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1366 - Das neue Atlantis

1366 - Das neue Atlantis

Titel: 1366 - Das neue Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Lügenengels geraten. Sie hatten sich sehen können, aber sie waren trotzdem in verschiedenen Dimensionen gefangen.
    Er erinnerte sich noch genau daran, dass sie auf eineander zugeschritten waren, ohne sich allerdings berühren zu können. Vielmehr waren sie sogar mit ihrem Körper durch den Körper des jeweils anderen hindurchgegangen. Sie waren eben innerhalb der Dimension von Belials Welt zugleich Gefangene ihrer jeweils eigenen Sub-Dimension gewesen, aus der sie sich aus eigener Kraft nicht befreien konnten. Deshalb hatte John sein Kreuz aktiviert.
    Suko hatte bei seiner Rückschau weiterhin nach vorn geschaut.
    Deshalb fielen ihm auch die Bewegungen der Vögel auf.
    Die leichte Unruhe. Das Flattern der Schwingen, und die Veränderung kam. Aus der Tiefe erschienen die beiden Bestien, die zuvor die Formation verlassen hatten.
    Sukos Augen weiteten sich, als er sah, was sich die beiden Flugechsen geholt hatten. Zwischen ihren langen Schnäbeln steckte die Beute, die sie sich geschnappt hatten.
    Es waren lange Gegenstände. Zuckende Wesen, die aussahen wie mächtige Würmer. Hell schimmerten sie, waren übergroß und besaßen auch ein Maul, mit dem sie beide nichts anfangen konnten, denn die Schnäbel klemmten die Körper dicht hinter dem Maul fest.
    Kaum hatten die beiden Echsen die Höhe ihrer Artgenossen erreicht, jagten die anderen vier heran.
    Es begann kein Kampf um die Beute. Es war genug für jede da.
    Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt es. Hier war ebenfalls so etwas wie ein Wurm gefangen worden. Nur wesentlich größer, auch breiter und heller. Ein Riesenwurm mit einem Maul, das so groß war, um Menschen verschlingen zu können.
    Und genau das war es.
    Menschen verschlingen.
    Die Würmer, die der Schwarze Tod in seine Welt geholt hatte. Sie hatten praktisch die Vampire abgelöst und füllten zwei Funktionen aus. Zum einen dienten sie den Echsen als Nahrung, zum anderen aber mussten sie auch existieren, und das gelang ihnen durch das Fressen von Fleisch.
    Auch von Menschenfleisch, denn man konnte sie ohne weiteres als Ghoulwürmer bezeichnen.
    Die sechs Echsen waren hungrig. Suko bekam eine regelrechte Demonstration geliefert. Kein Stück Wurm ging verloren. Was aus den Schnäbeln der Fressenden fiel und nach unten sackte, wurde mit blitzschnellen Schnabelschlägen wieder eingefangen, zu einem mehligen Brei im Mund zermalmt und verschluckt.
    Nichts blieb zurück!
    Suko wusste nun, was die fliegenden Monster mit ihm vorhatten, wenn sie die Kanzel erreicht hatten.
    Er wusste nicht, ob es das Gefühl der Angst war, das ihn erreichte und in seinem Innern für einen Druck sorgte. Er war es gewohnt, sich in der Gewalt zu haben. Das hatte man ihm in dem alten Kloster gelehrt. Nun aber reagierte er wie jeder Mensch reagierte, wenn er sich in einer bedrohlichen Lage befand.
    Und die spitzte sich zu, als kein Stück der Ghoulwürmer mehr vorhanden war.
    Schnelle hastige Bewegungen der Schwingen brachten die Bestien wieder in ihre angestammten Positionen. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Formation erreicht, die Suko bereits kannte. Jetzt schaute er der Gefahr frontal ins Antlitz.
    Dass er dabei heftig atmete, konnte er nicht verhindern. Im Kopf breitete sich plötzlich ein Druck aus, der seinen Weg nach unten bis zum Magen fand.
    Seine Augen funktionierten einwandfrei. Er konnte noch immer normal und klar sehen und nahm auch die trägen Bewegungen der Flügel wahr, mit denen sich die Echsen vorantrieben.
    Um seine Lippen zuckte es. Die Vorspeise hatten sich die Helfer des Schwarzen Tods geholt, jetzt würden sie sich um das Hauptgericht kümmern, und Suko merkte, dass sich sein Blickfeld verengte, obwohl er nichts dazu konnte.
    Es musste an der Angst liegen, die schon in ihm hochstieg. Es war zudem ein schrecklicher Anblick, diese Wesen anschauen zu müssen, die ihre langen Killerschnäbel nach vorn gestreckt hatten, als wollten sie ihm sagen, dass er von sechs dieser »Lanzen« aufgespießt werden konnte.
    Träge bewegten sie ihre Schwingen. Sie konnten sich Zeit lassen, denn Suko kam von seiner Kanzel nicht weg. Es sei denn, er sprang in die Tiefe. Dann aber hätten sie sich noch mit seiner Leiche beschäftigt und den Körper in Stücke zerrissen.
    Sie wuchsen. Immer deutlicher schälten sie sich hervor. Suko erkannte, dass die Haut grünlich schimmerte, und er konnte sich vorstellen, dass sie von zahlreichen Schuppen bedeckt war. Sie waren so nahe an ihn herangekommen, dass er sogar ihre Augen sah,
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