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1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay
Autoren: Unbekannt
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Funkspruch. Nimmst du ihn entgegen?"
    „Seit wann spielst du dich als mein Zensor auf, Piko?" sagte Rhodan unbeherrscht. „Von wem kommt der Anruf?"
    „Von einer Quelle ganz in der Nähe", sagte der Pikosyn. „Von einer fliegenden Quelle. Sie nähert sich aus dem Tal der Raumschiffe."
    „Stelle endlich durch!" verlangte Rhodan.
    Gleich darauf drang eine sanfte Stimme, die kartanisch sprach, aus seinem Mikroempfänger. „Ich rufe Perry Rhodan. Ich hole euch mit meinem Beiboot ab und bringe euch zurück nach Cuyapo. Es ist besser, wenn du in dieser Situation den Astral-Räten ausweichst, Perry Rhodan. Die Astrologen wollen deinen Kopf. Sie suchen nach einem Sündenbock."
    „Wer bist du?" fragte Rhodan zurück, aber er bekam keine Antwort.
    Aus dem Luftraum über dem Tal kam ein flaches, ovales, etwa fünf Meter langes und halb so hohes Objekt auf sie zu, landete in einer Entfernung von zehn Metern. Eine Klappe glitt in der Flanke auf. „Steig ein, Perry Rhodan!" forderte die sanfte Stimme in seinem Empfänger. „Es ist hoch an der Zeit. Die Benguel kennen mein Beiboot. Ich möchte nicht, daß sie mich als deinen Fluchthelfer erkennen."
    „Und Eserfim?" fragte Rhodan. „Soll mitkommen."
    Rhodan gab Eserfim einen Wink, aber der Benguel ließ die Lenkstange des Traktors nicht los. Rhodan mußte ihn gewaltsam losreißen und zu dem Beiboot zerren. Als er ihn einmal dort hatte, stieg er freiwillig ein.
    Hinter ihnen schloß sich die Klappe. Es gab nur eine enge Kanzel mit einem Sitz vor der schmalen, bogenförmigen Sichtscheibe. Das Beiboot startete und flog in Richtung Cuyapo. Eserfim kauerte sich auf den Boden, steckte den Kopf zwischen die abgewinkelten Knie und bedeckte sein Haupt mit den Händen. „Kennst du unseren unbekannten Gönner?" fragte Rhodan den Benguel. „Ich habe den Verdacht, daß es sich bei ihm um die Kontaktperson handelt, zu der du dich immer geschlichen hast. Wer ist es?"
    „Namenlos", brachte Eserfim hervor. Dann fügte er erklärend hinzu: „Er hat keinen Namen genannt. Er akzeptiert Namenlos. Er war schon lange vor dir hier, Perry, und hat mir aufgetragen, dich zu Gemmenschneiders Haus zu führen."
    „Was für ein Interesse hat er an mir?"
    „Das weiß Eserfim nicht. Angst!"
    „Beruhige dich wieder. Ich bin dir nicht böse."
    „Angst!"
    „Wir haben nichts zu befürchten."
    Aus den westlichen Randbezirken von Cuyapo fand eine regelrechte Völkerwanderung in Richtung des Tales der Raumschiffe statt. Es mußten bereits Hunderttausende von Benguel sein, die in Luft- und Bodenfahrzeugen aller Art und zu Fuß unterwegs waren. Im Darüberfliegen konnte Rhodan erkennen, daß die Benguel nichts weiter mitnahmen als das, was sie am Leib trugen. Es gab jedenfalls keine Gütertransporte.
    Der Gleiter senkte sich im Ostteil der Stadt, nicht weit von Gemmenschneiders Haus entfernt, auf einen großen Kuppelbau hinab, über dem sich eine pilzförmige Landeplattform erhob. Die Plattform war mit allen möglichen kleinen Luftgefährten fast verparkt, und das ferngesteuerte Beiboot zwängte sich in eine kleine Lücke zwischen zwei Flugdrachen, die zusammengefaltet waren.
    Schon im Anflug hatte Rhodan festgestellt, daß in diesem Teil von Cuyapo noch keine Aufbruchsstimmung herrschte. Jetzt wurde dieser Eindruck bestätigt; in den Straßen drängten sich die Benguelmassen wie eh und je, fanden sich zu astrologischen Gruppen zusammen, tauschten Horoskope aus, ließen die Gemmen zirkulieren. Wahrscheinlich änderte sich dieses Bild erst, wenn der Aufruf zur Evakuierung an sie erging. Aber das konnte noch Tage dauern. „Komm in die Kuppel herab, Perry Rhodan", sagte die bekannte Stimme in Rhodans Mikroempfänger. „Ich werde dich kontaktieren."
    „Hast du eine Ortung, Piko?" fragte Rhodan den Syntron seiner Netzkombination. „Kannst du irgend etwas Ungewöhnliches entdecken, das nicht zu den Benguel paßt?"
    „Du denkst an eine Falle", erkannte der Pikosyn. „Nein, keine Ortung - bis auf das Beiboot. Sein Antriebssystem unterscheidet sich nicht von dem der Benguelgleiter. Nur mit dem Unterschied, daß es raumtauglich ist."
    Also handelte es sich bei den benguelischen Fluggefährten der gehobenen Klasse ebenfalls um die Beiboote der Raumschiffe des Westtales, resümierte Rhodan. Es war nunmehr eigentlich ohne Bedeutung, es ärgerte ihn nur, daß er es nicht früher herausgefunden hatte. Über eine Wendeltreppe stieg er mit Eserfim, der ihm geduckt folgte, so als erwarte er jeden Augenblick Prügel,
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