nicht anders und musste erleichtert auflachen. Sie normalisierte sich wieder und baute den Stress langsam ab.
    Sie fuhren weiter. Der Fahrer ordnete sich geschickt in den fließenden Kreisverkehr ein und gab Glenda bekannt, dass sie in wenigen Minuten am Ziel waren.
    »Ja, danke.«
    Ihre Handtasche hatte sie mitgenommen. Man konnte den Riemen verlängern und die Tasche so über die Schulter legen. Die dunkelhaarige Frau suchte in der Tasche nach ihrer Geldbörse, fand sie natürlich ganz unten, und das Geld, das sie dabei hatte, reichte dreimal.
    Der Mann war bis dicht vor das Haus gefahren, in dem John und Suko wohnten. Glenda zahlte den Betrag, gab auch ein Trinkgeld und sah wieder den besorgten Blick des Mannes.
    »Wollen Sie nicht doch lieber einen Arzt konsultieren?«, erkundigte er sich besorgt.
    »Danke, sehr nett, aber hier bin ich in Sicherheit. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Trotzdem. Alles Gute für Sie!«
    Glenda nickte. Dann war sie weg und stürzte fast auf den Eingang des Hauses zu, als wäre es eine sichere Höhle…
    ***
    Es hatte geklingelt, und ich war an die Sprechanlage getreten.
    »Ich bin da, John!«
    »Okay.«
    »Es ist Glenda«, meldete ich meinen Freunden, die im Wohnzimmer warteten.
    »Gut, dass sie es geschafft hat«, sagte Shao.
    Ich wollte nicht in der Wohnung warten, sondern musste ihr einfach entgegengehen, und das war nur auf dem Flur möglich, wo auch der Fahrstuhl stoppte.
    Mein Gefühl sagte mir einfach, dass es sehr wichtig war, wenn ich Glenda zuvor abfing. Noch immer schwebte der Klang ihrer Stimme durch meine Erinnerung. Dieser letzte Anruf war so etwas wie ein Notsignal gewesen, und meine Wut auf Saladin wuchs.
    Er war so heimtückisch und hinterlistig. Dabei brutal und menschenfeindlich. Ich wünschte mir, dass er sich mir ebenso zeigen würde, wie er es bei Glenda getan hatte, aber das würde wohl nie eintreten. Saladin verfolgte seine Pläne zäh, und aufgrund seiner Begabung brauchte er sich nicht mal zu zeigen.
    Im Flur konnte ich auch nicht ruhig stehen bleiben, und schritt nervös auf und ab. Die Zeit dauerte mir einfach zu lange, bis der Lift sein Ziel erreichte, aber er kam an, und Glenda stieg als einzige Person aus.
    Sie kam auf mich zu. Ich sah ihr sehr blasses Gesicht und bemerkte auch, dass sie
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