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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS
Autoren: Unbekannt
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Bilder der sterbenden Sterne der Galaxis Hangay. Strahlende Punkte voller Leben vor einem lodernden Hintergrund des Todes und des Untergangs.
    Mochten die Lehren des Hexameron von einer Genesis sprechen, der nahende Untergang beinhaltete auch das totale Vergessen. Es widersprach meinen Erfahrungen, so kurz diese auch in kosmischen Maßstäben sein mochten, daß irgendein Wesen eines pulsierenden Universums die Phase der Kontraktion und die Phase des neuen Big Bang überstehen und sein früheres Wissen in das neue Dasein hinüberretten konnte.
    Die Lehren des Herrn Heptamer waren die Ausgeburt verzweifelter Gehirne und eigentlich eine logische Begleiterscheinung eines sterbenden Universums. Aber sie waren falsch, denn sie kämpften gegen die Existenz des verbliebenen Lebens der Völker Tarkans. Ich verabscheute diese Lehre zutiefst.
    Die Kartanin und ihre Verbündeten hingegen konnte ich bewundern. Ihr Projekt, jetzt über ein halbes Jahrhunderttausend alt, stellte zwar eine unüberschaubare Gefahr für mein Universum dar, aber immerhin - diese Burschen versuchten etwas für ihr Überleben zu tun. ,Sie wären mir mit der ganzen Galaxis Hangay in unserem Universum sogar herzlich willkommen gewesen, wenn ich gewußt hätte, daß sie damit keinen Schaden für die Völker dort anrichteten, für die ich mich seit der Begegnung mit Crest und Thora eingesetzt hatte.
    Aber ich kannte die Auswirkungen dieses interuniversalen Transfers nicht. Vielleicht war es wichtiger, etwas über diese Dinge in Erfahrung zu bringen, als nach ESTARTUS Spuren zu suchen.
    Andererseits standen beide Geschehnisse irgendwie miteinander in Verbindung.
    Eine seltsame Tonfolge klang an meine Ohren. Sie ertönte fordernd und warnend zugleich. „Etwas stimmt nicht", wandte sich der Attavenno nun direkt an mich. „Die Steuerung scheint bisweilen blockiert zu sein."
    Widersinnigerweise tauchten gerade in diesem Moment kurz hintereinander zwei Bilder in meinen Gedanken auf: das Antlitz Morys und die herberen Gesichtszüge Oranas.
    Bilder der Vergangenheit, sagte ich mir. Sie wollten mich in die Gegenwart reißen. Gayt-Coor rauschte vor meinen Gedanken als Zerrfigur vorbei. „Du träumst, Perry! Oder soll ich dich wieder Waqian nennen?" mahnte der Attavenno energisch.
    Daß etwas nicht stimmte, merkte ich am stotternden Flug des Gefährts der JUATAFU-Roboter. Wir hatten auch an Höhe verloren. Die seltsame Klangfolge wiederholte sich in regelmäßigen Zeitabständen, etwa alle zwanzig Sekunden.
    An der kleinen Konsole, auf der Beodu seine mit mechanischen Feinwerkzeugen versehenen dreifingrigen Hände spielen ließ, blinkte im wilden Rhythmus ein grellrotes Leuchtsignal auf. Das strahlende Feld enthielt ein schwarzes Muster, in dem ein nach unten weisender Pfeil dominierte.
    Ich riß mich aus meinen Gedanken los. Jetzt galt es zu verstehen und zu handeln. „Ein Defekt in der Maschine", stellte ich gelassen fest und freute mich, daß ich meine Fähigkeit als Sofortumschalter nicht verloren hatte. „Die Juatafu-Schaukel fordert uns zur Landung auf. Wie weit sind wir noch vom Stützpunkt der Hauri entfemt?"
    „Etwa fünf Kilometer", antwortete Beodu. „Genau kann ich das aber nicht sagen, denn ich fliege auf Verdacht. Ein technisches Orientierungssystem hat dieses Halbwrack nicht."
    Das gleiterähnliche Gefährt neigte sich auch ohne die Eingriffe meines attavennischen Freundes der Oberfläche Ylons entgegen. Die warnende Klangfolge brach plötzlich ab. „Diese Kiste reagierte kaum noch auf einen Steuerbefehl", stellte der Zwerg nüchtern fest. „Das ist kein Grund zur Aufregung", antwortete ich. „Wenn es brenzlig wird, schnappe ich dich. Und dann haben wir noch das Gravo-Pak meiner Netzkombination, das uns sicher befördern kann."
    „Ich habe keine Angst." Beodus Worte klangen sehr überzeugend. „Ich frage mich nur, wie so etwas nur passieren kann. Da ist etwas oberfaul, Perry."
    Ich freute mich, daß er endlich nicht mehr den fremdartig klingenden „Titel" Waqian benutzte. Ich freute mich auch, daß er guten Mutes war. „Da!" Der zweigelenkige Arm des Träumers deutete auf das Lichtsignal an der Steuerkonsole. „Verstehst du das?"
    Der schwarze, nach unten weisende Pfeil in dem seltsamen Ornament aus Strichen und Punkten war verschwunden. An seiner Stelle präsentierte sich ein neues Symbol. Es war fließend und unstet. Es erinnerte mich erst an eine Handfeuerwaffe, dann an die JUATAFU. Nur die Flügel der Hypertrop-Ausleger fehlten. Es war
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