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1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay
Autoren: Unbekannt
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ins Zentrum der Kuppel hinab.
    Rhodan war nicht überrascht, daß sie in eine der vielen Spielhöllen der Benguel kamen. Es handelte sich dabei um ein Gubernium in Miniaturform. Auf einer großen Scheibe von vierzig Metern Durchmesser befanden sich acht Kreisbahnen für die acht Planeten des Sasak-Systems. Und darin zogen unzählige Kugeln unterschiedlicher Größe und mit verschiedenen Geschwindigkeiten ihre Bahnen. Aber die Kugeln in jeder Bahn waren von gleicher Größe, adäquat aber nicht maßstabgetreu zu den Planeten, und hatten auch dieselbe Geschwindigkeit.
    Die Benguel spielten damit eine Art Planetenroulette. Jeder konnte seine eigenen Planeten in die Bahn werfen, Kugeln mit eingebauten Miniaturmotoren, die sie beschleunigten und in Rotation brachten, die für eine begrenzte Zeit in Fahrt blieben. Kam eine Planetenkugel zum Stillstand, fiel sie durch ein sich automatisch öffnendes Loch, so daß sie die Planeten, der anderen nicht behinderte. Danach konnte sich der Betreffende sein persönliches Horoskop abholen.
    Es kam den Benguel dabei weniger auf den Wahrheitsgehalt des Horoskops an, obwohl auch dieser nicht unbedeutend war, sondern auf die Trefferquote, mit anderen Worten: auf eine angestrebte Planetenkonstellation. Es war ein reines Glücksspiel, bei dem die Benguel um Gemmen hasardierten.
    Dazu wurden ihnen auf einer Bühne Showeinlagen geboten. Im Moment zeigte gerade ein Seifenblasen-Astrologe seine Künste. Seine Darbietung war nicht ohne Reiz, schuf er doch aus seinen Seifenblasen die einzelnen Planeten des Sasak-Systems und trieb sie mit Hilfe von Fächern an, die für die erforderliche Luftzirkulation sorgten, so daß die Seifenblasen auch wie Planeten auf ihren Bahnen rotierten. Als besondere Beigabe blies er noch Rauchkringel in die bestehenden Seifenblasen-Planeten, die sich darin zu astrologischen Symbolen formten.
    Die Wendeltreppe führte bis unter die Planetenscheibe. Dort gab es vier strahlenförmige Korridore, die vom Zentrum fortführten. Die Korridore hatten jeder drei Türen auf jeder Seite, die zu Kabinen führten, die man für Spielerbesprechungen mieten konnte.
    Eine dieser Türen stand offen. Davor stand ein Fremdwesen von annähernd der Größe eines Benguel, das eine rötlich schimmernde, wie gepolstert wirkende Kombination trug. Nur die dünnen Arme waren wie von einer zweiten Haut überzogen. Auf den ersten Blick war zu erkennen, daß es sich bei dem Fremden um einen Insektenabkömmling handelte. Oberhalb der Schläfen wuchsen ihm zwei bewegliche Fühler aus dem chitingepanzerten Schädel, über den sich von der Stirn bis in den Nacken ein Knorpelwulst zog. Die großen Facettenaugen, in denen sich das Licht vielfach und in den Farben des Spektrums brach, saßen links und rechts des schnabelartigen Mauls mit Knochenleisten statt Zähnen.
    Der Mund schnappte einige Male auf und zu, und dann war die bekannte Stimme zu hören. „Ich bin Namenlos", stellte sich der kleine Fremde vor. Er kam auf seinen kurzen Beinen watschelnd auf Rhodan zu, dabei schwang sein fast bis zum Boden reichender, sackförmiger Körper hin und her. Er streckte Rhodan eine große Hand hin, die überraschenderweise keine Klauen hatte, sondern vier Finger und einen Daumen. Rhodan ergriff sie, und Namenlos drückte kräftig zu, aber nicht zu fest - ein perfekter Händedruck. Er fuhr mit seiner sanften Stimme, die durchaus von einem Synthesizer stammen konnte, fort: „Ich habe uns eine Kabine besorgt, wo wir uns ungestört unterhalten können. Beim Gemmenschneider ist es nicht mehr sicher, vielleicht suchen dort bereits Gardisten nach dir."
    „Dann muß ich zu meinen Freunden", sagte Rhodan besorgt, aber Namenlos winkte ab. „Sie haben nichts zu befürchten, solange du dich nicht sehen läßt", behauptete er. „Wir haben Muße, uns eingehend zu unterhalten."
    „Und worüber?" fragte Rhodan. „Über ESTARTU und andere Legenden aus deinem Universum", antwortete der Kleine und wies Rhodan und Eserfim mit einer Handbewegung in die Kabine. Diese war nur drei Meter tief und zwei Meter breit und wies links und rechts der Tür je eine niedrige Sitzbank auf. Dazwischen stand ein niedriger Tisch; er war leer. „Nichts weiter will ich von dir. Du mußt wissen, daß ich ein Legendenforscher ohne Auftrag bin.
    Damit will ich sagen, daß ich unter niemandes Befehl stehe. Als Gegenleistung könnte ich dir einiges über die Benguel erzählen."
    „Hat dir Eserfim nicht schon alles über mich erzählt?" fragte
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